Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
vierten Mond Yavins gekommen war, dort ein verlorenes Sith-Machtobjekt wiederentdeckt und begonnen hatte, das verängstigte und schwache Massassi-Volk zu versklaven, damit es gewaltige Tempel baute, die ihm als Brennpunkte für die dunklen Kräfte dienten, mit denen er spielte.
»Die Bruderschaft der Sith hätte die Galaxis beherrschen, die greise Republik zerschlagen und die anderen Jedi-Ritter auf das Format bloßer Varieté-Zauberkünstler zurückstutzen können – aber ich wurde verraten.« Der Schatten Exar Kuns glitt lautlos über den Tempelboden. Er schwebte über der schlafenden und hilflosen Gestalt von Dorsk 81.
»Als die Jedi ihre Kräfte bündelten und zu diesem Mond kamen, um gegen mich zu kämpfen, entfesselten sie eine solche Macht, daß ich auch den allerletzten Massassi aussaugen mußte, um meinen Geist in diesen Tempeln zu konservieren – um bis zum Tage meiner Rückkehr zu überleben.«
Kuns kohlenschwarze Arme griffen nach unten, als wollte er Dorsk 81 erwürgen. Der glatthäutige Klon bewegte sich unruhig in seinem erzwungenen Schlaf, machte aber keine Anstalten, sich zu wehren.
Voller Furcht und Widerwillen rief Kyp: »Exar Kun! Ich bin es, den du unterrichten willst. Verschwende deine Zeit nicht mit ihm.«
Er war verzückt von den neuen Wundern, die Exar Kun ihm gezeigt hatte, aber Kyp war klug genug, um zu erkennen, wann er manipuliert wurde. Exar Kun glaubte, er könnte mit Kyp wie mit einem hypnotisierten Konvertiten spielen. Doch Kyp war skeptisch – das hatte ihm Han Solo beigebracht. Er war allerdings bereit, seine Rolle zu spielen, um zu bekommen, wonach er sich so verzweifelt sehnte.
Als sich Exar Kun zu ihm umdrehte, ohne Dorsk 81 etwas zuleide getan zu haben, breitete Kyp die Arme aus und zeigte seinem neuen Lehrer, daß er sich ihm ganz unterwarf. »Zeige mir die Wege der alten Sith.«
Kyp schluckte und sprach mit kräftiger Stimme weiter, denn dies war es, was er wirklich wollte. »Zeige mir, wie man diese neuen Kräfte benutzt, damit ich das Imperium ein für alle Mal zerschmettern kann.«
21
Auf Coruscant führten Chewbacca und 3PO die Zwillinge durch die verzierten Durabeton-Säulen vor dem Eingang des Holographischen Zoos für ausgestorbene Tiere.
Zu Hause hatten die quengelnden Kinder sogar 3POs Geduldprogramm binnen kürzester Zeit überstrapaziert und Chewbacca zu einem brüllenden Wutanfall getrieben. Ein kleiner Ausflug mit Jacen und Jaina schien allen Beteiligten die beste Idee zu sein. Die vier hatten über die Transitröhren zwischen den oberen Wolkenkratzern der Altstadt von Imperial City die Dachetagen des Holographischen Zoos erreicht.
Am auffälligen Torbogeneingang des Zoos hielt Chewbacca seine pelzigen Arme nach hinten gestreckt; seine mächtigen Pranken umschlossen die winzigen Hände der Kinder. Chewbacca machte zwei riesige Schritte vorwärts und wartete dann darauf, daß ihn die Zwillinge einholten, bis er die beiden nächsten Schritte machte und erneut wartete. 3PO schlurfte vor ihnen her, als wäre er der Anführer. Er hatte soeben ein ausgiebiges Ölbad genommen, so daß seine goldene Hautlegierung im künstlichen Licht funkelte.
Sie traten in das grandiose Gewölbe. 3PO ging zum Kassenhäuschen und gab Hans und Leias Kreditkode ein. Chewbacca verlor mit Jacens und Jainas kurzen Beinen die Geduld, hob die Zwillinge hoch und marschierte weiter.
Sie mußten noch eine langweilige Vorschau in einem leeren Warteraum über sich ergehen lassen, in dem eine Vielzahl von Stühlen, Käfigen und Sockeln als Sitzgelegenheiten für die diversen nichtmenschlichen Besucher dienten, ehe sich die gegenüberliegende Tür automatisch öffnete. Chewbacca, der die Zwillinge immer noch auf dem Arm trug, marschierte einen schräg abfallenden Tunnel zu den unteren Etagen hinunter. 3PO eilte ihnen hinterher und versuchte, die Führung zu übernehmen, kam aber an dem riesigen Wookiee nicht vorbei. Über die Decke huschten glitzernde Lichter, schlechte Simulationen von Sternen und Kometen und Planeten. Als sie die Bewegungsmelder passierten, dröhnten aus stereophonen Mikrolautsprechern in den Wänden gottgleiche Stimmen.
»Bereisen Sie die Korridore der Zeit! Folgen Sie den Straßen des Weltraums! Sie werden Zeugen vergessener Wunder aus fernen Bereichen von Raum und Zeit. Sie werden Geschöpfe sehen, die in unserer Galaxis schon lange ausgestorben sind, hier und jetzt aber wieder zum Leben erweckt werden!«
Die Wände wurden dunkel. Lichtstreifen zuckten an
Weitere Kostenlose Bücher