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Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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haben gemeinsam: Die Eltern betonen die Fehler des Kindes. Die Leistung und der gute Wille finden keine Beachtung. Beim Mut-Machen dagegen gilt:
    • Nicht die Fehler, sondern die Fortschritte und der gute Wille werden hervorgehoben. Die Eltern zeigen ihre positiven Gefühle und ihre Freude. Dadurch entsteht Nähe. Das Kind fühlt sich angenommen. Sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst.
Das Gute beim Namen nennen
    • Sagen Sie Ihrem Kind, was Sie an ihm gut finden!
    "Loben Sie ihr Kind mindestens dreimal täglich!" Solche Ratschläge sind in jeder Zeitschrift zu finden. Einige Beispiele:
    "Prima, das hast du gut gemacht!" - "Dein Bild ist ganz toll geworden!" - "So ein schweres Diktat - und fast alles richtig! Ich bin stolz auf dich!" - "So einen großen Turm hast du gebaut! Super!" - "Eine ganze Stunde lang hast du jetzt mit deinen Bauklötzen gespielt. Ich freue mich, daß du dich so schön allein beschäftigen kannst!" - "Einfach traumhaft, wie du Schlittschuhlaufen kannst! So gut werde ich das nie schaffen!" -"Das ist ja eine Überraschung: Du hast dich ganz allein angezogen!" - "Du hast ja schon den Tisch gedeckt! Das finde ich wunderbar, wenn du uns so verwöhnst."
    Jedes Kind braucht solche Rückmeldungen fast so nötig wie die Luft zum Atmen. Es muß solche Sätze oft hören, damit es sich selbst gut finden kann. Ihre Eltern-Worte klingen nach und werden für Ihr Kind zu einer Art "innerer Stimme". Was Sie ihm als Kind an Lob und Bestätigung mit auf den Weg gegeben haben, kann ihm später keiner mehr nehmen. Sie können damit den Grundstein für ein gesundes Selbstvertrauen legen. Das ist sehr wichtig, denn Sie wissen aus eigener Erfahrung: Wir Erwachsenen müssen weitgehend ohne Lob und Bestätigung von anderen auskommen.
    Allerdings will auch Loben gelernt sein. Ihre Worte sind besonders wirkungsvoll, wenn Sie die folgenden Hinweise beachten:
    • Sagen Sie Ihrem Kind ganz genau, was Sie mögen!
    "Du hast ganz toll dein Zimmer aufgeräumt! Sogar den Schreibtisch und das Bücherregal!" - "Dein Bild gefällt mir wirklich gut. Wie schön du die Farben ausgewählt hast! Besonders gut finde ich den Himmel." - "Du hast ja schon den Tisch gedeckt! Richtig gemütlich mit Servietten und Kerze. Das sieht sehr einladend aus."
    Je genauer Sie Ihrem Kind sagen, was Sie an ihm mögen, desto besser. Ihr Kind spürt, daß Sie wirklich genau auf sein positives Verhalten achten. Ihre Anerkennung ist dann wesentlich glaubwürdiger, als wenn Sie immer nur sagen: "Das ist schön!" oder "Das hast du gut gemacht!". Sie kommen nicht in die Gefahr, achtlos und aus Routine zu loben, weil "man es eben so macht". Sie schauen genau hin, bevor Sie etwas sagen. Auf diese Weise können Sie auch eine positive Kleinigkeit aus einem nicht ganz so erfreulichen Zusammenhang herauspicken:
    "Diese Reihe ist aber wirklich ganz besonders ordentlich geworden!" - Das können Sie sagen, wenn Ihr Schulkind eine Seite in seinem Heft geschrieben hat und davon genau eine Reihe gut geraten ist. Wenn Ihr Kind Ihnen scheinbar wenige Anlässe zum Loben und Bestätigen gibt, bleibt Ihnen nur diese Möglichkeit: Picken Sie positive Kleinigkeiten heraus, und melden Sie Ihrem Kind zurück: "Genau das mag ich!" Bedenken Sie: Was für andere Kinder eine Kleinigkeit ist, kann für Ihr Kind ein Riesenfortschritt oder eine tolle Leistung sein. Das Positive können Sie am besten hervorheben, wenn Sie sich auf Ihr Kind in seiner Entwicklung konzentrieren und es nicht ständig mit anderen - vor allem nicht mit den Geschwistern! - vergleichen.
    • Lassen Sie das Gute stehen!
    Wie oft kommt es vor, daß wir unsere Kinder loben und ermutigen, aber mit einem kleinen Nachsatz alles wieder zunichte machen! Mit der einen Hand bauen wir unser Kind auf und machen ihm Mut, in der anderen Hand halten wir schon den Holzhammer und schlagen auf das ein, was wir gerade aufgebaut haben:
    "Diese Reihe hast du aber wirklich schön geschrieben. Aber der Rest ist ja ein fürchterliches Geschmiere!" - "Du hast aber schön aufgeräumt! Sonst sieht es hier immer aus wie im Schweinestall!" - "Ihr beiden habt euch tatsächlich jetzt 5 Minuten lang vertragen! Das streiche ich mir im Kalender an! Normalerweise prügelt ihr euch spätestens nach 2 Minuten!" -"Heute hast du deine Hausaufgaben ganz zügig und konzentriert gemacht. Warum kann das nicht immer so sein?" -"Beim Fußballspielen bist du ja ein echtes As. Wenn es doch in der Schule nur halb so gut laufen würde!" - "Heute

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