Jedes Kind kann richtig essen
tut.
Ihr Baby hat »Koliken«: Es schreit, verkrampft sich, scheint »Bauchschmerzen« zu haben. Es lässt sich kaum beruhigen.
Niemand kennt die genaue Ursache. Mit drei bis vier Monaten verschwindet das Problem meist von selbst. Bei gestillten Kindern hilft es in seltenen Fällen, wenn die Mutter ihre Ernährung umstellt und zum Beispiel auf Kuhmilch verzichtet. Sanftes Beruhigen bringt oft eher Erfolg: Reden Sie mit Ihrem Baby, streicheln Sie es, wiegen Sie es auf Ihrem Arm. »Heftige« Beruhigungsversuche bringen noch mehr Unruhe und helfen Ihrem Kind nicht.
Feste Abendmahlzeit
Eine Ausnahme von der Regel »Füttern Sie Ihr Baby, sobald es Hunger hat« ist schon in den ersten Lebenswochen erlaubt. Einmal am Tag können Sie Ihr Baby füttern, wann Sie es möchten, und es auch ausnahmsweise dazu wecken: Führen Sie eine feste späte Abendmahlzeit ein. Füttern Sie Ihr Baby immer, bevor Sie selbst ins Bett gehen. Wecken Sie es für diese Mahlzeit, aber nur, wenn seit der letzten mindestens eine halbe Stunde vergangen ist.
In den ersten Lebenswochen bedeutet das nächtliche Weinen Ihres Babys fast immer »Hunger«. Wenn es satt ist, bevor Sie selbst schlafen gehen, haben Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit für die nächsten Stunden Ruhe. Wenn Sie Glück haben, müssen Sie danach nur noch einmal aufstehen, um Ihr Baby zu füttern. Das kommt nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Baby zugute: Eine ausgeruhte Mutter kann auf ihr Kind besser und liebevoller reagieren als eine völlig erschöpfte!
Die feste späte Abendmahlzeit lässt sich allerdings nicht bei allen Kindern durchsetzen, und schon gar nicht erzwingen. Manche sind dafür einfach zu schläfrig.
Wach ins Bettchen
Wenn Sie Ihr Neugeborenes nach Bedarf füttern, wird es sicher ab und zu an der Brust oder beim Fläschchentrinken einschlafen. Es ist schön zu beobachten, wie ein Baby beim Trinken auf dem Arm sanft einschlummert.
Die Sache hat aber einen Haken:
Viele Babys gewöhnen sich an das Gefühl, an der Brust oder mit Fläschchen einzuschlafen. Saugen und Trinken wird für sie mit der Zeit zur Einschlafgewohnheit. Irgendwann können sie nur noch an der Brust oder mit Fläschchen einschlafen. Einige werden wach, sobald die Brustwarze oder der Sauger vorsichtig aus ihrem Mund gezogen wird. Sofort fangen sie an zu weinen und wollen weiter saugen. Mit Hunger hat das dann oft nichts mehr zu tun:
Für sie gehört das Saugen einfach untrennbar zum Schlafen. Ohne Saugen fühlt sich das Schlafen »falsch« an.
Deshalb tun Sie gut daran, Ihr Baby schon in den ersten Lebenswochen ab und zu wach in sein Bettchen zu legen, damit es lernen kann, ohne Ihre Hilfe einzuschlafen. Wenn es zwischen drei und sechs Monaten alt ist, sollten Sie Trinken und Schlafen möglichst ganz voneinander trennen. Wenn Ihr Baby dann tagsüber und abends allein ohne Trinken, und am besten ganz ohne Ihre Hilfe, einschlafen kann, wirkt sich das sehr positiv auf Ihre Nachtruhe aus.
Wussten Sie, dass jedes Kind mehrmals pro Nacht wach wird? Ein Baby, das tagsüber und abends allein einschlafen kann, schafft das auch nachts.
Es meldet sich nur, wenn es wirklich Hunger hat oder wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist. Ein Baby dagegen, für das Trinken und Schlafen zusammengehören, wird nachts wach und weint – bis es an der Brust oder mit Fläschchen wieder einschläft. Ob das Hunger oder Gewohnheit ist, hängt vom Alter des Kindes ab: In den ersten Wochen kann ein Baby noch mehrmals pro Nacht Hunger haben.
Mit drei Monaten kann es aber schon mehrere Stunden am Stück ohne Trinken auskommen. Mit sechs Monaten braucht Ihr Kind nachts gar nichts mehr zu trinken. Sollte es dann immer noch oder immer öfter nachts wach werden und nach der Brust oder dem Fläschchen verlangen, können Sie ziemlich sicher sein: Ihr Baby hat eine ungünstige Einschlafgewohnheit gelernt.
Wie Sie ungünstige Einschlafgewohnheiten Ihres Kindes verändern oder von vornherein vermeiden können, wird in unserem Elternratgeber »Jedes Kind kann schlafen lernen« (siehe Buchtipps > ) ausführlich beschrieben.
DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
→ Muttermilch – sonst nichts
In den ersten fünf, sechs Lebensmonaten braucht Ihr Baby nur Muttermilch. Stillen bringt für Mutter und Kind viele Vorteile.
→ Alternative zum Stillen
Wenn Sie nicht oder nur kurz stillen, bekommt es Säuglings-Anfangsnahrung aus dem Fläschchen.
→ D-Fluoretten
In jedem Fall braucht Ihr Baby als einzigen Zusatz D-Fluoretten, das sind
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