Jedes Kind kann richtig essen
bemerkbar, indem es schmatzt und mit dem Mund sucht. In den ersten zwei bis drei Wochen sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken, wenn es sich länger als vier Stunden nicht gemeldet hat.
Lassen Sie Ihr Baby an der Brust trinken, so lange es möchte. Bieten Sie ihm immer beide Seiten an.
Angebot und Nachfrage regeln sich von selbst. Manchmal dauert es aber einige Wochen, bis sich alles perfekt eingespielt hat.
SO KLAPPT ES
Lösungen für häufige Stillprobleme
Die Milch fließt nicht gut? Die Brust ist sehr hart und voll? Sie haben einen »Milchstau«.
• Lassen Sie Ihr Baby öfter saugen. Das regt den Milchfluss an und erleichtert die Spannung in der Brust. Warme Umschläge können dies unterstützen.
Ihre Brustwarzen sind wund.
• Ihr Baby sollte die Brustwarze mit dem ganzen Warzenhof in den Mund nehmen. Wenn das nicht klappt, holen Sie sich fachkundige Unterstützung!
Lassen Sie Ihre Brustwarzen an der Luft trocknen. Wenn die wunden Stellen einmal verheilt sind, haben Sie wahrscheinlich nie mehr Probleme damit.
Sie haben eine Brustentzündung mit Fieber und Grippegefühl.
• Wenn die üblichen Maßnahmen wie Anlegen und warme Umschläge nicht helfen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Eine Brustentzündung kann mit Medikamenten behandelt werden. Fast immer kann weiter gestillt werden.
→ Vorurteile und Tatsachen
Das Stillen klappt besonders gut, wenn die junge Mutter sich sicher fühlt und gut informiert ist. Sehr wahrscheinlich wird sie sich mit Vorurteilen und Unwissenheit ihrer Mitmenschen auseinandersetzen müssen. Einige Vorurteile über das Stillen haben sich trotz aller Aufklärung hartnäckig gehalten.
Wir haben sie hier einmal den Tatsachen gegenübergestellt.
→ Vorurteile und Tatsachen zum Thema Stillen
Vorurteil
Tatsache
Wer stillt, kann nicht schwanger werden.
Stimmt nur, wenn das Baby jünger als sechs Monate ist, rund um die Uhr gestillt wird und bei der Mutter die Regelblutung noch nicht wieder eingesetzt hat.
Kleine Brüste geben weniger Milch als große.
Die Größe der Brust hat nichts mit der Menge der Milch zu tun.
Stillen macht die Brust unansehnlich.
Alter und Gewicht der Mutter haben mehr Einfluss auf die Form der Brust als das Stillen. Meist kommt die »alte« Form zurück.
Sexuelle Erregung beim Stillen ist unnormal.
Stimmt nicht! Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet – beim Orgasmus auch.
Mit drei Monaten wird ein Baby von Muttermilch allein nicht mehr satt.
In den ersten fünf bis sechs Monaten ist Muttermilch die optimale Nahrung für Ihr Baby. Zufüttern ist unnötig.
Alle Babys sollten vor ihrem ersten Geburtstag abgestillt werden.
Nein! Das Abstillen ist eine sehr persönliche Entscheidung. Sie hängt allein von Mutter und Baby ab.
→ Wenn Ihr Baby Fläschchen bekommt
Nicht nur wenn Sie stillen, sondern auch wenn Ihr Baby teilweise oder ausschließlich Fertignahrung aus dem Fläschchen bekommt, gibt es einiges zu beachten:
Wählen Sie eine geeignete Anfangsnahrung aus. Fragen Sie zur Sicherheit Ihren Kinderarzt.
Bringen Sie die Babynahrung auf Zimmertemperatur – aber möglichst nicht in der Mikrowelle. Die Milch ist dann heißer, als die Flasche sich anfühlt. Die Flüssigkeit wird zudem nicht gleichmäßig erhitzt.
Wählen Sie einen für Ihr Baby geeigneten Sauger aus. Probieren Sie aus, mit welcher Form Ihr Baby am besten klarkommt.
Das Saugloch darf nicht zu groß sein. Es ist wichtig, dass Ihr Baby aktiv saugen muss.
Lassen Sie Ihr Baby niemals mit dem Fläschchen allein, damit es sich nicht verschlucken kann. Keinesfalls sollte es stundenlang im Halbschlaf oder schlafend am Fläschchen nuckeln – dies bedeutet Kariesgefahr!
Geben Sie ihm zum »Dauernuckeln« lieber einen Schnuller.
Bereiten Sie jede Mahlzeit für Ihr Baby frisch zu. Werfen Sie die nicht ausgetrunkenen Reste weg.
Fertignahrung hat einen Vorteil: Auch Väter können mit dem Fläschchen füttern. Das entlastet nicht nur die Mutter, sondern stärkt das innige Verhältnis zwischen Vater und Kind. Nutzen Sie diese Chance!
→ Mamis Job – Babys Job
Egal, ob Ihr Baby Muttermilch oder Fertignahrung aus dem Fläschchen bekommt – unsere Spielregel von > gilt vom ersten Lebenstag an: Die Eltern suchen aus, was es zu essen gibt.
Sie entscheiden auch, wann und wie sie es anbieten. Das Baby entscheidet, ob und wie viel es essen möchte.
Im Kasten auf der rechten Seite sehen Sie, wie diese »Arbeitsteilung« zwischen Mutter und Kind in den ersten Lebenswochen aussehen
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