Jedes Kind kann richtig essen
Kinderernährung
Die deutschen Kinderärzte empfehlen, dem fünf bis sechs Monate alten Baby als Erstes einmal am Tag Gemüse aus dem Gläschen anzubieten. Besonders geeignet sind Karotten, da sie etwas süßlich schmecken. Das mögen die meisten Babys. Wegen der geringen Mengen lohnt sich das Selbstkochen meist nicht. Wenn Ihr Baby den Löffel akzeptiert, geben Sie pürierte Kartoffeln und etwas Pflanzenöl dazu.
Einige Tage später ergänzen Sie noch etwas püriertes Fleisch, so dass Ihr Baby nun einen vollständigen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei erhält. Er soll 2 Teile Gemüse, 1 Teil Kartoffeln, 20 Gramm mageres, gekochtes und püriertes Fleisch und zusätzlich noch 30 Gramm Obstsaft und 10 Gramm Pflanzenöl enthalten.
Die Begründung des Forschungsinstitutes für diese Empfehlung lautet:
Diese Beikost enthält Eisen. Eisen ist das, was Babys ab sechs Monaten als Ergänzung zur Muttermilch am dringendsten brauchen. Bei dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei wird das Eisen vom Baby besonders gut verwertet.
Fertige Gläschen mit der Bezeichnung »Baby-Menü« entsprechen dieser Zusammensetzung und enthalten darüber hinaus noch Eisenzusätze.
Einen Monat später soll zusätzlich ein Vollmilch-Getreide-Brei – mit Eisen angereichert – angeboten werden. Wieder einen Monat später soll eine dritte Breimahlzeit eingeführt werden: Ein Vollkorn-Obstbrei ohne Milch.
Zwischen dem zehnten und zwölften Monat soll dann Brot angeboten und mit dem selbstständigen Essen und Trinken »vom Tisch« begonnen werden. Sie machen nichts falsch, wenn Sie diesen Empfehlungen folgen. Aber vielleicht kommen für Sie als Alternative die Empfehlungen der amerikanischen Kinderärzte in Frage – auch damit liegen Sie richtig.
Empfehlungen des Verbands der Kinderärzte in den USA
Fangen Sie nicht sofort mit fester, sondern zunächst mit halbflüssiger Nahrung an: Drücken Sie etwas Muttermilch heraus oder benutzen Sie die gewohnte Säuglings-Anfangsnahrung – und fügen Sie ein wenig Baby-Fertigbrei hinzu. Achtung: Die meisten Fertigbreie enthalten Milchpulver und werden mit Wasser angerührt.
Diese sind dafür nicht geeignet! Verwenden Sie einen Fertigbrei, den man mit Milch – in diesem Fall also mit Muttermilch oder Säuglings-Anfangsnahrung – zubereiten kann! Achten Sie unbedingt darauf, dass dieser Fertigbrei mit Eisen angereichert ist. Ein Teelöffel Brei auf vier bis fünf Teelöffel Muttermilch oder Säuglings-Fertigmilch reichen aus. Später können Sie den Brei auch dickflüssiger machen.
Es geht anfangs nicht darum, eine ganze Brust- oder Flaschenmahlzeit zu ersetzen. Ihr Baby soll sich zuerst an den Löffel, einen neuen Geschmack und die erste neue Speise gewöhnen. Allmählich kann sich die Menge auf drei bis vier Esslöffel Brei steigern.
Fertig-Reisbrei mit Eisenzusatz ist der beste erste Brei: Er enthält kein Gluten und wird von fast allen Babys gut vertragen. Nach dem Reisbrei können Sie nach und nach verschiedene Sorten von Fertig-Getreidebrei verwenden.
Führen Sie immer nur eine neue Speise ein. Fügen Sie nur alle zwei bis drei Tage etwas Neues hinzu.
Wenn das Füttern vom Löffel mit Fertigbrei gut klappt, führen Sie, anfangs vermischt mit dem gewohnten Brei, gekochtes Gemüse vom Löffel ein. Sie können Babygläschen verwenden oder selbst gekochtes Gemüse pürieren. Beginnen Sie mit einem Esslöffel Brei und steigern Sie die Menge langsam.
Als nächsten Schritt bieten Sie Ihrem Kind zusätzlich püriertes Obst an. Dieses kann auch unter den Fertigbrei gemischt werden.
Zwischen sieben und zehn Monaten können Sie Ihrem Baby nach und nach Zerdrücktes oder Püriertes vom Familientisch »auf die Hand« oder mit dem Löffel geben. Auch Brot, Nudeln, Reis, Eigelb, Fisch, Fleisch und Geflügel können Sie nach und nach anbieten.
Zusätzlich zu den neuen Speisen braucht Ihr Baby immer noch seine Milchmahlzeiten. In den USA wird empfohlen, dafür während des ersten Lebensjahres noch weiter zu stillen.
Auch der Brei kann – wie oben beschrieben – solange mit Muttermilch zubereitet werden. Wer nicht so lange stillen möchte, sollte vor dem ersten Geburtstag nicht Kuhmilch, sondern Babyfertignahrung verwenden. Ab etwa einem Jahr kann Ihr Kind fast alles vom Familientisch mitessen, solange die Speisen mild gewürzt und weich genug (zerdrückt oder püriert) sind.
Darüber hinaus geben die amerikanischen Kinderärzte noch einige weitere Empfehlungen:
Weizen, Eiklar, Zitrusfrüchte und -säfte
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