Jedi-Padawan 08 - Der Tag der Abrechnung
kommen. Aber sie könnten uns vielleicht helfen.« Er wandte sich an Qui-Gon und Obi-Wan. »Das ist Andra. Sie ist die Anführerin der POWER-Partei - Planetare Offensive für gefährdete Wildreservate und die Erhaltung natürlicher Ressourcen. Andra, das sind Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi, zwei Jedi-Besucher, die offensichtlich von der Sicherheitspolizei gesucht werden.«
Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Gesucht? Weshalb?«
Den nahm eine Frucht aus einer Schale und warf sie Obi-Wan zu. »Hier, junger Mann, Ihr seht hungrig aus. Wen interessiert schon, weshalb sie gesucht werden, Andra? Wir brauchen sie. Sie wollen etwas über UniFy wissen.«
Andras Misstrauen wandelte sich in Interesse. Sie sah sie neugierig an.
»Vielleicht könntet Ihr uns erklären, was Ihr macht?«, bat Qui-Gon. »Was ist die POWER-Partei?«
»Wir sind eine politische Partei und stehen in Opposition zur Regierung«, erklärte sie. »Unglücklicherweise sind wir im Augenblick illegal. Die Regierung hat dies erklärt. Wir waren die Ersten, die protestiert haben, als die Regierung unsere geheiligten Orte unter die Obhut von UniFy gab. Wir haben gefragt, warum unser Land einer privaten Gesellschaft übereignet wurde und weshalb wir gezwungen wurden, dem Wort einer Firma zu glauben, die vorgibt das Land erhalten und beschützen zu wollen. Die meisten hörten nicht auf uns. Sie waren froh, dass ihnen die Steuerlast abgenommen wurde. Doch ein paar hörten sehr wohl zu und traten unserer Partei bei. Wir setzen uns aus ehemaligen Regierungsbeamten, Wissenschaftlern, Umweltfachleuten und normalen Bürgern zusammen, die zugehört haben, als es uns noch gestattet war, zu reden. Jetzt verstecken wir uns und treffen uns hier, wenn wir können.«
»Habt Ihr einen Beweis dafür, dass UniFy Eure geheiligten Orte ausbeutet?«, fragte Qui-Gon.
Sie zögerte. »Wir haben Beweise, dass etwas bei den Geheiligten Teichen vor sich geht. Drei von uns sind in den Globalen Park gegangen, um Beweise zu sammeln und Bilder zu machen. Sie kamen bei einem Gleiterunfall auf dem Rückweg nach Thani ums Leben. Sie konnten mir noch mitteilen, dass sie Beweise gefunden hatten, aber nicht, was es war. Ich glaube nicht, dass ihr Tod ein Unfall war. Der Beweis, den sie mitbringen wollten, wurde zerstört. Wir sind gerade dabei, eine weitere Unternehmung zu planen.« Sie wischte ungeduldig eine Haarsträhne weg, die einem ihrer Zöpfe entkommen war. »Es ist schwierig. Die Sicherheitsvorkehrungen am Globalen Park sind sehr streng. Sie behaupten, sie müssten die Leute fern halten, bevor das Land rekultiviert ist. Wir glauben aber, dass sie es ausbeuten und für weitere Nutzungen erschließen.«
»Warum stellen die Leute von Telos nicht mehr Fragen über das, was da getan wird?«, wollte Qui-Gon wissen.
Diese Welt ist bekannt für die Erhaltung ihrer Naturschönheiten. Sogar von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet erscheint das alles wenig sinnvoll. Der Tourismus ist hier doch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.«
Andra blickte resigniert drein. »Katharsis. Die Leute sind besessen von den Wetten. Sie alle hoffen, für die Lotterie gewählt zu werden. Und sie machen sich keine Sorgen wegen der Touristen - denn es kommen jetzt mehr wegen Katharsis als wegen der Parks. Die Habgier hat die Leute wie ein Fieber befallen.« Sie sah Qui-Gon fragend an. »Weshalb denkt Ihr, dass Ihr helfen könnt?«
»Das denke ich nicht«, sagte Qui-Gon geradeheraus. »Das war Dens Idee.«
»Ihr scheint doch ziemlich an UniFy interessiert zu sein«, sagte Den. »Es ist zwar nur eine Vermutung, aber ich glaube nicht, dass Ihr morgen eine Verabredung habt.«
Qui-Gon schwieg. Obi-Wan bewunderte seine Zurückhaltung. Er konnte geduldig bleiben und dabei immer zuhören, ohne etwas durchblicken zu lassen.
»Seid Ihr ein Umweltschützer wie Andra?«, fragte Obi-Wan Den.
Noch bevor der antworten konnte, lachte Andra auf. »Ihr meint, ob er noch etwas anderem als sich selbst verpflichtet ist? Nicht Den. Unsere Übereinkunft ist ausschließlich finanzieller Natur.«
»He, Augenblick mal«, meinte Den beleidigt. »Ich habe mindestens genauso viele Ideale wie jeder andere auch.«
»Ja, wenn jeder andere zufällig ein Schmuggler und Dieb ist«, gab Andra zurück. Sie wandte sich wieder an Obi-Wan und Qui-Gon. »Als wir in den Untergrund gingen, brauchten wir technische Ausrüstung. Ich musste Computerteile und Com-links auf dem Schwarzmarkt besorgen. Da lernte ich Den kennen. Er schmuggelte
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