Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit
viele Verknappungen vorgetäuscht, Baftu! Die Leute stehen kurz vor der Revolte!«
Baftu lachte. »Und was ist, wenn sie revoltieren? Sie sind krank und hungrig. Selbst wenn sie irgendwelche Waffen finden sollten, wären sie zu schwach, um sie lange hochzuhalten.«
»Das ist kein Scherz, Baftu!«, schrie Terra wütend.
»Ah, du wirst weich, schöne Terra«, sagte Baftu. »Aber wenn dich der Stand der Dinge auf Phindar beunruhigt, warum änderst du nichts daran? Du kannst das Volk diese Woche ja mit ein paar Sonderrationen Lebensmittel versorgen. Das wäre keine schlechte Idee, jetzt wo Beju kommt. Es wird sie ablenken. Aber gib ihnen kein Bacta - ich habe das meiste davon Beju versprochen.«
»Ich traue diesem Prinz nicht ...«
»Wie du bereits gesagt hast«, unterbrach Baftu sie, »immer und immer wieder. Ich werde mich um das Treffen kümmern. Du um Phindar. Und jetzt habe ich zu arbeiten.«
»Was ist mit dem Rebellen?«, fragte Terra.
»Kümmere dich darum. Phindar gehört jetzt zu deinem Aufgabengebiet, schon vergessen?«
Obi-Wan hörte stampfende Schritte und das Öffnen und Schließen einer Tür in dem anderen Raum. Schnell fiel er wieder auf seine Hände und Knie und drückte das Gesicht auf seine Handrücken.
Einen Moment später wurde ihm ein Stiefel auf die Schulter gesetzt. Er hatte Terra auf dem weichen Teppich nicht einmal kommen hören.
»Den Kopf hoch, Rebell!«
Obi-Wan hob den Kopf. Wie eigenartig, die freundlichen Augen von Guerra und Paxxi in einem solch bösen Gesicht zu sehen.
»So, du bist also kein Phindaner. Wer bist du?«, fragte Terra ungeduldig.
»Ein Freund«, gab Obi-Wan zurück.
Terra schnaubte. »Keiner von meinen. Du hast dich als Wache verkleidet. Du kennst die Strafe. Nun, vielleicht kennst du sie auch nicht. Vielleicht haben dir deine phindanischen Freunde nichts gesagt. Du wirst erneuert und auf einen anderen Planeten gebracht.«
Obi-Wan bewegte keinen Muskel, doch innerlich schrie er auf. Erneuert! Das war unvorstellbar für ihn. Er war darauf vorbereitet, Folterungen zu überstehen. Aber seine Erinnerungen zu verlieren ... Es war unmöglich, sich das vorzustellen.
Terra seufzte. Sie wirkte müde, und für einen kurzen Augenblick sah Obi-Wan eine Spur von dem Mädchen, das sie einmal gewesen war. Sie drehte sich weg und richtete ihren Blick auf einen imaginären Punkt in der Ferne. »Keine Angst, Rebell. Es ist nicht so schlimm, wie die Leute sagen.«
Vielleicht waren es die Spuren von Guerra und Paxxi in ihrem Gesicht, die Obi-Wan glauben ließen, er könne die nächste Frage riskieren. »Vermisst Ihr Eure Familie?«
Sie straffte sich für einen Augenblick. Er erwartete einen Schlag, doch stattdessen drehte sie sich nur zu ihm um. Ihr einsamer Blick war von einer Traurigkeit erfüllt, die die ganze Leere der fehlenden Erinnerungen widerspiegelte.
»Wie kann man etwas vermissen, an das man sich nicht erinnert?«, fragte sie.
Kapitel 13
Qui-Gons Stimme war so scharf wie die Klinge eines Vibro-Dolches. »Du hast ihn allein gelassen!«
»Ist nicht so, Jedi-Gon! Er hat darauf bestanden!«, sagte Guerra. »Und alles ging so schnell. Ich wusste nicht, was ich tun sollte!«
»Du hättest bei ihm bleiben sollen!«, stieß Qui-Gon hervor.
»Aber Obawan sagte mir, ich soll den Anti-Registrator mitnehmen. Das wäre das Wichtigste, sagte er«, rief Guerra verzweifelt.
Qui-Gon atmete tief durch. Obi-Wan hatte Recht habt. Sie waren losgezogen, um den Apparat zu finden. Das hatte Vorrang vor allem anderen gehabt.
Er wandte Guerra den Rücken zu und versuchte, sich zu sammeln. Sie standen versteckt im Schatten außerhalb der großen Lagerhalle. Qui-Gon war drauf und dran, über Guerra herzufallen, über den ersten Wachmann des Syndikats, der ihm in die Quere kam, er war drauf und dran, ins Hauptquartier einzudringen. Sein Zorn übermannte ihn beinahe, gewaltig und pochend, absolut unvernünftig. Er war überrascht, wie stark dieser Zorn war. Guerra hatte Obi-Wan auf der Minenplattform in Bandomeer verraten. Hatte er es wieder getan?
»Ich wusste nicht, was ich tun sollte, Jedi-Gon«, sagte Guerra hinter ihm hilflos. »Obawan hat so darauf bestanden. Er sagte, gib mir deinen Mantel. Er sagte, die Macht würde ihm helfen. Jetzt sehe ich, dass er nur erreichen wollte, dass ich ihm gehorche. Wenn ich gewusst hätte, dass sie ihn mitnehmen, wäre ich liebend gern an seiner Stelle gegangen.«
Qui-Gon drehte sich um und sah in Guerras sorgenerfüllte Augen. Sein Instinkt
Weitere Kostenlose Bücher