Jedes Kind kann richtig essen
Vitamin-D-Tabletten, die mit Fluorid kombiniert sind.
→ Mit Liebe gefüttert
Die Liebe zu Ihrem Kind hilft Ihnen, seine Signale richtig zu deuten und es nach seinen Bedürfnissen zu füttern.
→ 6 bis 12 Monate: Der Übergang zum Familientisch
Wann ist Zeit zum Zufüttern?
NOCH IN DEN 60ER JAHREN war es üblich, so früh wie möglich mit dem Zufüttern zu beginnen. Als ich meinen sechs Wochen alten Sohn Christoph stolz den Nachbarn vorstellte, wunderte sich eine ältere Nachbarin:
»Wie, der bekommt nur die Brust?
Wollen Sie ihm nicht mal was Richtiges geben? Meine Tochter hat schon mit drei Wochen die guten Butterplätzchen vom Bäcker gegessen.«
Butterplätzchen für Babys waren wohl auch früher eher die Ausnahme als die Regel. Aber die Mütter überboten sich gegenseitig, ihren erst wenige Wochen alten Babys Möhren oder Spinat oder Brei mit dem Löffel einzuflößen. »Einflößen« ist wirklich der richtige Ausdruck: Der Löffel musste fast bis zum Anfang der Speiseröhre eingeführt werden, denn während der ersten drei bis vier Monate haben Babys noch einen »Ausspuckreflex«: Die Zunge wirft alles, was nicht flüssig ist, sofort wieder aus dem Mund hinaus.
Heute sind sich die Kinderärzte einig: Mit dem Zufüttern sollte auf keinen Fall vor Beginn des fünften Monats begonnen werden. Manche Babys sind aber auch erst im siebten Monat »reif für den Löffel«. Im Zweifelsfall ist es besser, noch ein wenig zu warten, statt Ihr Baby zu überfordern.
→ Ist Ihr Baby »reif für den Löffel«?
Ob Sie Ihrem Baby schon Nahrung mit dem Löffel anbieten können, hängt nicht nur vom Alter Ihres Kindes ab. Wenn Sie sein Verhalten aufmerksam beobachten, werden Sie den richtigen Zeitpunkt problemlos erkennen. Bevor Sie mit dem Zufüttern beginnen, sollten Sie bei Ihrem Baby die folgenden Anzeichen wahrnehmen können:
Es kann – mit Unterstützung – aufrecht sitzen.
Es kann dem Löffel gezielt mit den Augen folgen.
Es kann gezielt Gegenstände anschauen und greifen – und zum Mund führen.
Es interessiert sich für das Essen der anderen Familienmitglieder.
»Hilf mir, es selbst zu tun!«
An der Aufzählung auf der vorigen Seite merken Sie: Es geht beim richtigen Zeitpunkt fürs Zufüttern nicht nur darum, ob Magen oder Darm Ihres Kindes nun auch andere Speisen vertragen als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Und es geht auch nicht nur darum, dem Baby zusätzlich etwas Nahrhaftes einzuflößen. Ihr Baby muss so weit sein, dass es selbst aktiv mitmachen kann. Es muss so weit sein, dass es Spaß am Essen haben kann. Seine angeborene Neugier, seine Lust am Erforschen neuer Möglichkeiten zeigt es Ihnen jeden Tag. Es will seinen Lebensraum erweitern. Es will Gegenstände mit den Händen und mit dem Mund entdecken, es will sich fortbewegen, es will lernen. Es will alles allein machen, was es allein kann. Es will stolz auf seine Fortschritte und auf seine wachsende Eigenständigkeit sein. Und bei alldem braucht es Sie: Ihre Liebe, Ihre Unterstützung, Ihr Vertrauen. Das gilt bei den Mahlzeiten in besonderem Maße.
Ihr Kind lernt von Ihnen nicht nur das Essen vom Löffel – gleichzeitig macht es einen ganz wichtigen Sprung in der Entwicklung seiner kleinen Persönlichkeit. Das Mitessen am Familientisch ist ein großes soziales Ereignis. Daraus ergibt sich: Es ist keine gute Idee, einfach das Saugloch des Fläschchens zu vergrößern und Brei hineinzugeben. Verzichten Sie ganz auf diese Methode des Zufütterns.
Nur beim Essen mit der Hand oder mit dem Löffel lernt Ihr Kind gleichzeitig neue Ess-Techniken und neue soziale Fertigkeiten.
»Hilf mir, es selbst zu tun« – dieser Satz ist, wie ich finde, ein hilfreiches Erziehungsprinzip. Er beschreibt sehr gut Ihre Aufgabe beim Übergang vom Saugen an der Brust oder der Flasche zum Mitessen am Familientisch. Sie erkennen, was Ihr Baby schon kann, und machen ihm Mut, einen Schritt nach dem anderen dazuzulernen. Ihr Baby bestimmt das Tempo. Sie begleiten und unterstützen es – und freuen sich mit ihm über jeden neuen Schritt.
→ Was füttern Sie zu – in welcher Reihenfolge?
Was ist die beste erste »Beikost« zur Muttermilch oder zur Säuglings-Fertigmilch für ein Baby? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht.
Überall auf der Welt wird anders zugefüttert.
Die deutschen Kinderärzte empfehlen etwas anderes als die amerikanischen Kinderärzte. Wir stellen Ihnen im Folgenden beides vor.
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