Jedi-Padawan 13 - Die riskante Rettung
leiten zu lassen. Er sprang auf eine Pyramide aus Steinblöcken und nutzte den Schwung, um sich mitten in der Luft zu drehen und zu ihrer Linken zu landen. Anstatt zurückzuweichen kam sie einen Schritt nach vorn. Das wäre ein überraschender Zug bei anderen Gegnern gewesen - doch bei Ona Nobis war er es nicht.
Gut. Obi-Wan hatte das erwartet und eingeplant.
Er sprang wieder, drehte sich mitten in der Luft und verlieh so seinem Sprung noch mehr Schwung. Jetzt stand sie mit dem Rücken zu einem Erdloch voll schlammigen Wassers. Er konnte nicht erkennen, ob es flach oder ein paar Meter tief war.
Er trieb sie gnadenlos rückwärts. Sie zog wütend die Oberlippe hoch, als sie die Peitsche nur Millimeter an Obi-Wan vorbeiknallen ließ. Er ließ das Lichtschwert herabsausen. Die Laser trafen mit einem zischenden Geräusch aufeinander.
Plötzlich hielt sie ihren Blaster in der Hand. Er hatte nur eine undeutliche Bewegung gesehen, als sie danach gegriffen hatte. Doch er war bereits darauf vorbereitet und lenkte das Feuer mit einem kontinuierlichen Hin- und Herwischen des Lichtschwerts ab. Die Macht floss in ihm und unterstützte jede seiner Bewegungen.
Doch er konnte sich nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren. Plötzlich hatte er keinen Kontakt mit dem Boden mehr. Rutschige Steinsplitter lagen auf dem schlammigen Boden. Obi-Wans Fuß glitt ab und er verlor sein Gleichgewicht. Er konnte sich gerade noch abfangen, um nicht zu Boden zu gehen, doch diese Ablenkung brachte ihn in Gefahr.
Ona Nobis sprang nach rechts und lief, ihren Blaster feuernd, vorwärts. Obi-Wan, der auf den rutschigen Steinen versuchte, wieder ins Gleichgewicht zu kommen, lenkte das wilde Feuer ab. Jedes Mal wenn die Peitsche zuschlug, spürte er den Luftzug an seiner Seite.
Zum ersten Mal während dieses Kampfes machte er sich ernsthafte Sorgen. Er war ihr unterlegen und sie wusste es. Er besaß nicht Qui-Gons perfekte Beherrschung der Macht. Und er konnte der doppelten Bedrohung einer Laserpeitsche und eines Blasters nicht standhalten. Er konnte nicht nahe genug an sie herankommen, um sie zu entwaffnen und er zweifelte daran, dass er das Glück haben würde, ihr die Peitsche noch einmal abzunehmen. Auf Simpla-12 war es ihm gelungen, weil Astri mit einem Gravschlitten auf Ona Nobis zugerast war.
Zweifel ist dein größter Feind. Wie oft hatte er diese Worte in der Ausbildung gehört? Und doch wusste er tief im Innern, dass dieser Zweifel gerechtfertigt war. Mit einer Peitsche und einem Blaster konnte Ona Nobis ihn in Bewegung halten, während sie selbst stehen blieb. Früher oder später würde er erschöpft sein. Er erkannte jetzt, wie sehr er Qui-Gon während eines Kampfes brauchte. Er konnte zwar Qui-Gons Strategien übernehmen, doch er konnte sie nicht selbst umsetzen. Er würde mit all seiner Kraft gegen Ona Nobis kämpfen und wenn er Glück hätte, könnte er sie vielleicht verwunden. Doch sie würde gewinnen. Sie kannte das Gelände, denn sie hatte ihn in diese Falle gelockt. Und er war geradewegs hineingelaufen.
All diese Überlegungen rasten durch Obi-Wans Kopf, als er seinen festen Stand zurückgewann und einen Angriff vortäuschte, womit er Ona Nobis zwang, ein paar Schritte zurückzuweichen. Er wusste, dass dies nur ein vorübergehender Sieg war.
Die schwierigste Entscheidung, hatte Qui-Gon einmal zu ihm gesagt, ist die, aufzugeben. Er hatte das damals nicht verstanden. Bis jetzt. Diese Entscheidung widersprach allem, was er jemals über das Kämpfen gelernt hatte, allem, was ihm als Jedi etwas bedeutete.
Oder nicht? Die Mission hatte absoluten Vorrang.
Ona Nobis war kein Teil seiner Mission. So weit ihnen bekannt war, hatte sie keine Verbindung mehr zu Jenna Zan Arbor. Sie hatte diesen Kampf nur aus Rache entfacht.
Und das bedeutete, dass es keinen Grund für einen Kampf gab.
Hinter Ona Nobis war eine Wand, die mit einigen hohen Trägern abgestützt war. Er brauchte nur ein paar Sekunden, das würde genügen.
Er konzentrierte sich mit aller Kraft und streckte die Hand zu einem Fusionsschneider aus, der auf dem Boden lag. Als er spürte, wie die Macht floss, rutschte der Fusionsschneider durch den Schlamm und flog mit einem Mal auf Ona Nobis zu.
Völlig überrumpelt, schlug sie mit ihrer Peitsche danach. Obi-Wan spürte die Kraft in seinen Beinen, als er geradewegs über sie hinweg auf einen der Träger über ihrem Kopf sprang. Er landete und rutschte wegen des Schlamms an seinen Sohlen leicht ab. Doch er wusste, dass er
Weitere Kostenlose Bücher