Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Augenpaare.
»Erlaubnis noch immer verweigert«, sagte der Kontrolldroide.
»Aber du verstehst nicht!« beharrte 3PO. »In eurem Holographischen Zoo sind zwei Kinder verloren gegangen. Wenn du die Bildgeneratoren abschaltest, könnten wir die Habitate durchsuchen und sie finden.«
»Inakzeptabel«, sagte der Kontrolldroide. »Es würde die anderen Gäste zu sehr in Mitleidenschaft ziehen.«
3PO stemmte verärgert die Metallarme in die Hüften. »Aber der Zoo sah bei unserem Rundgang leer aus. Wie viele andere Gäste befinden sich derzeit in der Anlage?«
»Irrelevant«, sagte der Kontrolldroide. »Eine derartige Handlungsweise ist nur in extremen Notfällen erlaubt.«
3PO fuchtelte mit den goldenen Armen. »Aber dies ist ein Notfall!«
Chewbacca hatte offenbar genug von offiziellen Bitten. Er ballte die Fäuste und hämmerte sie auf das erste Kontrollpult, zerschmetterte die glänzend schwarze Abdeckung und zerstörte Schaltkreise.
Funken flogen. Der Kopf des Kontrolldroiden wirbelte wie ein aus der Bahn geworfener Planet herum. »Verzeihen Sie«, sagte der Kontrolldroide, »fassen Sie bitte nicht die Kontrollen an.«
Chewbacca stürzte zum zweiten Segment des achteckigen Pultes und zertrümmerte es ebenfalls. Der Kontrolldroide fuchtelte mit seinen acht gelenkigen Gliedmaßen und versuchte, die beschädigten Schaltkreise zu überbrücken.
»Ich muß zugeben, Chewbacca, daß deine Hingabe jeden Mangel an Finesse ausgleicht«, sagte 3PO.
Binnen kürzester Zeit hatte der Wookiee die gesamte Anlage zerstört. Ohne ein einziges funktionierendes hologrammgenerierendes System zog der Kontrolldroide wie ein totes Insekt alle acht Gelenkarme an sich und schien zu schmollen.
Chewbacca ergriff 3POs mechanischen Arm und zerrte ihn zurück zu den holographischen Habitaten. Jetzt war jede Kammer leer, weißgekachelte Wände mit strategisch montierten Hologrammgeneratoren an den Scheitelpunkten der Räume. Diverse Gäste hatten zwischen den Illusionen Abfall weggeworfen, Getränkedosen, Papierfetzen und nichtorganische Verpackungen, die noch nicht dekompostiert waren.
»Jacen! Jaina!« rief 3PO.
Die Alarmsirenen heulten weiter, während Chewbacca und 3PO von einem Habitat zum nächsten eilten. 3PO rief den Bauplan aus seinem Computergehirn ab und führte die Suchaktion an, arbeitete sich methodisch von einem Raum zum nächsten vor. Jede Kammer im deaktivierten Holographischen Zoo sah identisch aus, und sie fanden die Zwillinge in keiner von ihnen.
Als sie schließlich in die letzte Kammer stürzten, gegen jede Vernunft hoffend, daß die Zwillinge in einer Ecke kauerten und auf ihre Rettung warteten, trafen sie plötzlich auf alarmierte Soldaten der Neuen Republik.
»Halt!« befahl der Captain der Wachen.
3PO zählte achtzehn Menschen, die alle blastersichere Panzer trugen. Die Soldaten zogen ihre Waffen und legten an.
Während all seiner Abenteuer hatte 3PO noch nicht erlebt, daß so viele Blastermündungen auf ihn gerichtet waren.
»Oh, du liebe Güte!« sagte er.
Die wilden Menschen brachten Jacen und Jaina zu ihrem König. Die flackernde Wärme des von Abfall gespeisten Lagerfeuers roch angenehm. Die an langen Spießen bratenden Fleischstreifen ließen den Zwillingen das Wasser im Mund zusammenlaufen, obwohl sie nicht wußten, von welchem Tier das Fleisch stammte.
Wächter mit rußigen Gesichtern blickten auf die Zwillinge herab und lächelten. Ihre Münder bildeten ein Schachbrettmuster aus gelben Zähnen und schwarzen Lücken. Der König der unterirdischen Menschen thronte auf einem großen Haufen zerlumpter Kissen. Er lachte. »Dös sind die furchterregenden Eindringlinge?«
Jacen und Jaina sahen sich neugierig um. Die Bewohner des ehemaligen Empfangsbereichs trugen zerlumpte Kleidung und hatten Schlafsäcke und Unmengen an zusammengeplünderten Habseligkeiten. Einige flickten ihre Lumpen, andere arbeiteten an Tierfallen, die per Sprungfeder ausgelöst wurden. Zwei alte Männer kauerten auf dem Boden, in den Händen kleine Musikinstrumente, die sie sich aus alten Rohren gebastelt hatten; sie bliesen in die Mundstücke und spielten hohe, pfeifende Noten.
Die wilden Menschen waren alle in zerrissene und fadenscheinige Kleidungsstücke gehüllt, von denen manche geflickt und alle sehr alt waren. Sie trugen alle lange Haare und die Männer zudem noch zottelige Barte. Ihre Haut war bleich, als hätten sie seit Jahrzehnten kein Sonnenlicht mehr gesehen. Einige von ihnen kannten vermutlich nicht einmal
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