Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Angriff.
Wut kochte in Kyp hoch. »Nein – sie kann jetzt nicht wegfliegen!«
Er konnte nicht umkehren und die Explosion der Kernsterne verhindern. Daala mußte in der Falle bleiben!
Kyp aktivierte die Waffenkontrollsysteme des Sonnenhammers und gab Energie auf die Abwehrlaserkanonen, die in scharfen Winkeln von der Hülle abstanden. Dann raste er mit Höchstgeschwindigkeit los.
Als er mit Han aus der Schlund-Ballung geflohen war, hatte Daala ihnen all ihre Jäger hinterhergehetzt in einem verzweifelten Versuch, den Sonnenhammer zurückzuholen.
Kyp nahm an, daß ein paar ungezielte Schüsse genügten, um sie zum Bleiben zu bewegen.
Admiral Daala hob ihre rechte Hand und sah den Navigator an. »Bereithalten zum Hypersprung«, befahl sie.
»Admiral!« rief der Lieutenant an der Sensorkonsole. »Ich habe einen Eindringling in der Ortung!«
Ein winziges Schiff raste um den Bug der Gorgo und deckte sie mit schwachen Laserstrahlen ein.
»Was?« sagte Daala in der Drehung. »Sichtschirm«, befahl sie. »Vergrößerung.«
An der Kommstation neben ihr wurde das schimmernde Bild von Captain Mullinore sichtbar. »Admiral, wir haben soeben den Sonnenhammer entdeckt«, sagte er. »Sollen wir angreifen?«
»Der Sonnenhammer!« Daala brauchte eine Sekunde, um die Neuigkeit zu verarbeiten. Erst als das winzige Schiff wieder vor dem Brückenturm der Gorgo auftauchte und die Turbolaserbatterien beschoß, fand sie ihre Sprache wieder. Sie erkannte das dornförmige Schiff sofort. Die winzige Superwaffe schoß aus allen Lasertürmen. Aber die Laser des Sonnenhammers waren zu schwach, um einen Sternzerstörer beschädigen zu können.
»Starten Sie zwei TIE-Geschwader«, befahl Daala von neuer Erregung erfüllt. »Ich will, daß der Sonnenhammer aufgebracht wird. Das verändert unsere Strategie gegen die Neue Republik grundlegend.«
Die Sturmtruppen, die bereits den ganzen Tag im Alarmzustand waren, schwärmten durch die Decks. Kurz darauf öffnete sich der unterste Hangar der Gorgo und spuckte einhundert TIE-Jäger aus, die durch die strudelnden Gase des Nebels rasten.
Daala beobachtete die entbrennende kleine Schlacht. Der Sonnenhammer war extrem schnell und manövrierfähig. Mit seiner unzerstörbaren Quantenpanzerung schien die Superwaffe die Angreifer zu verhöhnen. Doch es war trotzdem nur eine Frage der Zeit.
»Aber warum greift er uns überhaupt an?« murmelte Daala und trommelte mit den schwarz behandschuhten Fingern auf das Brückengeländer. »Irgend etwas stimmt hier nicht. Er provoziert uns, aber er hat keine Möglichkeit, uns Schaden zuzufügen. Warum ist er gekommen«, fragte sie sich, »und wie hat er uns gefunden?«
Commander Kratas antwortete, obwohl sie zu sich selbst gesprochen hatte. »Ich kann nur spekulieren, Admiral.«
»Drehen Sie die Sternzerstörer bei«, befahl sie. »Richten Sie beim nächsten Vorbeiflug des Sonnenhammers einen Traktorstrahl auf ihn.«
»Der Pilot des Sonnenhammers fliegt mit einer Geschwindigkeit, die zu hoch für einen sicheren Traktorzugriff ist«, wandte Kratas ein.
Daala funkelte ihn an. »Heißt das, Sie können es nicht einmal versuchen?«
»Nein, Admiral.« Kratas wandte sich ab, klatschte in die Hände und gab den Befehl an die Taktikoffiziere auf der Brücke weiter. »Sie haben den Admiral gehört! An die Arbeit.«
»Admiral, der Sonnenhammer versucht, Verbindung mit uns aufzunehmen«, meldete der Kommoffizier. »Eine Audiosendung.«
Daala wirbelte herum. »Stellen Sie den Piloten durch.«
Nach einem Knacken hallte die dünne Stimme eines Jungen durch das Kommandozentrum der Gorgo. »Admiral Daala, ich bin Kyp Durron – erinnern Sie sich an mich? Ich hoffe es. Sie haben mich zum Tode verurteilt. Das hat einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht. Ich hoffe, es hat bei Ihnen irgendeinen Eindruck hinterlassen.«
Daala erinnerte sich an den drahtigen, dunkelhaarigen Jungen, der zusammen mit den ins Schlund-Zentrum eingedrungenen Rebellen gefangengenommen worden war. Sie bedeutete dem Kommoffizier, einen Kanal zu öffnen.
»Kyp Durron, wenn Sie sich sofort ergeben und den Sonnenhammer unversehrt abliefern, werden wir Sie zu einem Planeten Ihrer Wahl bringen. Sie können frei sein. Seien Sie kein Narr.«
»Keine Chance, Admiral.« Kyp lachte sie aus. »Ich glaube nicht an Ihre angebliche imperiale Überlegenheit. Ich werde das Risiko eingehen.« Er beendete die Verbindung und setzte wieder zum Angriff an, feuerte Laserblitze ab, die harmlos von der
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