Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
aufschlußreich.«
»Ja«, nickte sie. »Du wirst die ganze Geschichte hören, wenn wir etwas mehr Ruhe haben und allein sind. Aber ich bin froh, daß alle unsere Kinder jetzt bei uns bleiben können. Wir werden sie von jetzt an selbst beschützen.«
»Klingt nach einer großartigen Idee«, meinte Han, um dann zu kichern und den Kopf zu schütteln. »Hör mal, hast du nicht gesagt, ich soll endlich aufhören, mich allein in irgendwelche Abenteuer zu stürzen?«
Han löste sich vom Falken, als er Luke Skywalker über das planierte Landegitter kommen sah. R2-D2 zuckelte an seiner Seite, als wollte er seinen Meister nie wieder alleinlassen.
»Luke!« rief Han. Er eilte Luke entgegen und umarmte ihn begeistert. »Schön, daß du wieder auf den Beinen bist. Wurde auch Zeit, daß du dein Nickerchen beendest.«
Luke schlug ihm auf den Rücken und lächelte mit dunkel geränderten Augen, in denen ein inneres Licht leuchtete, das heller als je zuvor war. Nach jedem scheinbar unüberwindlichen Hindernis, das er bezwang, wurden Lukes Jedi-Kräfte stärker und stärker – aber wie Obi-Wan Kenobi und Yoda lernte ein Jedi-Meister, seine Kräfte immer seltener einzusetzen und sich mehr auf seinen Verstand als auf übersinnliche Kunststücke zu verlassen.
Im dichten Dschungel rund um den Massassi-Tempel entbrannte ein lärmender Streit, als ein Rudel Woolamander zwei gefiederte Flugtiere aufscheuchte; die Woolamander bewarfen die Flugtiere mit faulem Obst, während sie sich in die Luft schwangen und ihre Peiniger wütend ankreischten.
Han blickte zur Quelle des Lärms hinüber, aber Lukes Augen blieben auf den Falken gerichtet, als wäre er ein starker Magnet. Han folgte seinem Blick – und erstarrte.
Kyp Durron, noch immer in den seidigen schwarzen Umhang gehüllt, den Han ihm geschenkt hatte, kam die Ausstiegsrampe herunter. Er suchte Lukes Blick, und die beiden Jedi starrten sich an, als gebe es eine psychische Verbindung zwischen ihnen.
Han trat von Luke zurück, und der Jedi-Lehrer ging schweigend über das unkrautbewachsene Landegitter. Kyp erreichte das Ende der Rampe, setzte wieder seine Füße auf den Boden von Yavin 4 und blieb mit zerknirschter Miene stehen.
Kyps verspannte Haltung und verkniffener Mund verrieten Han, daß der junge Mann Angst hatte, sich seinem Jedi-Meister zu stellen. Han schauderte; er wollte auf keinen Fall zwischen die beiden Menschen geraten, die zu seinen engsten Freunden gehörten.
Leia führte die Kinder ein Stück weg und beobachtete aufmerksam das Zusammentreffen. Besorgnis furchte ihre Stirn, während ihre Blicke zwischen ihrem Bruder und Kyp hin und her wanderten.
Luke ging langsam, als würde er über den Boden gleiten, auf seinen Schüler zu. »Ich wußte, daß du zurückkommen würdest, Kyp.«
Han musterte ihn, und er gewann den Eindruck, daß Luke weder von Zorn noch von Haß oder Rachsucht geleitet wurde.
»Exar Kun ist vernichtet?« fragte Kyp heiser, aber er kannte die Antwort bereits.
»Exar Kun hat keinen Einfluß mehr auf deine weitere Ausbildung, Kyp. Die Frage ist, was willst du mit deinen Fähigkeiten anfangen?«
Kyp blinzelte verwirrt. »Du – du willst, daß ich meine Ausbildung fortsetze?«
Lukes Miene wurde noch weicher. »Ich mußte den Tod meines ersten Lehrers mitansehen. Ich mußte außerdem gegen Darth Vader kämpfen, meinen eigenen Vater. Und ich habe noch andere schwierige Aufgaben bewältigt.
Ich habe diese Entwicklung nicht geplant, aber jedesmal, wenn ich eine dieser Feuerproben bestanden habe, sind meine Jedi-Kräfte stärker als zuvor. Du, Kyp, bist ebenfalls ins Feuer geworfen worden. Ich muß feststellen, ob es dich verzehrt – oder in einen größeren Jedi verwandelt hat. Kannst du der dunklen Seite entsagen?«
»Ich…«, stammelte Kyp, »ich werde es versuchen.«
»Nein!« donnerte Luke mit dem ersten Anzeichen von Zorn in der Stimme. »Einen Versuch gibt es nicht. Du mußt glauben, daß du es schaffst, oder du wirst scheitern.«
Stille senkte sich über den Dschungel. Kyp ließ den Kopf hängen, und seine Nasenflügel bebten, als er tief durchatmete. Die dunklen Augen des jungen Mannes glitzerten, als er wieder in Lukes Gesicht sah.
»Ich will ein Jedi sein«, sagte er.
24
Lando Calrissian hatte das Gefühl, als würde die Millionenbelohnung ein Loch in sein Bankkonto brennen. Er mußte sie so schnell wie möglich investieren.
Es war für ihn kein neues Gefühl, im Besitz einer derart großen Geldsumme zu sein, ohne sie
Weitere Kostenlose Bücher