Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
beiden genauso sorgfältig. Es wäre eine Tragödie, wenn derart süße Kinder zu einer politischen Verfügungsmasse werden würden.«
»Sie sind in Sicherheit«, sagte Leia, plötzlich von Hilflosigkeit überwältigt. Sie hielt den Botschafter im Auge und drehte die Kinder um. »Ihr beide nehmt jetzt 3PO und geht mit ihm spielen.«
»Es wird für sie ein sehr lehrreiches Erlebnis werden, Mistreß Leia«, erklärte 3PO und zog die Kinder zu den ausgestellten Pflanzen.
Furgan setzte sein Gespräch mit Leia fort. »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, es ist wirklich eine Schande, daß es dem Imperator nicht gelungen ist, alle Jedi auszumerzen. Nicht zu Ende geführte Aufgaben sorgen immer für Probleme.«
»Und warum haben Sie solche Angst vor den Jedi-Rittern?« fragte Leia. Obwohl ihr die Richtung mißfiel, die das Gespräch genommen hatte, hoffte sie, Furgan einige Informationen zu entlocken.
Der Botschafter nahm einen großen Schluck von seinem Drink. »Ich stehe auf dem Standpunkt, daß wir mit unserer hochentwickelten Technologie keinen Grund haben, uns vor Zauberei und bizarren mentalen Kräften zu fürchten, über die nur ein paar wenige Individuen verfügen. Es kommt mir elitär vor. Jedi-Ritter? Sie waren die Stützen einer schwachen alten Regierung.«
Leia ging auf das Argument ein. »Der Imperator, den Sie so sehr verehren, war ebenfalls stark in der Macht – genau wie Darth Vader. Wieso machen Sie da einen Unterschied?«
»Der Imperator hat das Recht auf besondere Kräfte«, erklärte Furgan nachsichtig. »Schließlich ist er der Imperator. Und Vader hat sich am Ende als Verräter entpuppt. Soweit ich weiß, war er es, der den Imperator getötet hat. Nur ein Grund mehr, derartige Kräfte zu verurteilen.«
Leia wußte, daß er Lukes galaxisweit übertragene Rede vor dem Rat gesehen haben mußte. »Nichtsdestotrotz haben die Jedi überlebt, und der alte Orden der Jedi-Ritter wird neu gegründet werden. Mein Bruder wird dafür sorgen. In ein paar Jahren werden die neuen Jedi-Ritter dieselbe Rolle wie die alten übernehmen, als Beschützer der Republik.«
»Sehr bedauerlich«, sagte Furgan und wandte sich ab, um mit jemand anders zu sprechen, aber niemand schien mit ihm reden zu wollen.
3PO verlor die Spur der Zwillinge nur einen Moment, nachdem sie sich entschlossen hatten, im Botanischen Garten Verstecken zu spielen; sie krochen zwischen Geländerstangen hindurch, die für 3PO viel zu eng waren, und rannten dann in einen Bereich, vor dem ein Schild BETRETEN VERBOTEN verkündete. Als der Droide nach ihnen rief, stellten sich Jacen und Jaina taub und liefen davon.
Er jagte sie durch einen Hain von Schleimbäumen, die gelbe Blütenstaubsekrete auf seine polierte Hülle tropfen ließen; aber zumindest hinterließen sie im Schleim ihre Fußabdrücke, denen er folgen konnte. 3PO jammerte entsetzt, als er sah, daß die Fußabdrücke direkt zu der Abteilung »Fleischfressende Pflanzen« führten.
»Du liebe Güte!« sagte er und stellte sich vor, wie blutsaugende Büsche die Kinder bereits verspeisten. Aber ehe er Alarm geben konnte, vernahm 3PO ein schrilles Gekicher. 3PO aktivierte seinen Richtungslokalisator und schlurfte eilends zum Zentrum der Ausstellungshalle.
Die Kinder saßen direkt unter dem riesigen Tentakelkaktus und spielten mit den wedelnden Ranken, ohne die Dornen zu beachten. Irgendwie hatten sie es geschafft, unverletzt an den dolchartigen Spitzen vorbeizukommen und sich aus den zarten jungen Trieben ein Kissen zu machen.
»Master Jacen und Mistreß Jaina, kommt sofort her!« befahl 3PO mit strenger Stimme. »Ich muß darauf bestehen!« Statt dessen kicherte Jaina und winkte ihm zu.
Völlig aufgelöst fragte sich 3PO, wie er die Kinder vor der riesigen Pflanze retten konnte, ohne die Horsd’œuvres von den Dornen zu schütteln.
Das Gespräch verstummte, und eine Pause trat ein, wie so oft bei steifen gesellschaftlichen Anlässen. In die Stille hinein rief Botschafter Furgan: »Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit!«
Leia sah, wie er sich abrupt von ihr entfernte. Sie wußte nicht, was er vorhatte, und spannte sich, auf alles vorbereitet.
Die wenigen Unterhaltungen vererbten. Alle Augen richteten sich auf den caridanischen Botschafter. Bis eben hatte Mon Mothma mit General Jan Dodonna geplaudert, dem altgewordenen Taktiker, der den Angriff auf den ersten Todesstern geplant hatte. Sie hob die Brauen, irritiert von Furgans Bitte um Aufmerksamkeit. Die Hände noch immer
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