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Jedes Kind kann richtig essen

Jedes Kind kann richtig essen

Titel: Jedes Kind kann richtig essen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer , Hartmut Morgenroth
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Sie Ihrem Kind kleine Portionen an. Wenn es mehr möchte, bekommt es mehr. Wir verzichten hier ganz bewusst auf Mengenangaben.
    Denn Sie wissen bereits: Ihr Baby kann seinen Energiebedarf ganz perfekt ganz allein regeln. Die Kalorienmenge ist unerheblich.
    Erlauben Sie Ihrem Kind, das Essen zu erforschen. Es darf den Löffel anfassen – Sie können ihm auch einen zweiten eigenen Löffel in die Hand geben. Es darf das Essen mit seinen Fingern erkunden.
    »Ich kann das allein!«
    Lassen Sie Ihr Baby mit den Fingern essen, wann immer es das möchte. Allein ohne Hilfe zu essen finden die meisten Babys wunderbar. Geeignet sind dafür nicht nur Brot und weiche Obst- und Gemüsestücke. Geeignet ist einfach alles, was Sie auch essen! Es muss nur gut genug zusammenhängen, damit es den Weg vom Teller zum Mund übersteht. Jede Mischung mit Kartoffeln, Reis oder Nudeln lässt sich zusammen mit Gemüse und Fleisch und etwas Flüssigkeit zu einer geeigneten »Pampe« verarbeiten.
    Nehmen Sie in Kauf, dass Ihr Baby sein Essen auf diese Weise von einem Ohr bis zum anderen verteilt – und eher wenig davon in seinem Mund landet. Nehmen Sie in Kauf, dass Sie den Essplatz vielleicht mit einer Plastikunterlage – und Ihr Baby mit einem besonders geeigneten Lätzchen – vor der unvermeidbaren »Schweinerei« schützen müssen. Die oben erwähnte »Pampe« zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass sich die angetrockneten Reste auf dem Babyhochstuhl anscheinend in Zement verwandeln. Aber es lohnt sich!
    Wenn Ihr Baby seine Mahleit ausgiebig genießen kann, wird es umso schneller Fortschritte bei seiner Esstechnik machen.
→ Neugier wecken
    Fast immer wird empfohlen, den Löffel vor dem Stillen oder vor dem gewohnten Fläschchen anzubieten, nach dem Motto »Der Hunger treibt’s hinein«. Dahinter steckt die Idee, dass ein hungriges Baby den Löffel eher akzeptieren wird. Vielleicht geht das gut, aber vielleicht geht es auch schief.
    Stellen Sie sich vor: Ihr richtig hungriges Baby erwartet die vertraute, weiche, warme Brust und bekommt dann zum ersten Mal einen merkwürdigen harten Gegenstand – den Löffel – in den Mund geschoben. Könnten Sie es ihm verübeln, wenn es frustriert und wütend losbrüllt, bis es doch wieder die Brust bekommt?
    Wenn dagegen Neugier und Forschergeist Ihr Baby zum freiwilligen Probieren vom Löffel oder aus der Hand bewegen, macht ihm das Essen viel mehr Spaß.
    Es kann gut sein, dass die ersten Versuche mit dem Löffel besser klappen, wenn Ihr Baby nicht mehr ganz so hungrig ist. Unser Rat: Das allererste Ausprobieren mit dem Löffel sollte am besten nach dem Stillen beziehungsweise dem Fläschchengeben stattfinden. Nach einiger Zeit können Sie die Reihenfolge dann ändern.
→ Übergewicht gibt es nicht
    Ein letzter Hinweis: Auch wenn Ihr Baby Ihnen ganz außergewöhnlich »rund« vorkommt: Übergewicht gibt es in diesem Alter nicht. Die Figur Ihres Babys hat mit seiner späteren Erwachsenen-Figur noch wenig zu tun (siehe auch ab > ).
    DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
    → »Löffelchen für Löffelchen«
    Frühestens im sechsten Lebensmonat beginnen Sie mit dem Zufüttern:
    Ganz allmählich führen Sie eine neue Speise nach der anderen ein. Warten Sie ab, ob Ihr Baby die Speise verträgt, und fügen Sie alle zwei bis drei Tage etwas Neues hinzu.
    → Unterschiedliche Empfehlungen
    Die Empfehlungen der deutschen und der US-amerikanischen Kinderärzte sind etwas unterschiedlich, aber beide sind durchdacht und sinnvoll. Entscheiden Sie, was Ihnen für Ihr Baby hilfreicher erscheint.
    → Entwicklungsgerecht zufüttern
    Ihr Baby bestimmt das Tempo beim Zufüttern – entsprechend seinen Lernfortschritten. Nehmen Sie seine Signale aufmerksam wahr, und lassen Sie Ihr Kind beim Essen die Führung übernehmen. Je mehr es selbst tun darf, desto mehr Spaß hat es am Essen.

    → 1 bis 6 Jahre: »Ich bin kein Baby mehr!«
Was kommt auf den Tisch?
    SIE HABEN ES GESCHAFFT : Ihr Kind ist ein vollwertiges Mitglied am Familientisch geworden. Es sitzt auf seinem Hochstuhl. Es kann manche Speisen allein mit den Fingern essen. Es kann – mit Ihrer Hilfe – aus der Tasse trinken. Es kann kauen und schlucken. Es lässt sich füttern und will auch manchmal allein mit dem Löffel experimentieren. Fast alle Speisen, die Sie für die übrige Familie auf den Tisch bringen, können Sie Ihrem Kind nun auch anbieten – mit weniger Salz und weniger Gewürzen. Alles was weich, saftig und lauwarm ist, kann Ihr Kind nun

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