Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung

Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung

Titel: Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
umstellte. Sie wurden durch die Korridore zum Hof vor dem Gefängnis geführt.
    Die Sonne stand flach am Himmel. Die zwei nahen Gefängnistürme warfen lange, unheilvolle Schatten auf den steinernen Hof. Eine Menschenmenge stand im Hof und breitete sich bis auf die Straße aus. Als sie die Gefangenen sahen, stießen einige Spottrufe aus.
    »Sie lieben Exekutionen«, murmelte einer der Wachmänner dem anderen zu.
    Qui-Gon spürte Wellen der dunklen Seite der Macht von der Menge ausgehen. Auf Telos hatte es bislang noch nie öffentliche Exekutionen gegeben. Solche Zurschaustellungen waren eher auf primitivere Welten beschränkt. Was war mit dem friedlichen Telos geschehen? Es hatte nur eines einzigen Menschen bedurft, um es zu korrumpieren - eines Menschen,
    der so hinterlistig und mächtig wie Xanatos war.
    Qui-Gon fühlte sich angesichts des Lichtschwerts unter seinem Mantel sicher. Dennoch wusste er nicht, wann er eine Gelegenheit bekommen würde, es einzusetzen.
    Eine Gerüstkonstruktion ruhte auf Repulsorliften, bis sie hoch über den Köpfen der Menge schwebte. Oben auf der Plattform waren zwei stämmige Wachen mit verschränkten Armen postiert. Sie standen neben zwei Durastahlscheiben, die am Ende ein Scharnier hatten. Eine Rutsche führte von den Scheiben zur Kante der Plattform. Vibro-Äxte lehnten an den Scheiben. Qui-Gon wusste augenblicklich, wie die Exekution stattfinden sollte. Er und Obi-Wan mussten sich auf die Scheiben legen. Sie würden mit den Äxten geköpft werden, die Scharniere würden nach unten klappen und ihre Köpfe würden die Rutsche hinabrollen und vor der Menschenmenge liegen bleiben.
    Es war grausam, aber schnell.
    Qui-Gon sah, dass Obi-Wan schluckte. Zum ersten Mal machte er sich ernsthafte Sorgen. Er hatte angenommen, dass sich jeden Moment eine Möglichkeit bot zu entkommen. Aber wie würden sie es durch die Menge schaffen? Selbst wenn sie es mit den Wachen und Xanatos aufnehmen konnten, würde sich die Menge gegen sie wenden.
    Sie wurden in einen Energiekäfig gesperrt, der über die Menschenmenge gehoben wurde. Die wütende Menge schrie Verwünschungen, ihr Tod möge schmerzhaft und langsam sein. Xanatos stand am oberen Ende einer Tribüne und beobachtete mit glühenden Augen, wie der Käfig nach oben stieg.
    Es war die Pflicht eines jeden Jedi, den Tod zu akzeptieren, wenn er kommen würde. Dennoch war Qui-Gon unruhig. Seine Zeit war noch nicht abgelaufen. Und die von Obi-Wan auch nicht. Er sah, dass Obi-Wan darum kämpfte, seine Angst zu verbergen.
    »Tötet sie! Tötet die Mörder!«, brüllte die Menge.
    Zorn stieg in Qui-Gon hoch. Xanatos hatte das verursacht. Er hatte die Menge aufgewiegelt. Er hatte ihre Gedanken mit Hass und Lügen gefüllt. Wenn Qui-Gon sterben würde, hätte Xanatos gewonnen. Dann würde er Telos noch mehr korrumpieren. Er würde es zerstören.
    Qui-Gon konnte nicht zulassen, dass das geschah.
    Und doch durfte er nicht voller Zorn kämpfen. Er musste für die Gerechtigkeit kämpfen.
    »Wir dürfen nicht aufgeben«, sagte Qui-Gon eindringlich zu Obi-Wan über den Lärm der Menschenmenge hinweg. »Sie müssen die Energiegitter zurückziehen, damit uns die Scharfrichter zu den Scheiben bekommen. Dann werden wir kämpfen. Noch ist nicht alles verloren. Bleib ruhig und sei aufmerksam.«
    Obi-Wan nickte.
    Qui-Gon bemerkte die Entschlossenheit in Obi-Wans Augen. Sie hatten nur eine geringe Chance, ihrem Schicksal zu entgehen, doch Obi-Wan akzeptierte es. Der Junge ließ sich niemals einschüchtern, wenn die Chancen schlecht für ihn standen.
    Der Energiekäfig senkte sich langsam zu dem Gerüst. Sicherheitspolizisten näherten sich auf Swoops für den Fall, dass die Gefangenen einen Ausbruchsversuch wagen würden.
    Das Gebrüll der Menge drang jetzt nur noch gedämpft an Qui-Gons Ohren. Seine gesamte Aufmerksamkeit war auf die Wachen auf dem Gerüst gerichtet. Er war zuversichtlich, dass er und Obi-Wan es mit ihnen aufnehmen konnten. Aber was dann? Sie mussten auf den Boden springen und das alles unter Blasterfeuer von oben und unten. Vielleicht würde das Überraschungsmoment ihres Vorgehens die Chancen für eine Flucht erhöhen. Vielleicht war die Menge nicht so blutrünstig, wie es schien. Aber diese Möglichkeiten erschienen ihm nicht sonderlich groß. Nicht einmal Den würde darauf wetten, dachte Qui-Gon bedauernd.
    Die Wachen auf dem Gerüst kamen näher. Qui-Gon wartete, dass sich die Energiegitter zurückzogen. Sobald sie verschwunden waren, würde er

Weitere Kostenlose Bücher