Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
gegen die Whiphiden. Ungeduldig beobachtete er den Jedi, wie er seinen Weg entlang der Klippe fortsetzte. Die beiden Whiphiden, die die Wette abgeschlossen hatten, hoben die Waffen auf ihre Schultern. Mit angehaltenem Atem wartete Grelb, dass der letzte Whiphide seinen Schuss abgeben würde. Blitze zuckten, Donner grollte.
Eine Windbö drückte gegen Grelbs Rücken.
Der linke Fuß des Jedi stand auf einem kleinen Vorsprung, er balancierte unsicher. Er streckte sich nach einem Halt darüber aus. Ein Schuss in den Fuß würde ihn vermutlich herunterholen.
»Schießt endlich!«, brüllte Grelb.
Hinter ihm ertönte ein eigenartiges Geräusch. So etwas wie ein Rülpser.
Grelb drehte sich, um nach dem Anführer der Whiphiden zu sehen. Und dort, hinter seinem Rücken, stand ein großer Draigon. Er war so leise gelandet, dass Grelb es nicht gehört hatte.
Es war das erste Mal, dass er einen aus der Nähe sah. Der Körper des Draigon war mit winzigen, silberfarbenen Schuppen bedeckt. Seine riesigen, gelben Augen sahen aus wie die eines Fisches. Er hatte keine Vorderbeine, nur eine einzige große Klaue an jedem Flügel. Und in seinem Maul hatte er die eigenartigsten Zähne, die Grelb je gesehen hatte - wie riesige Nadeln, die aus seinem Gaumen hervorstanden. Das Monster erinnerte ihn entfernt an einen ithorianischen Razor-Hai.
Das massige Reptil hatte den Whiphiden-Scharfschützen halb im Maul.
»Aaaarg!«, schrie Grelb, als er hastig zur nächstgelegenen Spalte kroch.
Die Whiphiden drehten sich um und eröffneten das Feuer auf den Draigon.
Qui-Gon zog sich die letzten drei Meter hoch und stieg in die kleine Höhle. Dort ruhte er sich einen Moment lang keuchend aus und hielt sich den rechten Arm. Der bittere Geruch von Schwefel und Ammoniak drang zu ihm. Er blickte tiefer in die
Höhle hinein. Die Dactylkristalle lagen auf dem schmierigen Boden der Höhle; sie glühten in gedämpftem Gelb.
Das Blasterfeuer kam noch immer so schnell wie zuvor. Die Waffen gaben ein dauerndes Bumm Bumm Bumm von sich. Doch die Schüsse waren nicht mehr auf Qui-Gon gerichtet. Die Whiphiden hatten sich in den Felsen versteckt und feuerten auf Draigons. Das Blasterfeuer zog sie zuhauf an. Draigons rasten durch den Himmel, stießen von den Klippen herab. Ein paar der riesigen Kreaturen hatten sich um die Whiphiden herum versammelt, andere kamen hungrig aus dem Himmel gestürzt.
Qui-Gon sah von der Klippe hinab und beobachtete den Kampf. Er war den ganzen Morgen unterwegs gewesen, ohne einen Draigon auf sich aufmerksam gemacht zu haben. Jetzt zogen die einfältigen Whiphiden sie mit ihrem Blasterfeuer in Scharen an.
Draigons kreischten, ein einziges lautes Geschrei. Sie tauchten mit ihren ledrigen Schwingen aus den Wolken herab, kletterten auf die Felsen und reckten ihre Hälse. Zähne blitzen im Gewitter auf.
Die Whiphiden wurden auseinander getrieben und versuchten, sich unter großen Felsblöcken zu verstecken. Ein Whiphide schrie in Todesangst auf, als ein Draigon aus dem Himmel stieß und ihn aus seinem Versteck hervorzerrte.
Qui-Gon nutzte die Verwirrung, um das Dactyl in den Stoffsack zu packen, den er mitgebracht hatte. Minutenlang kämpften und schrieen die Whiphiden, als Dutzende über Dutzende der riesigen Draigons auf sie einhackten.
Plötzlich verdunkelte ein Schatten das Licht in der Höhle. Ein Draigon kreischte so schneidend, dass das Gestein um Qui-Gon herum erbebte. Er drückte sich an die Wand der Höhle.
Der Draigon hielt sich außerhalb der Felsöffnung mit den Krallen seiner Flügel fest. Er stieß wieder einen stechenden Schrei aus und da wusste Qui-Gon, dass er nichts mehr tun konnte. Sie hatten ihn entdeckt.
Als die Draigons aus dem Himmel geflogen kamen, war Grelb heimlich davongekrochen.
Die großen, haarigen Whiphiden tanzten zwischen den Felsen umher, schossen mit ihren Blastern und stießen Kriegsschreie aus. Es herrschte völliges Chaos.
Grelb hatte Glück, dass junge Hutts - so wie manche Arten von Würmern und Schnecken - sich durch enge Löcher zwängen und zwischen Felsen bewegen konnten.
Daher konnte Grelb sich auch schnell von den Whiphiden entfernen. Er ließ sie allein gegen die Draigons kämpfen.
Als er auf halbem Weg den Berg hinuntergelangt war, wagte er schließlich, seinen Kopf weit genug hervorzustrecken, um einen Blick auf den gigantischen Ozean zu werfen. Auch dabei hielt er sein Blastergewehr dicht an der Brust. Die Flut war tatsächlich gestiegen und näherte sich der
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