Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Galaxis, wo die Sterne dicht zusammenstanden und Konstellationen bildeten, die auf keiner Karte verzeichnet waren, hatte der wiederauferstandene Imperator seine Streitkräfte für das letzte Gefecht gesammelt. Aber nach Palpatines endgültigem Tode kämpften die imperialen Kriegsherren untereinander um die Macht. Ohne ein militärisches Genie wie Großadmiral Thrawn, der die Fraktionen zusammenhalten konnte, hatte sich die imperiale Kriegsmaschinerie in die geschützten Kernsysteme zurückgezogen. Die Kriegsherren hatten die siegreiche Neue Republik sich selbst und ihren Wunden überlassen, während sie in ihrem Winkel der Galaxis um die Vorherrschaft rangen.
Aber sobald es einem militärischen Führer gelang, die Oberhand zu gewinnen, würden die feindlichen Streitkräfte erneut gegen die Neue Republik losschlagen. Vorausgesetzt, Kyp Durron vernichtete sie nicht vorher.
Han und Lando entdeckten am Rand des Kerns einen explodierten roten Zwergstern. Die kleine, trübe Sonne wies keine Auffälligkeiten auf und besaß laut dem Planetenatlas des Falken zufolge keine bewohnbaren Welten. Allerdings hatten die Scouts festgestellt, daß das rote Zwergsystem eine Sternenschiffwerft, Waffendepots und Archive beherbergte, die in massiv geschützten Tiefbunkern unter den Oberflächen mehrerer lebloser, felsiger Planeten untergebracht waren.
Han blickte aus der Sichtluke und stellte fest, daß der kleine Stern auf weit unspektakulärere Weise explodiert war als Caridas Sonne. Ihm hatte die notwendige Masse für eine weitreichende Schockwelle gefehlt. Doch die Schockwellen hatten trotzdem die nahen Trabanten pulverisiert und in Schlacke verwandelt.
»Er hat es wieder getan«, sagte Han. »Kyps Handschrift ist unverkennbar.«
Lando las die Scanner ab. »Elf Sternzerstörer der Sieges -Klasse verlassen soeben das System.«
»Großartig«, knurrte Han. Er hatte schon genug Sorgen mit Kyp und dem Sonnenhammer; er wollte sich nicht auch noch mit einer imperialen Flotte herumschlagen müssen. »Haben sie uns schon geortet?«
»Ich glaube nicht. Es ist noch immer jede Menge Streustrahlung von dieser Explosion übrig, um die Sensoren zu stören. Für mich sieht’s aus, als hätten sie gerade ihre Sachen gepackt und Fersengeld gegeben.«
In Han keimte Hoffnung auf. »Du meinst, es ist noch nicht so lange her? Kyp hat die Sternexplosion erst vor kurzem ausgelöst?«
»Gut möglich.«
»In Ordnung. Dann such jetzt mal nach…«
»Ich hab’ ihn schon, Han. Der Sonnenhammer befindet sich hoch über der Ekliptik, als würde er… alles beobachten.«
»Berechne den Kurs«, befahl Han und setzte sich gerade hin. »Wir schnappen ihn uns. Volle Beschleunigung.«
Er fuhr die Maschinen hoch, und die Sublichttriebwerke des Falken flammten grellweiß auf. Die Beschleunigung drückte Han und Lando in ihre Sitze, als das Schiff einen engen Bogen beschrieb, die Ebene der Planetenbahnen unter sich ließ und den Ortungsreflex auf den Sensoren ansteuerte. Aber als der Falke näher kam, raste der Sonnenhammer davon.
»Er hat uns entdeckt. Hinterher!« sagte Han. »Wenn er den Sprung durch die Lichtmauer macht, verlieren wir ihn.«
Der Falke schoß nach vorn. Han konzentrierte sich auf den hellen Reflex, der vor dem Sternenmeer ihren Kurs kreuzte.
»Soll ich die Laser hochfahren, Han?« fragte Lando. »Aber wir wollen ihn doch nicht abschießen, oder? Was ist, wenn er nicht beidreht?«
»Es hat keinen Sinn, auf ihn zu schießen – seine Quantenpanzerung ist undurchdringlich.« Han öffnete einen Kommkanal. »Kyp, ich bin’s, Han Solo. Junge, wir müssen miteinander reden.«
Der Sonnenhammer änderte den Kurs und beschleunigte weiter.
»Drück drauf«, sagte Han. »Wir müssen ihn erwischen.«
»Wir fliegen schon im Rotbereich«, wehrte Lando ab.
»Der Falke wird’s aushalten«, erwiderte Han und beugte sich dann wieder über das Kommsystem. »He, Kyp, hör mir zu.«
Der Sonnenhammer drehte bei und wurde größer.
»Ah… Han?« sagte Lando. »Er kommt direkt auf uns zu.«
Han freute sich, daß Kyp beigedreht hatte und mit ihnen reden wollte.
»Ich glaube, er will uns rammen«, warnte Lando.
Han blinzelte ungläubig. Er beugte sich über den Sender. »Kyp, tu das nicht. Kyp! Ich bin’s, Han.«
Der Sonnenhammer raste an ihnen vorbei und drehte sich im letzten Moment, um eine Salve aus seinen Verteidigungslasern abzufeuern. Han hörte, wie die Strahlen den Falken trafen, aber keinen Schaden anrichteten.
»War wohl eine
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