Jedi-Padawan 12 - Das teuflische Experiment
zurück.«
»Wovor hatte er Angst?«, fragte Astri.
»Vor ihr«, gab Tino zurück. »Wer auch immer sie ist. Er sagte, ihr stünde das pure Böse ins Gesicht geschrieben.«
Obi-Wan fröstelte. Tino sprach von der Person, die seinen Meister gefangen hielt.
»Weshalb ging er dann zurück?«, fragte Obi-Wan.
Tino schüttelte den Kopf. »Das wollte er mir nicht sagen. Vielleicht weil ich ihm nicht wirklich glaubte. Ren hatte immer eine große Klappe. Sprach immer von seinen wichtigen Verbindungen. Sagte, er komme aus einer mächtigen Familie.«
»Das stimmt auch«, sagte Obi-Wan.
»Ja. Nach seinem Tod habe ich das auch gehört. Aber damals wusste ich es nicht. Deshalb habe ich ihm auch nicht geglaubt, dass er eine Sicherheit brauchte. Damit die Wissenschaftlerin es nicht wagen würde, ihn zu töten, wenn er wieder zu ihr ging und es ihr sagte.« Tino sah mit leerem Blick auf. »Und dann kam er um.«
»Es tut mir Leid«, sagte Astri leise.
»Mir auch. Ich habe dann alles den Sicherheitsleuten erzählt.«
»Simpla-12 hat eine Sicherheitspolizei?«, fragte Obi-Wan überrascht. Er hatte angenommen, dass dies eine der gesetzlosen Welten war.
Tino schüttelte den Kopf. »Die Sicherheitspolizei von Corus-cant hat hier ermittelt«, sagte Tino. »Ein großer Bothanier ...«
»Captain Yur T'aug?«, fragte Obi-Wan.
»Genau so hieß er. Er war der verantwortliche Offizier bei den Mordermittlungen. Ich habe ihm gesagt, was Ren mir erzählt hatte - nämlich dass er einen Hinweis für den Fall hinterlassen hat, dass er nicht mehr wiederkäme. Einen Hinweis, der sie zu der Wissenschaftlerin und dem Labor führen würde. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen auch Cholly, Weez und Tup verhören. Ren hat auch mit ihnen geredet. Aber der Captain hat sonst niemanden auf Simpla-12 befragt. Er nahm nur Rens Leichnam mit nach Coruscant, zu dessen Mutter. Ich glaube, sie hatten nicht sonderlich großes Interesse daran, den Mord aufzuklären.«
Obi-Wan dankte Tino. Astri und er gingen langsam von dem Lagerhaus weg.
»Was nun?«, fragte Astri.
»Ich frage mich, weshalb Captain Yur T'aug nicht allen Hinweisen nachging«, grübelte Obi-Wan.
»Du kennst ihn?«
»Er hat Ermittlungen über Flighs Mord angestellt. Auch da schien er nicht sonderlich interessiert gewesen zu sein, den Fall aufzuklären.«
Astri nickte. »Ich habe so ein Gefühl, als müssten wir nach Coruscant zurück.«
Kapitel 14
Qui-Gon schwebte in der Kammer. Seine Glieder fühlten sich noch schwer an, doch die betäubende Wirkung des Pfeiles ließ nach.
Durch den Dunst sah er Jenna Zan Arbors Gesicht, die von draußen durch den Nebel spähte. Er konnte nicht viel mehr als ihre Umrisse erkennen. »Habt Ihr wirklich geglaubt, entkommen zu können?«
»Es war einen Versuch wert«, gab Qui-Gon zurück.
»Ich habe die Spielchen satt«, sagte Zan Arbor. »Anfangs habt Ihr mich amüsiert. Ich war nett zu Euch. Ließ Euch aus dem Tank.«
»Lasst uns nicht vergessen, dass Ihr mich auch eingesperrt habt«, sagte Qui-Gon. »Es fällt mir unter diesen Umständen schwer, Dankbarkeit zu zeigen.«
Sie schüttelte langsam den Kopf. »Seht Euch an. Ihr habt noch immer Eure Würde, obwohl Ihr von meiner Gnade abhängt.«
Qui-Gon blickte sie direkt an. »Ich bin ein Jedi.«
Sie winkte ab, so als spielte das keine Rolle.
»Wisst Ihr«, sagte Qui-Gon, »an Eurer Einstellung kommt mir etwas eigenartig vor. Ihr scheint großen Respekt vor der Macht zu haben. Und doch respektiert Ihr nicht diejenigen, die ihr am nächsten stehen.«
»Das stimmt nicht. Ich respektiere Euch, Qui-Gon. So wie ich eine Chemikalie respektiere. Oder die Eigenschaften eines Gases. Ihr seid ein Mittel zum Zweck.«
»Ihr werdet niemals finden, was Ihr sucht«, sagte Qui-Gon. »Euer Plan hat einen fatalen Schwachpunkt.«
Sie lächelte. »Ja? Und der wäre?«
»Um die Macht zu verstehen, braucht man Weisheit .«
»Ihr wollt mir sagen, dass ich nicht weise bin?«, fragte sie.
»Ihr seid intelligent. Vielleicht seid Ihr ein Genie. Aber das ist keine Weisheit.«
Jetzt hatte er sie getroffen. Doch sie versteckte das hinter einem Lachen. »Ich habe von Euren Jedi-Gedankentricks gehört. Ihr versucht, mich dazu zu bringen, an mir selbst zu zweifeln. Das wird Euch nicht gelingen.«
»Ich gebe Euch ein Beispiel für das, was ich meine«, sagte Qui-Gon. »Ihr erkennt nicht, was die Wahrheit ist, also nennt Ihr sie einen Trick. Deswegen seid Ihr nicht weise, Jenna Zan Arbor. Weisheit ist etwas, was Ihr nicht
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