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Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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zusammenarbeiten und Sie seltener "bekämpfen." Trotzdem wird es immer wieder Situationen geben, in denen all das nicht wirkt: Wenn Sie auf die Gefühle Ihres Kindes eingehen (Zuhören), Ihre eigenen Bedürfnisse vortragen (Ich-Botschaften), gute Argumente liefern
    - und Ihr Kind immer noch macht, was es will. Wenn es täglich Machtkämpfe und Diskussionen, aber keine Veränderung gibt, brauchen Eltern ein Handwerkszeug zum Grenzen-Setzen.
    Voraussetzung für ein wirksames Grenzen-Setzen ist aber, daß Ihr Kind sich von Ihnen angenommen fühlt. Unbequeme Forderungen und notwendige Einschränkungen für Ihr Kind wiegen schwer. Ihre liebevolle Zuwendung ist als Gegengewicht notwendig für eine harmonische, partnerschaftliche Beziehung. Während Ihr Kind Regeln und Grenzen lernt, ist deshalb eines unumgänglich: Achten Sie auf das Gute! Nichts davon darf Ihnen entgehen!
    • Schenken Sie auch und gerade dem positiven Verhalten Ihres Kindes Aufmerksamkeit!
    Woher soll Ihr Kind wissen, daß Sie es gut mit ihm meinen? Daß Sie es mögen, so wie es ist? Daß Sie es liebhaben? Daß Sie ihm Vertrauen schenken? Daß Sie es brauchen? Für Ihr Kind sind diese "Selbstverständlichkeiten" lebensnotwendig. Aber sind Sie sicher, daß Sie Ihrem Kind all das deutlich genug zeigen? Ihr Kind braucht Ihre Rückmeldung - nicht nur ab und zu, sondern täglich . Sie haben vielfältige Möglichkeiten, Ihrem Kind positive Zuwendung zu geben.
Mut machen
    • Ermutigen Sie Ihr Kind. Zeigen Sie ihm, daß Sie seinen Fähigkeiten vertrauen.
    Besonders bei jüngeren Kindern vergeht kein Tag ohne Abenteuer. Pausenlos wird etwas Neues entdeckt und ausprobiert. Für Eltern ist das eine wunderbare Gelegenheit, dem Kind zu zeigen: "Ich traue dir zu, daß du es schaffst. Ich freue mich mit dir!" Leider lassen wir viele solche Gelegenheiten aus. Oft entmutigen wir unser Kind sogar, statt ihm Mut zu machen, Einige ganz alltägliche Beispiele sollen das verdeutlichen.
    Lars, 22 Monate alt, sitzt auf dem Teppich und versucht ganz konzentriert, seine Hausschuhe anzuziehen. Schließlich hat er es geschafft. Allerdings hat er den linken und den rechten vertauscht. Er hat "Entenfüße". Stolz watschelt er zu seiner Mama.
    Was kann die Mutter aus dieser Situation machen? Sie hat zwei Möglichkeiten:
Entmutigen
Mut machen
Die Mutter zieht ihm die Hausschuhe sofort aus. Sie sagt: "Das ist falsch herum, mein Schatz."
Die Mutter läßt die Hausschuhe, wie sie sind. Sie sagt: "Du hast dir ganz alleine die Hausschuhe angezogen! Da freue ich mich aber! Daß du das schon kannst!"
Sie lacht: "Was hast du denn gemacht? Entenfüße! Das ist doch ganz falsch!"
Sie lacht: "Du hast ganz alleine Entenfüße gemacht! Das finde ich super. Komm, wir tanzen den Ententanz!"
    Christine , 3 Jahre alt, ist mit ihrer Mutter auf dem Spielplatz. Zum ersten Mal traut sie sich auf ein hohes Klettergerüst.
Entmutigen
Mut machen
Die Mutter nimmt sie herunter. Sie sagt: "Das kannst du noch nicht. Das ist zu gefährlich. Dazu bist du noch zu klein."
Die Mutter geht zum Klettergerüst und stellt sich so, daß sie sie auffangen kann. Sie sagt nichts. Wenn Christine oben angekommen ist, ruft die Mutter: "Toll, du hast es bis oben geschafft! Jetzt kannst du auch ganz alleine wieder herunter kommen. Ich glaube, das schaffst du auch!"
    Christian , 5 Jahre alt, hat sich den Besen aus der Kammer geholt und fegt unbeholfen die Krümel auf dem Boden hin und her.
Entmutigen
Mut machen
Die Mutter nimmt ihm den
Die Mutter streichelt ihm über
    Besen aus der Hand und sagt: "So faßt man doch keinen Besen an! Wie ungeschickt das aussieht! Außerdem verteilst du mir die Krümel in der ganzen Küche!" den Kopf. Sie schaut ihn an und sagt: "Da freue ich mich aber, daß du mir bei der Arbeit hilfst! Was sollte ich ohne dich nur anfangen!"
    Andrea , 6 Jahre alt, ist noch nicht lange in der Schule. Mit viel Mühe hat sie einen Zettel geschrieben, den sie stolz ihrem Vater präsentiert: "PApA DU bIsD Lip".
Entmutigen
Mut machen
Der Vater sagt: "Oh, du hast mir einen Brief geschrieben! Aber schau mal, da sind ganz viele Fehler drin!" Er nimmt einen Stift und verbessert die Fehler.
Der Vater liest den Brief, schaut seine Tochter gerührt an und sagt: "Jetzt hast du mir zum ersten Mal einen richtigen Brief geschrieben. Darüber freue ich mich riesig! Den werde ich für immer aufheben!" Er gibt Andrea einen Kuß und sagt: "Ich habe dich auch lieb."
    Unzählige Beispiele ließen sich noch hinzufügen. Alle Entmutigungen

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