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Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht

Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht

Titel: Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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viel Zorn in ihm ist. Es wird immer das Risiko bestehen, dass er zur dunklen Seite übertreten wird.«
    Mit diesen Worten drehte sich der hoch gewachsene Jedi um und ging mit wehendem Umhang zur Tür.
    Obi-Wan sprang auf die Füße. »Ich werde nicht zur dunklen Seite übertreten«, sagte er voller Überzeugung.
    Doch Qui-Gon verlangsamte weder seine Schritte, noch drehte er sich um. Einen Moment später war er verschwunden, so still und leise wie er gekommen war.
    Eine Minute lang konnte Obi-Wan nur gelähmt in die Luft starren. Er wollte nicht begreifen, was geschehen war. Es war vorbei. Er hatte seine letzte Chance verspielt. Nichts blieb ihm mehr.
    Seine Koffer waren gepackt, standen auf einer Bank. Er musste sie nur holen und zum Transporter mitnehmen, der ihn nach Bandomeer bringen sollte.
    Er hob sein Kinn. Wenn er auch niemals ein Jedi werden würde, wollte er wenigstens den Tempel wie einer verlassen. Er würde nicht jammern. Er nahm seine Taschen und ging zu dem langen Korridor, der von der Kampfarena zur Landeplattform führte.
    Er kam an der Meditationsgrotte vorbei, dem Speisesaal, den Klassenzimmern. Orte, an denen er gelernt, gekämpft und triumphiert hatte.
    Das alles war sein Zuhause. Jetzt musste er es für eine Zukunft verlassen, um die er nicht gebeten hatte und die er nicht haben wollte.
    Obi-Wan ging ein letztes Mal durch das Tor des Tempels. Er versuchte, seine Sorgen zu vergessen und in die Zukunft zu blicken, wie man es von ihm erwartete.
    Doch es gelang ihm nicht.

Kapitel 5

    Qui-Gon Jinn konnte den Anblick von Obi-Wans verzweifeltem Gesicht nicht mehr vergessen. Der Junge hatte versucht, seine Gefühle zu verbergen, doch sie waren in jedem seiner Gesichtszüge zu lesen gewesen.
    Qui-Gon saß still im Sternenkartenraum. Von allen Räumen im Tempel war ihm dieser am liebsten. Über ihm wölbte sich eine samtblaue Kuppel. Das einzige Licht kam von den Planeten und Sternen um ihn herum. Sie waren wie Stecknadelköpfe, die sich in allen Farben des Spektrums vom Blau der Kuppel abhoben. Er musste nur seine Hand ausstrecken und einen der Planeten berühren und sofort erschien ein Hologramm, das dessen physikalische Eigenschaften, seine Satelliten und seine Regierungsform darstellte.
    Wissen war hier so leicht zu erlangen. Doch wenn es um die Angelegenheiten des Herzens ging, dann blieb vieles ein Rätsel.
    Qui-Gon redete sich ein, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Die einzig mögliche. Der Junge hatte gut gekämpft, aber zu wild. Das war gefährlich.
    »Ich trage keine Verantwortung für den Jungen«, sagte Qui-Gon laut.
    »Sicher du bist?«, fragte Yoda hinter ihm.
    Qui-Gon drehte sich überrascht um. »Ich habe Euch nicht kommen hören«, sagte er höflich.
    Yoda kam in den Sternenkartenraum herein. »Ein Dutzend Jungen hat gekämpft für dich. Wenn heute keinen Padawan erwählst du, mindestens der Traum eines dieser Jungen sterben wird.«
    Qui-Gon betrachtete seufzend einen hellen, roten Stern. »Nächstes Jahr sind noch mehr Jungen da. Vielleicht werde ich dann einen Padawan wählen.« Während seiner Besuche im Tempel hatte er Meister Yodas Anwesenheit immer geschätzt.
    Jetzt wünschte er, der Meister würde gehen. Er wollte über dieses Thema nicht sprechen. Aber er wusste, dass Yoda nicht gehen würde, bevor er nicht seine Meinung gesagt hatte.
    »Vielleicht«, stimmte Yoda zu, »oder vielleicht noch immer widerwillig du sein wirst. Was wird mit dem jungen Obi-Wan? Gut gekämpft er hat.«
    »Er hat ... wie besessen gekämpft«, ergänzte Qui-Gon.
    »Ja«, sagte Yoda, »wie ein Junge, den gekannt vor langer Zeit ich habe.«
    »Bitte«, unterbrach ihn Qui-Gon. »Xanatos ist tot. Ich möchte nicht daran erinnert werden.«
    »Nicht von jenem ich sprach«, sagte Yoda. »Von dir ich sprach.«
    Qui-Gon antwortete nicht. Yoda kannte ihn nur zu gut. Es war sinnlos ihm zu widersprechen.
    »Stark ist er im Umgang mit der Macht«, bemerkte Yoda.
    »Und zornig und rücksichtslos«, sagte Qui-Gon. Leichter Unmut färbte seinen Tonfall. »Und es ist wahrscheinlich, dass er übertritt.«
    »Nicht alle zornigen jungen Männer zur dunklen Seite übertreten«, bemerkte Yoda ruhig. »Nicht wenn einen guten Lehrer sie haben.«
    »Ich werde ihn nicht mitnehmen, Meister Yoda«, erklärte Qui-Gon bestimmt. Er wusste, dass Yoda den festen Willen in seinen Worten hörte.
    »Nun denn«, sagte Yoda. »Doch nicht nur im Zufall wir leben unser Leben. Wenn keinen Schüler du mitnehmen wirst, dann wird

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