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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Seite grollte beunruhigt. Er hörte die anderen Arbeiter auf ihren Sitzen hin und her rutschen. Han strengte seine Ohren an und versuchte herauszufinden, was um ihn herum vorging. Er hörte ein klirrendes, schabendes Geräusch. »Festhalten, Chewie«, warnte er.
    Auf der anderen Seite der Kammer glitt ein Metalltor in die Höhe. Das Knirschen, mit dem es sich an rauhen Metallschienen nach oben bewegte, hallte in dem geschlossenen Raum. Wind umpfiff ihre Ohren, als die Luft in die Bergwerksstollen von Kessel entwich.
    Als Han spürte, daß die Atmosphäre dünner wurde, drückte er von plötzlicher Panik erfüllt seine Atemmaske fester an sein Gesicht. Die entweichende Luft nahm die verbliebene Wärme mit sich, so daß die Kälte in seine ungeschützte Haut biß.
    Die Grubenbahn schoß auf ihren Repulsorkissen los und gewann an Geschwindigkeit. Die Beschleunigung preßte Han in seinen harten, unbequemen Sitz. Er hörte, wie die Luft brüllend an seinem Kopf vorbeibrauste, fühlte die Nähe der Stollenwände. Die Bahn bog in eine Kurve, und Han klammerte sich an das kalte Metallgeländer, um nicht von seinem Sitz geschleudert zu werden. Die Grubenbahn raste weiter, nach unten, dann zur Seite. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Boss Roke etwas sehen konnte, aber womöglich war das ganze System computergesteuert.
    Hinter ihnen, kurz nachdem sie einen hallenden Tunnelbogen passiert hatten, senkte sich polternd ein schweres Metalltor, als würde eine Lawine aus Altmetall niedergehen.
    Han fragte sich, warum die Gewürzminenbetreiber die Stollen nicht wenigstens mit billigen Grubenlampen zur Orientierung ausgerüstet hatten. Aber dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht: das Glitzerstim-Gewürz war fotoaktiv – unter Lichteinwirkung wurde es wirksam und deshalb mußte es in völliger Dunkelheit abgebaut werden, damit es nicht verdarb.
    Völlige Dunkelheit.
    Han und Chewie würden ihr Leben lang Zwangsarbeit in den Minen leisten müssen, ohne sich jemals zu sehen, geschweige zu erfahren, wo sie waren oder was sie machten. Han mußte blinzeln, nur um sich zu überzeugen, daß seine Augen offen und nicht geschlossen waren – nicht, daß es irgendeinen Unterschied bedeutete.
    Ein Schauder lief ihm über den Rücken. Boss Roke hatte angedeutet, daß irgend etwas Unbekanntes tief in den Stollen Jagd auf die wehrlosen Arbeiter machte und sie spurlos verschwinden ließ. Wie sollte jemand vor einem Raubtier fliehen, wenn er von absoluter Finsternis umgeben war?
    Die Geräusche veränderten sich ständig. Als sich Han daran gewöhnt hatte, Informationen mit den Ohren aufzunehmen, spürte er, wann die rasende Grubenbahn einen Seitenstollen passierte, weil plötzlich eine Lücke im Fahrtwind auftrat. Durch die Maske konnte er nichts anderes als schale, wiederaufbereitete Luft riechen.
    Die Grubenbahn schwankte hin und her und wackelte. Jemand stieg über die Sitze und kletterte von einer Lore zur anderen. Die Person näherte sich ihnen langsam von hinten. Han glaubte, keuchende Atemzüge zu hören, lauter werdend.
    »Du da! Nummer vierzehn! Hinsetzen!« brüllte ein Aufseher.
    Nummer vierzehn? dachte Han. Wie konnte der Wächter überhaupt erkennen, wer sich bewegt hatte? Dann fielen ihm die Infrarotbrillen ein. Die Wächter konnten sie vermutlich alle sehen, helle Silhouetten vor dem Hintergrund aus Schwärze.
    Die Lore hörte für ein paar Momente auf zu schwanken, aber dann ging das Geschaukele wieder los. Die geheimnisvolle Person kam immer näher. Jemand schwang sich über den Sitz auf den leeren Platz direkt hinter Han und Chewie.
    »He, ich hab’ dir gesagt, du sollst dich hinsetzen!« brüllte der Aufseher.
    »Das ist mein neuer Sitz«, antwortete eine Stimme.
    »Das ist dein neuer Sitz!« sagte der Wächter, seltsamerweise die Worte wiederholend, ehe er verstummte.
    Han zwang sich zum Schweigen. Da er selbst nichts sehen konnte, mußte der Unbekannte sich aufs Geratewohl bewegen, ohne zu wissen, wo er war. Oder hatte er vielleicht eine eigene Infrarotbrille? Hatte Skynxnex oder Moruth Doole einen Attentäter angeheuert, um Han und Chewie zu beseitigen, wenn niemand zusah?
    Ein schneller Stoß mit einem Vibratormesser? Ein Schubs, der ihn von der Schwebelore beförderte, hinein ins leere Labyrinth der Stollen? In der Dunkelheit würde Han niemals den Rückweg finden. Er fragte sich, ob er verhungern, erfrieren oder vorher ersticken würde. Er wollte es nicht unbedingt herausfinden.
    Er hörte die leisen,

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