Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Gedanken überschlugen sich. Exar Kun konnte mit den anderen kommunizieren, wenn auch nur auf subtile Weise – und jetzt wußte Luke, daß es auch ihm möglich war. Mit den Zwillingen konnte er sich bereits verständigen. Erleichterung durchflutete ihn.
Während die anderen Jedi-Schüler aus dem hallenden Raum strömten, schmiedete er bereits Pläne. Jetzt war er überzeugt, daß er sich retten konnte, vielleicht mit Hilfe seiner Jedi-Schüler, seiner neuen Generation von Jedi-Rittern.
Von der Steinwand hinter ihm drang eine gespenstische Stimme. »Wie rührend. Deine täppischen Schüler bilden sich immer noch ein, sie könnten dich retten – aber ich weiß mehr als sie. Meine Ausbildung wurde nicht durch Feigheit beschränkt wie deine.«
Exar Kun stand schwarz und flackernd da. »Gantoris war mein, und er ist ausgelöscht. Kyp Durron bleibt unter meiner Kontrolle. Streen ist schon so gut wie mein. Die anderen werden auch bald meine Stimme hören.« Er hob seine Geisterarme. »Alles fügt sich zusammen.
Ich werde die Bruderschaft der Sith zu einem neuen Leben erwecken, und mit deinen Jedi-Schülern werde ich den Kern einer unbesiegbaren Armee bilden, die stark in der Macht ist.«
Luke umschlich ihn und suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, diesen unfaßbaren Feind zu bekämpfen. Exar Kun lachte, als wäre ihm soeben eine Idee gekommen. »Ich habe dich zuerst in einem Traum besucht – verkleidet als dein gefallener Vater, Skywalker… vielleicht sollte ich mich ihnen in deiner Gestalt nähern. Sie werden sicherlich die Lehren der Sith befolgen, wenn dein Mund sie verkündet.«
»Nein!« sagte Luke. Sein Astralkörper warf sich auf die Silhouette des Sith-Lords. Aber obwohl sein schimmernder Körper glatt durch den Schatten ging, schien sich Exar Kun für einen Moment aufzulösen.
Luke spürte, wie ein Speer aus Eis das Innerste seiner Seele durchbohrte, als er Kun berührte, aber er hielt stand, während der Dunkle Lord gegen die Steinwand sank und zurück in die Spalten floh, aus denen er hervorgekrochen war.
»Ich bin bereits von der dunklen Seite versucht worden«, sagte Luke. »Ich ging stärker aus dem Kampf hervor. Du bist schwach, weil du nur die bösen Lehren kennst. Dein Wissen ist nicht größer als das meiner Schüler.«
Ehe er verschwand, rief Exar Kun: »Wir werden sehen, wer stärker ist.«
Die Sonne war hinter Yavins riesigem Ball untergegangen. Mit Einbruch der Halbnacht des Mondes erhellte nur noch der orangene Widerschein des Gasriesen den Himmel und verlieh dem Dschungel einen rötlichen Schimmer.
Horden schnatternder Woolamander ließen sich in den hohen Ästen zum Schlafen nieder. Im Unterholz tanzten Raub und Beutetiere den Tanz des Überlebens. Saphirblaue Piranhakäfer stimmten dicht über dem trägen Fluß auf der Suche nach Opfern. Andere Insekten zirpten ihre Lockrufe.
Doch tiefer im Dschungel verließen die Tiere der Nacht ihre schattigen Höhlen und flatterten mit den gezackten Schwingen. Zischend und dumpf folgten sie einem unwiderstehlichen Drang, der sie zum Großen Tempel trieb.
Die Schwingen der Kreaturen machten knallende Geräusche wie feuchte Tücher auf Stein, während sie gegen die Fallwinde in der rasch abkühlenden Luft kämpften. Purpurne Adern pulsierten im schnellen Schlag ihrer schwarzen Herzen, die ihnen die Kraft für den langen Flug gaben.
Jeder muskulöse Rumpf trug an langen, schlangenartigen Hälsen zwei Köpfe. Ein gefährlich aussehender Schwanz mit einem hakenförmigen Stachel, an dem Giftkristalle glitzerten, peitschte hinter jeder Kreatur durch die Luft. Irisierende Schuppen schimmerten im kupfernen Dämmerungslicht, als würden sie von glühenden Kohlen beschienen. Gelbe Reptilienaugen weiteten die Pupillenschlitze und suchten nach ihrem Ziel.
Diese Kreaturen waren alchimistische Ungeheuer, die vor langer Zeit, während der Herrschaft Exar Kuns über Yavin 4, erschaffen worden waren und generationenlang in den finsteren Tropfsteinhöhlen der fernen Berge gehaust hatten. Jetzt waren drei von ihnen erwacht und dem Ruf gefolgt, der ihnen befahl, den Körper Luke Skywalkers zu vernichten.
Die fliegenden Kreaturen erreichten die offenen Oberlichter an der Spitze der Zikkurat. Mit metallischen Klauen kratzten sie an den verwitterten Steinrahmen der schmalen Fenster. Die Doppelköpfe der Kreaturen ruckten hin und her, zischten und schnappten in erwartungsvoller Gier.
Sie legten die fledermausähnlichen Schwingen an und zwängten sich durch
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