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Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung

Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung

Titel: Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Entscheidung doch selbst getroffen«, entgegnete Obi-Wan. »Ich bereue es nicht, hier zu sein.«
    Qui-Gons Lächeln war so schwach wie das Licht. »Obwohl dir kalt ist und du Hunger hast?« »Ich bin da, wo ich sein muss«, sagte Obi-Wan. »An Eurer Seite.«
    Qui-Gon stand auf. »Ich war streng mit dir nach den Geschehnissen auf Melida/Daan.«
    »Nicht mehr, als ich es verdient habe.« Obi-Wan war überrascht, Gefühle auf Qui-Gons Gesicht zu erkennen. Es war das erste Mal, dass sein ehemaliger Meister die Kluft zwischen ihnen mit etwas anderem als Ärger überbrückte - nämlich mit Sorgen. Er schien nach Worten zu suchen.
    »Nein, Obi-Wan«, korrigierte Qui-Gon ihn. »Es war mehr als du verdient hast. Mir ist klar geworden, dass meine Reaktion aus meinem eigenen Versagen entstanden war und nicht aus deinem. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, dir das zu sagen. Ich ...« Qui-Gon hielt unvermittelt inne. »Er ist hier«, murmelte er.
    Dann spürte auch Obi-Wan es. Die Erschütterung in der Macht war wie der Hauch eines giftigen Gases, das unter dem Türspalt hindurch kroch und den Raum erfüllte. Er stand auf und wandte sich zur Tür.
    Die Durastahltür zischte plötzlich auf. Xanatos stand breitbeinig im Rahmen. Sein schwarzer Mantel war nach hinten geworfen, die Hände hatte er in die Hüften gestützt.
    »Geht es Euch gut?«, fragte er, hob eine Augenbraue und lächelte.
    Qui-Gon sah ihn schweigend an.
    »Ah, die Schweigebehandlung«, sagte Xanatos mit einem Seufzer. »Und ich hatte gehofft, dass wir ein wenig plaudern könnten. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Über Eure Strafe wurde entschieden.«
    »Wir hatten doch gar keine Verhandlung«, sagte Qui-Gon ruhig.
    »Oh doch, das hattet Ihr«, gab Xanatos zurück. »Man hat Euch nur als zu gefährlich eingestuft, um dabei anwesend sein zu dürfen.«
    »Wir haben das Recht, unserer Verhandlung beiwohnen zu dürfen!«, rief Obi-Wan. »Das ist nicht fair!«
    Xanatos schüttelte den Kopf. »Ah, ich erinnere mich daran, wie es ist, so jung zu sein. Damals, als auch ich noch glaubte, dass das Leben mich gerecht behandeln würde. Bevor ich Euch traf, Qui-Gon Jinn.«
    »Das Leben behandelt einen nicht gerecht oder ungerecht«, sagte Qui-Gon. »Es besteht einfach. Es liegt an uns, fair oder unfair zu sein.«
    »Es ist niemals zu spät für ein wenig großartige Jedi-Weisheit«, sagte Xanatos voller Sarkasmus. »Und es ist immer das Gleiche - nichts als Rätsel. Nun denn, löst dieses Rätsel, Jedi: Weil Ihr bei Eurer Verhandlung nicht erschienen seid, war ich zugegen. Ich war der Kronzeuge gegen Euch. Ich hatte Beweise Eurer Verbrechen, Aufzeichnungen der vielen Welten, die Anschuldigungen gegen Euch haben, Geschichten aus all der Zeit, in der Ihr der Justiz durch die ganze Galaxis entkommen seid. Und letztlich hat Euch die Justiz auf Telos gestellt. Es hat auch geholfen, dass ein trauernder Vater im Gerichtssaal war, verstört durch den Tod seines Sohnes unter Eurer Mittäterschaft.« Xanatos seufzte. »Armer Bruck. Ich dachte immer, dass er nur einen kleinen Anstoß brauchen würde, um erfolgreich zu sein. Wie hätte ich ahnen können, dass dieser Stoß von Obi-Wan kommen würde?«
    Xanatos hob eine Hand und klatschte damit laut in die andere. Es hörte sich fast so an wie der Aufschlag von Brucks Kopf auf dem Felsen am Fuß des Wasserfalls. Obi-Wan versuchte, nicht zusammenzuzucken. Diese Genugtuung würde er Xanatos nicht geben. Doch in seinem Innern spürte er den Schock. Hilflosigkeit und Schuld überkamen ihn, als er sich wieder Brucks leblosen Blick ins Gedächtnis rief, seinen Arm, den er wie in einem letzten verzweifelten Hilfeschrei ausgestreckt hatte.
    »Der Gerichtshof mag sich deine Lügen angehört haben«, sagte Qui-Gon schnell, als er Obi-Wans Anspannung fühlte. Er wollte Xanatos davon ablenken. »Aber wenn der Tempel erfährt ...«
    Xanatos lachte. »Wenn der Tempel von Eurem Schicksal erfährt, werdet Ihr bereits tot sein. Das ist Eure Strafe, Jedi. Ihr seid zum Tod verurteilt worden.«
    Xanatos beugte sich plötzlich nach vorn. Seine blauen Augen leuchteten wie das heiße Zentrum einer Flamme. Seine blasse Haut schien sich über seinen Knochen zu straffen. Sein Gesicht sah aus wie ein Totenschädel mit Feueraugen.
    »Und ich werde dabei sein und Euch sterben sehen«, zischte er Qui-Gon ins Gesicht.

Kapitel 9

    Sie bekamen keine Gelegenheit, noch etwas zu sagen oder um Hilfe zu rufen. Xanatos stellte sicher, dass eine komplette Wachmannschaft sie

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