Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung
abzugeben.«
»Wir wissen nicht einmal, wie die Anklage lautet«, sagte Qui-Gon. »Sie können uns nicht lange festhalten, wenn sie nicht beweisen können, dass wir eine Übertretung begangen haben. Wenigstens haben sie unsere Lichtschwerter nicht gefunden.«
Mit Hilfe der Macht hatte Qui-Gon es geschafft, die Wachen von einer gründlichen Durchsuchung abzuhalten.
»Warum schneiden wir nicht einfach die Tür auf?«, fragte Obi-Wan und legte die Hände auf den verstärkten Durastahl.
»Weil dann fünfzig Wachen hinter uns her sind, bevor wir weit kommen. Lass uns den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wir finden schon einen Fluchtweg.«
»Ich kann es nicht fassen, dass Den uns einfach so in der Falle sitzen lassen hat«, sagte Obi-Wan voller Wut. »Er muss doch gewusst haben, dass ein Sicherheitsalarm losgeht, wenn die Displays einfrieren.«
»Ja, das denke ich auch«, stimmte Qui-Gon ruhig zu. »Aber es ist besser, wenn wir uns darauf konzentrieren, was wir jetzt tun müssen.«
»Was können wir schon tun? Wir sind eingesperrt.«
»Wir können über unseren nächsten Schritt nachdenken«, sagte Qui-Gon. »Es ist nur Zeitverschwendung, über Den nachzudenken. Was haben wir herausgefunden, seit wir bei UniFy waren?«
»Ich habe nichts weiter herausgefunden, als dass Leute, die für eine Firma arbeiten, zu viele Memos verschicken«, sagte Obi-Wan mutlos.
»Davon gab es viele«, stimmt Qui-Gon zu. »Und die meisten behandelten Unwichtiges. Viele waren nur Protokolle von Comlink-Gesprächen. Ist dir das aufgefallen? Das bringt mich auf den Gedanken, dass die Menge an Dateien irgendwelche Prüfer aufhalten soll, die später einmal die Firma untersuchen. Es ist schwer, die Wahrheit herauszufinden, wenn sie unter Daten begraben ist. Erinnert dich das an etwas?«
Obi-Wan dachte einen Augenblick lang nach. »Off-world«, sagte er schließlich. »Die Firma verbirgt ihre wahren Absichten und sogar ihr Hauptquartier hinter mehreren Scheinfirmen. Sie nutzt die Verwirrung, um sich zu verstecken.«
»Genau«, sagte Qui-Gon. »Und noch etwas, was mir bei UniFy klar wurde. Als die Displays stehen blieben, konnte ich sehen, was Den machte. Er hat keine Dateien über Offworld oder die Geheiligten Teiche aufgerufen. Er hat in KatharsisDateien gesucht.«
»Warum?«, fragte Obi-Wan.
»Die Antwort darauf kenne ich nicht, aber die Frage ist interessant. UniFy verwaltet die Geldmittel der Lotterie, also ist anzunehmen, dass sie Daten über Katharsis haben. Aber warum interessiert Den sich so sehr dafür? Denk über seinen Charakter nach.«
Obi-Wan erinnerte sich an Andras Worte. »Er muss annehmen, dass er irgendwie davon profitieren kann.«
»Genau«, stimmte Qui-Gon zu. »Ich schätze, deswegen hat er uns auch geholfen. Und deshalb gibt es noch eine Spur, die wir verfolgen müssen, wenn wir hier heraus kommen.«
»Wenn wir hier raus kommen?«, fragte Obi-Wan mit einem Blick auf die verstärkte Durastahl-Tür.
»Wir werden heraus kommen«, meinte Qui-Gon im selben ruhigen Tonfall.
Obi-Wan wünschte, er könnte sich genauso sicher fühlen. Ihm schien, als hätte sie Xanatos genau da, wo er sie haben wollte. Und er würde nicht so dumm sein und sie einfach gehen lassen.
Sie verbrachten eine kalte Nacht in der Zelle. Obi-Wan wachte noch vor dem Morgengrauen auf. Er lag mit offenen Augen auf einer dünnen Schlafmatte. In der Zelle gab es keine Fenster, so dass er die Wände nicht vom Boden unterscheiden konnte. Er war von vollkommener Dunkelheit umgeben, als schwebe er im Nichts. Vielleicht war dieses Gefühl der Orientierungslo-sigkeit Teil einer Art Folter.
Das einzige Zeichen für den Tagesanbruch waren die Lichter der Zelle, die angingen. Zum Frühstück brachte man ihnen etwas hartes Brot und dünnen Tee.
Der Tag ging nur langsam vorüber. Qui-Gon forderte wiederholt, jemanden mit Entscheidungsbefugnis sprechen zu dürfen. Die Bitte wurde abgelehnt.
Qui-Gon und Obi-Wan machten Muskel-Streckübungen, um beweglich zu bleiben. Dann meditierten sie. Ein Jedi in Gefangenschaft ordnete seine Gedanken, beruhigte seinen Geist und hielt seinen Körper bei Kräften.
Qui-Gon saß meditierend auf dem harten Steinboden. Plötzlich seufzte er und hob den Kopf.
»Es tut mir Leid, Obi-Wan.«
Obi-Wan war angesichts dieser Bemerkung überrascht. »Was tut Euch Leid?«, fragte er.
»Du solltest im Tempel sein. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass du mich begleitest. Ich habe dies alles falsch eingeschätzt.«
»Ich habe die
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