Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Anakins zarten Hals. Seine Augen huschten wild hin und her. »Senken Sie Ihre Waffen, oder ich breche ihm das Genick! Ich habe zuviel riskiert, um das Jedi-Baby in meine Hand zu bekommen, und ich werde jetzt nicht aufgeben. Er ist meine Geisel, und er wird nur überleben, wenn Sie mich gehen lassen.«
Er wich in den Tunnel zurück. Sein Rücken schabte über die rohe, unebene Felswand. Furgan starrte die auf ihn gerichteten Waffen an und hielt weiter die Kehle des Babys umklammert. »Selbst wenn Sie mich stürmen, bleibt mir immer noch Zeit, seine Luftröhre zu zermalmen. Lassen Sie die Waffen fallen!«
»Zurück«, befahl Leia und trat einen Schritt nach hinten.
Die calamarianischen Kämpfer wichen zur Seite und gaben den Weg für Furgan frei – alle bis auf Terpfen. Er stand da, die Hände wie scharfe Klauen ausgestreckt.
Furgan betrachtete den geschwollenen calamarianischen Kopf, das rötliche Narbengeflecht – und plötzlich erkannte er ihn. »Ah, mein kleiner Fisch, du hast mich also doch verraten. Ich hätte dir so viel Willenskraft gar nicht zugetraut.«
»Aber ich habe sie aufgebracht«, sagte Terpfen. Er trat auf Furgan zu. Anakin wand sich weiter in den Armen des Botschafters.
»Halt!« schrie Furgan. »Du hast schon genug auf dem Gewissen, kleiner Fisch. Du willst doch nicht auch noch für den Tod dieses Babys verantwortlich sein, oder?«
Terpfen gab ein leises Gurgeln von sich, das Äquivalent eines calamarianischen Knurrens. Furgan hielt seine Gegner weiter im Auge und stolperte rückwärts zu den Spinnenläufern und dem einzigen Fluchtweg.
Die dunkelbraunen Augen des Babys in seinen Armen leuchteten, als wäre es tief in Gedanken versunken.
Plötzlich schrie Furgan auf, als er gegen den eckigen, schlurfenden Energiedroiden prallte, der lautlos hinter ihm aufgetaucht war. Der Energiedroide gab einen kurzen Stromstoß ab, der Furgan kurzfristig lähmte.
Der Botschafter wankte und fiel, das Kind noch immer in den Armen. Der Energiedroide schlurfte hastig davon und gab ein entsetzt klingendes Quietschen von sich.
Als die calamarianischen Kämpfer wieder ihre Waffen hoben, stürzte sich Terpfen auf Furgan und entriß ihm das Kind.
Die anderen Calamarianer schossen auf Furgan, aber der stämmige Mann rollte über den Boden, rappelte sich auf und verschwand mit einem Satz hinter der nächsten Ecke, viel schneller, als Leia es für möglich gehalten hatte.
»Ihm nach!« schrie Terpfen. Er reichte Leia das Baby und stürmte Furgan hinterher.
Als heiße Tränen aus ihren Augen strömten, drückte Leia ihren jüngsten Sohn an sich und suchte nach Worten, um ihn zu trösten – aber ihr Kopf war leer, und so gab sie nur beruhigende Laute von sich. Sie sank zu Boden und wiegte ihn in ihren Armen.
Ackbars breite Füße klatschten auf den Steinboden, während er tiefer in die Katakomben rannte. Seine Lunge brannte in der trockenen Luft, aber er beschleunigte seine Schritte. Die anderen fielen hinter ihm zurück. Bis jetzt hatte sich Winter genau an die Anweisungen gehalten, die er ihr für den Fall eines Angriffs gegeben hatte.
Die Wracks draußen hatten ihm verraten, daß der Anti-Eindringling-Organismus seine Aufgabe erfüllt und die Hälfte der Spinnenläufer eliminiert hatte, ehe sie die Schotts durchbrechen konnten – aber es hatte nicht genügt. Winter mußte keine andere Wahl geblieben sein, als sich tiefer in die Festung zurückzuziehen und die getarnten Attentäterdroiden zu aktivieren.
Die anderen Soldaten polterten hinter ihm her. Die trockene Luft roch nach Staub und Maschinenöl und nach etwas Scharfem, Feuchtem wie Kupfer und Rauch – Blut.
Plötzlich sprang Winter hinter der nächsten Ecke hervor, in der Hand einen Blaster, bereit, das Feuer zu eröffnen. Aber sie erstarrte. Für einen Moment huschte Erleichterung über ihr Gesicht. »Ackbar! Ich wußte, daß Sie kommen würden.«
Ackbar ging zu ihr. »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Sind Sie in Ordnung?«
»Im Moment, ja«, erwiderte sie. »Die Abwehrsysteme haben bis auf zwei alle Eindringlinge ausgeschaltet.«
»Sind Sie sicher?« fragte er.
»Ich vergesse nie etwas«, erklärte Winter, und Ackbar wußte, daß es stimmte.
»Leia und meine Leute dürften inzwischen bei Anakin sein«, sagte er und fügte leise hinzu: »Wir haben uns getrennt, weil ich mir dachte, daß Sie Hilfe brauchen.«
Sie nickte. Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. »Ich werde erst beruhigt sein, wenn ich weiß, daß das Baby in
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