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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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reißen.
    Draußen im Hangar der Gorgo brüllte der fette Aufseher und knallte mit seiner Peitsche. Chewbacca spürte Zorn in sich hochkochen, als er die Schmerzensschreie der anderen eingeschüchterten Wookiee-Sklaven hörte. Er wußte nichts von seinen Mitgefangenen; man hatte ihn in einer Einzelzelle isoliert, und es war ihnen verboten, miteinander zu sprechen. Chewbacca fragte sich, wann diese ausgemergelten Sklaven zum letzten Mal die Äste ihrer Heimatbäume berührt hatten.
    »An die Arbeit!« schrie der Aufseher. »Wir haben heute noch eine Menge zu tun! Dreihundert Schiffe allein auf der Gorgo!« Und Chewbacca wußte, daß die drei anderen Sternzerstörer genauso viele TIE-Jäger, Kanonenboote und Angriffsfähren an Bord hatten.
    Chewbacca packte den offenen Deckel einer Vorratstruhe und verbog ihn sichtbar. Er hätte zu gerne gewußt, warum Admiral Daala eine so verzweifelte Eile an den Tag legte.
     
    Qwi Xux mochte es nicht, von Sturmtruppen herumgestoßen zu werden. In ihren Jahren im Schlund-Zentrum hatte sie gelernt, die steifen Soldaten zu ignorieren, die in ihren weißen Panzern durch die Korridore marschierten, in endlosen roboterhaften Manövern und Formationen, die für sie nicht den geringsten Sinn ergaben. Litten sie alle unter Vergeßlichkeit? Wenn sie einmal etwas gelernt hatte, mußte sie es nicht immer und immer wiederholen. Qwi beachtete sie kaum noch – bis ein Trupp in ihr Labor marschiert kam und ihr befahl, mitzukommen.
    Nur wenige Momente zuvor hatte Qwi ihre verbotene Suche in den Datenbanken abgebrochen und das Schloß ihrer Labortür entriegelt. Es gab keinen Grund zu der Annahme, daß die Sturmtruppen ihr auf die Schliche gekommen waren, aber sie war noch immer von grundloser Angst erfüllt.
    Die Soldaten bildeten um sie einen schützenden Kokon, während sie sie durch die gekachelten Korridore führten. »Wo bringen Sie mich hin?« fragte Qwi schließlich.
    »Admiral Daala wünscht Sie zu sprechen«, sagte der Captain über den Filterlautsprecher seines Helmes.
    »Oh. Warum?«
    »Das wird sie Ihnen persönlich sagen.«
    Qwi schluckte einen kalten Klumpen in ihrer Kehle hinunter und fragte in einem hochnäsigen Tonfall: »Warum ist sie dann nicht selbst zu mir gekommen?«
    »Weil Admiral Daala eine vielbeschäftigte Person ist.«
    »Ich bin auch eine vielbeschäftigte Person.«
    »Sie ist unser kommandierender Offizier. Sie nicht.«
    Qwi stellte keine weiteren Fragen, sondern folgte ihnen schweigend durch eine Verbindungsröhre zu einem anderen Asteroiden in der Haupttraube, dann an Bord einer kleinen Fähre im Hangar.
    Als sie auf dem Sternzerstörer Gorgo eintrafen, konnte Qwi ihre staunende Faszination nicht verbergen. Obwohl die riesigen Schiffe am Himmel über dem Schlund-Zentrum hingen, solange sie sich erinnern konnte, hatte Qwi nur selten Gelegenheit gehabt, sie zu betreten. Ihre Sturmtruppeneskorte brachte sie direkt zur Brücke der Gorgo.
    Der trapezoide Kommandoturm ragte hoch über dem pfeilförmigen Hauptrumpf empor und bot einen phantastischen Panoramablick über die riesige Landschaft des Schiffes. Qwi stand an der Bugsichtluke und sah zu der zusammengewürfelten Ansammlung von Felsen hinüber, die das Schlund-Zentrum bildete. Für einen Moment erinnerte sie sich daran, wie sie von der Orbitalen Ausbildungssphäre die Vernichtung der Omwati-Städte durch Mufti Tarkin verfolgt hatte…
    Die Mitglieder der Kommandocrew wimmelten auf ihren Stationen herum, so sehr auf die Arbeit konzentriert, als wären sie mitten in einem wichtigen Manöver. Sturmtruppen marschierten zackig durch die Korridore. Interkomdurchsagen hallten blechern über die Brücke. Qwi fragte sich, wie die Soldaten nach einem Jahrzehnt des Nichtstun so eifrig sein konnten.
    Admiral Daala stand vor ihrer Kommandokonsole und sah hinaus zu den tödlichen, strudelnden Gasen, die den Weg zur Außenwelt versperrten. Qwi betrachtete ihre durchtrainierte, perfekte Figur, verhüllt von einer Aureole aus kastanienbraunem Haar, das wie eine lebende Decke über ihren Rücken fiel. Als sich Daala zu ihr umdrehte, wickelte sich ein Teil ihrer Haare um ihre Hüfte, während andere Strähnen sie umwehten.
    »Sie wollten mich sprechen?« fragte Qwi. Ihre durchdringende Stimme bebte, obwohl sie versuchte, ihre Nervosität zu unterdrücken.
    Daala sah sie für einen Moment an, und Qwi hatte den Eindruck, sich unter einem Vergrößerungsglas zu befinden und für die Vivisektion vorbereitet zu werden. Dann schien Daala

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