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Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck

Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck

Titel: Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Grün
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glücklich machen.
     
    F
reude und Überraschung sind Geschwister. Dort, wo ich kreativ reagiere auf das, was meine Absichten ungeplant durchkreuzt, habe ich das Gefühl: Es ist gut so.

    Wer sein Leben genau plant, so dass alles so abläuft, wie er sich das täglich vornimmt, der mag darin eine gewisse Befriedigung finden. Doch die Freude entsteht eigentlich gerade dann, wenn etwas Unvorhersagbares eintrifft, wenn mich ein Freund nach langer Pause wieder anruft, wenn die Sonne auf einmal durch den Nebel dringt, wenn sich ein Problem von selbst löst, wenn eine gute Nachricht eintrifft.

    Manchmal überrascht uns die Freude, sie greift nach uns, ohne dass wir etwas dazu tun können. Es kommt nur darauf an, dass wir nach uns greifen lassen, dass wir offen sind für die göttliche Überraschung.
     
    E
s braucht Humor, das Leben, das wir ordnen möchten, immer wieder so anzunehmen, wie es sich uns darbietet, oft genug chaotisch, unvermutet, in unseren Plänen durchkreuzt.

    Leben ist immer auch Risiko. Ein Risiko gehe ich in jeder Begegnung ein. Ich wage mich aus mir heraus. Oder wenn ich mich für etwas entscheide, weiß ich nie im Vorhinein, wie es ausgeht. Doch wer sich nie entscheidet, wer sich immer vorher absichern möchte, der wird das Leben verpassen. Wer das Leben verpasst oder verweigert, dessen Seele verkümmert und erstarrt.

    Wer das Unbekannte scheut,
der wird nie in seine eigene Kraft hineinwachsen.
Wer nur Dienst nach Vorschrift ausübt,
der wird dabei auch nicht glücklich.
Er hat zwar ein bequemes Leben.
Aber es wird langweilig.
     
    N
ur ein weiter Horizont
lässt uns Neues sehen,
und nur diese Offenheit
macht unseren Geist frei.

17.
Achte die
Grenzen – finde
dein Maß
    O
ffensichtlich kann unser Leben nur gelingen, wenn es innerhalb bestimmter Grenzen gelebt wird.
     
    Ich muss um meine Grenze wissen.
Erst dann kann ich sie überschreiten,
um auf den anderen zuzugehen
und ihm zu begegnen,
ihn in der Begegnung zu berühren
und darin möglicherweise
einen Augenblick von Eins-werden zu erfahren.
     
    Wer sich mit seinen Grenzen aussöhnt
und liebevoll mit ihnen umgeht,
dessen Leben gelingt,
der erfährt Glück.
     
    W
er die Grenzen auflöst,
der verliert an Kraft und Klarheit.
Er wird bald nicht mehr wissen,
wer er eigentlich ist
und aus welcher Wurzel er lebt.

    Viele Menschen beachten ihre Grenze nicht.
Sie leben über ihre Verhältnisse
und merken irgendwann,
dass sie ihr Maß verloren haben.
Ohne das rechte Maß aber gelingt das Leben nicht.

    Das Ziel des rechten Maßes ist die Ruhe der Seele, die innere Ausgeglichenheit, der Einklang mit mir selbst. Doch das erreiche ich nur, wenn ich alles in mir richtig ordne.
     
    W
er in seiner eigenen Mitte ist, ist gegen Verletzungen seiner Grenzen am ehesten gefeit.

    Ich weiß selbst um mein Maß. Was mein Maß ist, das darf ich mir nicht von anderen vorschreiben lassen. Ich muss meine Grenze verteidigen und darf dabei auch riskieren, dass ich von meiner Umgebung als egoistisch beschimpft werde.

    Ich muss mich den Grenzen stellen und mich an ihnen reiben. Das tut oft weh. Es erzeugt aber auch eine gesunde Spannung, die Spannung zwischen dem Akzeptieren der Grenzen und dem Hinausschieben und Überspringen.
     
    G
renzen setzen ist durchaus ein Zeichen von Liebe. Eine Erziehung zum Beispiel, die keine Grenzen setzt, wird von den Kindern nicht als Freiheit und Liebe erfahren, sondern als Gleichgültigkeit und „Nichtverwahrtsein“ .

    Der entscheidende Grund, warum wir uns oft mit dem Abgrenzen schwer tun, ist die Angst, wir könnten uns unbeliebt machen, wir würden eine Beziehung stören oder gar abbrechen, wir würden abgelehnt. In Wirklichkeit ist es gerade umgekehrt: Die Bejahung der eigenen Grenzen schafft gesunde Beziehungen.

    Jeder ist für seine eigene Grenze verantwortlich. Wir müssen lernen, zu unserer Grenze zu stehen. Der andere kann es von sich aus nicht wissen. Wir müssen es ihm sagen oder ihm durch unser Verhalten klar machen, wo unsere Grenze liegt.
     
    D
ie eigene Grenze zu betonen, ohne sich rechtfertigen zu müssen, ist ein Weg, der uns zudem viel Energie und Kraft ersparen kann.
     
    I
ch brauche mich nicht zu rechtfertigen. Ich sage das, was ich für stimmig empfinde. Das genügt. Ich muss mich nicht unter Druck setzen, dass der andere mein Nein verstehen und für gut heißen muss. Ich habe nein gesagt. Das genügt. Was der andere denkt, ist seine Sache. Darüber muss ich mir nicht den Kopf zerbrechen.
     
    D
ie Kraft

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