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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Ausbildung der anderen Jedi-Kandidaten verzögert, weil dein eigener Horizont beschränkt ist. Vielleicht sollte ich dich einfach hier und jetzt erschlagen und den Unterricht selbst fortsetzen.«
    Mit bebenden Händen und einer tiefsitzenden Furcht im Herzen griff Luke an seine Seite und legte die Hand um den glatten Griff seines Lichtschwerts. Er zog es aus dem Gürtel, und es zündete mit dem vertrauten Zischen. Die gleißende grüne Klinge flammte auf, summend und kampfbereit.
    Ein Jedi konnte keinen unbewaffneten Gegner angreifen, konnte den Weg der Gewalt erst wählen, wenn alle anderen Mittel versagt hatten – aber Luke kannte das tödliche Potential seines talentiertesten Schülers. Wenn Kyp der dunklen Seite verfallen war, konnte aus ihm ein zweiter Darth Vader werden. Vielleicht noch etwas Schlimmeres…
    »Zwing mich nicht dazu«, sagte Luke und hob sein Lichtschwert, obwohl er sich nicht sicher war, was er tun sollte. Er konnte seinen Schüler, der unbewaffnet auf dem Dach des Tempels stand, nicht einfach niederstrecken. Aber wenn er es nicht tat…
    »Wir müssen den Sonnenhammer zurückschicken«, sagte Luke. »Es gab eine Zeit, da hast du selbst darauf bestanden, daß er nie eingesetzt werden darf.«
    »Ich war damals unwissend«, konterte Kyp, »so wie du es jetzt noch bist.«
    »Zwing mich nicht dazu, gegen dich zu kämpfen«, sagte Luke mit leiser Stimme.
    Kyp machte eine knappe Handbewegung, und eine plötzliche Woge dunkler Energien wälzte sich wie die Schockwelle einer Neurogranate durch die Luft.
    Luke taumelte zurück. Das Lichtschwert in seiner Hand wurde eiskalt. Frostkristalle bildeten am Griff zarte Muster. Im Zentrum der gleißenden grünen Klinge wurde ein Schatten sichtbar, eine schwarze Krankheit, die die Reinheit des Strahles wegfaulte. Das Summen der Klinge wurde unregelmäßig, klang schwach und gequält. Der schwarze Giftfleck wurde rasch größer und verschlang den grünen Strahl.
    Funkenstiebend erlosch Lukes Lichtschwert.
    Während Luke noch gegen seine Angst ankämpfte, spürte er hinter sich plötzlich eine kalten Hauch. Er fuhr herum und sah eine schwarze, kapuzentragende Silhouette – wie die Gestalt, die Anakin Skywalker in seinen Alpträumen angenommen hatte… der schwarze Mann, der Gantoris vernichtet hatte.
    Kyps Stimme schien aus weiter Ferne zu dringen. »Endlich, Master Skywalker, lernst du meinen Mentor kennen – Exar Kun.«
    Luke ließ das nutzlose Lichtschwert fallen und duckte sich. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich plötzlich. Er sammelte alle Kräfte der Macht um sich und suchte nach einer Verteidigungstaktik.
    Mit dem drohend aufragenden Sonnenhammer im Rücken streckte Kyp beide Hände aus und deckte Luke mit Blitzen ein, die wie schwarze Risse in der Macht waren. Dunkle Tentakel wuchsen aus den Rissen in den Steinfliesen des Tempels, zähnestarrende, illusionäre Vipern, die von allen Seiten nach ihm schnappten.
    Luke schrie auf und versuchte zurückzuschlagen, aber der Schatten Exar Kuns ging ebenfalls zum Angriff über und deckte ihn mit tödlichen Energien ein. Der uralte Dunkle Lord der Sith entfesselte Wellen aus Schwärze, trieb lange Eiszapfen aus gefrorenem Gift in Lukes Körper.
    Er schlug um sich, fühlte sich aber gleichzeitig hilflos. Die Kontrolle zu verlieren und sich dem Zorn und der Verzweiflung hinzugeben, wäre ein genauso großer Fehler, wie überhaupt nichts zu tun. Luke griff zu den Kräften, die Yoda und Obi-Wan ihm gezeigt hatten – aber alles, was er versuchte, jede ausgefeilte Technik versagte vollständig.
    Gegen die geballte Macht von Kyp Durron und der verbotenen Waffen des Geistes von Exar Kun kam selbst ein Jedi-Meister wie Luke Skywalker nicht an.
    Die schwarzen, schlangenähnlichen Tentakel der bösen Macht schlugen wieder und wieder auf ihn ein, peinigten seinen Körper mit Schmerzen, die wie Lava durch seine Adern flossen. Als er schrie, wurde seine Stimme von einem Hurrikan der dunklen Seite verschluckt.
    Luke schrie ein letztes Mal auf und brach auf den kühlen Steinfliesen des Großen Massassi-Tempels zusammen, während die Welt um ihn herum von einer sengenden, endgültigen Finsternis verschlungen wurde…

33
     
    Unweit vom Zentrum des Hexenkessel-Nebels warteten die beiden überlebenden Sternzerstörer kampfbereit auf ihren Angriff auf Coruscant.
    Admiral Daala stand hoch aufgerichtet auf ihrer Brückenplattform, erfüllt von elektrisierendem neuen Selbstvertrauen und neuer Entschlossenheit. Sie

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