Jedes Kind kann richtig essen
saugt.
Nichts (als Ersatz für Muttermilch Säuglings-Anfangsnahrung aus dem Fläschchen)
5–7 Monate
Es beginnt zu sitzen. Es folgt dem Löffel mit den Augen. Es öffnet den Mund für den Löffel. Seine Lippen schließen sich über dem Löffel. Es beginnt, Essen herunterzuschlucken.
Zubereitet mit Muttermilch oder der gewohnten Säuglingsnahrung: Baby- Fertigbrei mit Eisenzusatz – zuerst Reisbrei, nach und nach auch Breie aus anderen Getreidesorten
6–8 Monate
Es kann die Zunge im Mund seitlich bewegen. Es beginnt zu kauen. Es kann die Hände gezielt zum Mund führen.
Gemüse und Früchte: püriert oder zerdrückt, zuerst unter den gewohnten Brei mischen.
7–10 Monate
Es kann gut beißen und kauen. Es kann Essen im Mund von einer Seite auf die andere bewegen. Es kann die Lippen richtig über einer Tasse formen. Es beherrscht den »Palmgriff«: Die Finger schließen sich über dem Handballen.
Brot und Getreideprodukte, auch auf die Hand. Stückchen von Obst und Gemüse, Fruchtsaft und Milch aus der Tasse
8–12 Monate
Es interessiert sich für feste Nahrung vom Familientisch. Es macht Fortschritte beim Trinken aus der Tasse. Es beherrscht den »Pinzettengriff«: Daumen und Zeigefinger arbeiten zusammen.
Weiche und gekochte Speisen vom Familientisch, auch fein geschnittenes, gehacktes oder püriertes Fleisch
Essen am Familientisch
→ So gelingt der Übergang
Wenn Sie Ihr Kind füttern, versorgen Sie es mit lebenswichtigen Nährstoffen – zum Beispiel mit Kohlenhydraten, Fett, Eisen, Vitaminen. Das ist aber nicht alles. Wie Sie füttern, ist mindestens ebenso wichtig. Durch die Art und Weise, wie Sie Ihr Baby füttern, können Sie ihm zeigen:
»Ich liebe dich«
»Ich merke, wie ich dir helfen kann«
»Ich vertraue dir«
»Ich respektiere dich«
Wenn diese Botschaften bei Ihrem Baby ankommen, kann fast nichts mehr schief gehen. Für den Übergang vom Saugen an Brust oder Fläschchen zum Mitessen am Familientisch bedeutet das: Sie lassen Ihr Kind führen.
Ihr Baby ist der »Boss«. Sie unterstützen es, helfen ihm und sorgen für eine gute Atmosphäre.
→ Unterstützung anbieten
Warten Sie ab, bis Ihr Baby »reif für den Löffel« ist. Bei manchen Babys ist das kein Problem. Sie brennen geradezu darauf, den Brei vom Löffel zu essen, und sperren ihren Mund auf wie hungrige Vögelchen. Andere lehnen den Löffel erst einmal ab. Ablehnung kann auch einfach bedeuten, dass Ihr Baby sehr überrascht ist: Schließlich ist es für Ihr Kind sensationell und neu, etwas anderes als die vertraute Muttermilch oder Säuglingsnahrung auf der Zunge zu spüren! Es muss erst einmal herauskriegen, dass man das auch essen kann. Also: mit Geduld immer wieder anbieten. Wenn Ihr Baby sehr empfindlich reagiert und auch mit sechs Monaten noch spuckt und würgt, wenn es etwas »Fremdes« im Mund spürt, ist ein besonders behutsames Eingewöhnen angebracht: Bestreichen Sie die Finger Ihres Babys oder ein Lieblingsspielzeug oder einen weichen Löffel mit ganz wenig Brei, damit es den Geschmack selbst erforschen und kennen lernen kann.
Manche Babys reagieren mit Würgen auf unerwartete festere Stücke in einer weichen Masse. Sie kommen besser zurecht, wenn das Essen zu einem gleichmäßigen Brei püriert oder zerdrückt ist.
Nehmen Sie Ihr Kind anfangs zum Füttern auf den Schoß. In aufrechter Haltung kann es sich nicht so leicht verschlucken. Wenn es erst sicher sitzen kann, darf Ihr Kind in den Hochstuhl »umziehen«.
Ein geeigneter Rhythmus ist sehr hilfreich dafür, dass Ihr Baby richtig essen lernt. Legen Sie deshalb sinnvolle regelmäßige Essenszeiten fest. Es bietet sich an, sie auf die Schlafzeiten Ihres Kindes abzustimmen. Wann immer es möglich ist, lassen Sie Ihr Baby an den Familienmahlzeiten teilnehmen. Nachts braucht Ihr Kind jetzt nichts mehr zu essen oder zu trinken.
Außerdem sind noch die folgenden beiden Empfehlungen wichtig: Bieten Sie Ihrem Baby altersgerechtes Essen an – wie oben beschrieben. Reden Sie beim Füttern ruhig und ermutigend mit ihm – aber nicht zu viel, damit es sich auf das Essen und Genießen konzentrieren kann.
→ Das Kind führen lassen
Lassen Sie Ihr Baby das Tempo bestimmen. Es sollte den Löffel wahrgenommen haben, bevor Sie beginnen es zu füttern.
Lassen Sie immer Ihr Kind bestimmen, wie viel es essen möchte. Es zeigt Ihnen ganz deutlich, wie viel es will:
»Mund auf« bedeutet »Mehr!« – »Mund zu und Kopf wegdrehen« bedeutet »Ich habe genug«.
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