Jedi-Padawan 13 - Die riskante Rettung
schnell wieder ins Gleichgewicht kommen würde. Er ging in die Knie und sprang noch einmal, auf den nächst höheren Träger.
Von weit unter ihm wirbelte die Peitsche auf ihn zu. Doch nach einem Sprung auf den nächsten Träger war er schon außer Reichweite. Von hier aus hüpfte er Stück für Stück auf der anderen Seite der Mauer hinunter, weg von Ona Nobis. Ihr wütendes Gebrüll drang in seine Ohren, als er davonlief.
Kapitel 9
Siri wartete im Atrium auf Obi-Wan. Ihre blauen Augen blinzelten ungeduldig.
»Dieses Med Center ist völlig verrückt«, erklärte sie, bevor Obi-Wan etwas sagen konnte. »Es gibt hier keinen Flügel M. Und wenn doch, dann finde ich ihn nicht. Und soll ich dir mal was über die Hilfsbereitschaft der Sorrusianer erzählen? Aber das Allerbeste ist, dass Astri hier überhaupt nicht registriert ist. Ich bin in Flügel A gegangen, wo sie noch nie von ihr gehört haben. Dann habe ich mich über diesen Rai Unlu erkundigt. Und stell dir mal vor, von ihm haben sie auch noch nie gehört. Zumindest haben sie das behauptet. Ich weiß nicht mehr, ob die hier alle lügen oder ob ich einen Albtraum erlebe.« Erst jetzt fielen Siri Obi-Wans schlammbespritzte Tunika und sein schmutziges Gesicht auf. »Bist du in eine Pfütze gefallen?«
»Ich hatte einen Zusammenstoß mit Ona Nobis«, sagte Obi-Wan. »Die ganze Sache war eine Falle. Ich glaube nicht, dass Astri überhaupt hier ist. Ona Nobis hat uns hergelockt, um sich an mir zu rächen.«
»Was ist passiert?«, fragte Siri, die offensichtlich sofort etwas unternehmen wollte.
Obi-Wan hatte angenommen, die Entscheidung den Kampf abzubrechen, wäre schwierig gewesen. Doch er hatte nicht daran gedacht, dass er es Siri erklären musste. Und das war noch schwieriger.
»Wir haben gekämpft. Ich bin gegangen«, sagte er.
Siri sah ihn ungläubig an. »Du bist weggelaufen?«
Obi-Wan spürte, wie sein Unbehagen wuchs. Warum musste Siri es so formulieren? Er musste sich anstrengen, seinen Ärger nicht zu zeigen. Die beste Methode, ihr zu erklären, was geschehen war, bestand wohl darin, keine Ausreden zu benutzen.
»Ich war ihr dieses Mal unterlegen.« Die Worte schienen problemlos über seine Lippen zu kommen, doch er hatte das Gefühl, als würden sie ihm aus der Kehle gezerrt.
Siri öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Es gab offensichtlich eine Menge Dinge, die sie sagen wollte. Siri konnte es nicht verstehen, dass man sich von einem Kampf zurückzog. Sie konnte sich keine Situation vorstellen, in der sie zum Aufgeben gezwungen war, denn sie hatte noch nicht so viele Kämpfe erlebt wie Obi-Wan. Ihr waren die Ausbildungsräume des Tempels vertrauter, in denen sie meist gewonnen hatte. Und wenn sie doch einmal verloren hatte, hatte sie sich vor ihrem Gegner würdevoll verneigt. Bei der nächsten Begegnung würde sie ihn dann schlagen.
Ihr war noch nicht klar, dass es auch für die besten Jedi Kämpfe gab, die man nicht gewinnen konnte. Das hatte Qui-Gon Obi-Wan beigebracht. Als geübter Kämpfer, der er war, wusste er, dass im Kampf oft Überraschungen auf einen warteten. Man konnte für diesen Fall trainieren, doch man konnte ihn niemals voraussagen. Manchmal musste man sich seine Niederlage einfach eingestehen.
Obi-Wan wollte all dies Siri erklären, doch sie würde ihm ohnehin nicht zuhören. Siri fand lieber alles selbst heraus. Man wandte sich ja auch nicht an sie, wenn man einen verständnisvollen Zuhörer suchte.
»Wir sollten Qui-Gon und Adi kontaktieren«, sagte Obi-Wan und wandte sich ab.
Sie fanden eine etwas abgelegene Ecke in den Gärten des Med Centers, um das Gespräch zu führen. Qui-Gons ruhige Stimme kam durch den Comlink und Obi-Wan schilderte ihm, was vorgefallen war.
Eine kurze Pause entstand. »Du hast das Richtige getan, Padawan«, sagte Qui-Gon schließlich. Obi-Wan spürte, wie sich ein Teil seiner inneren Spannung legte. Wenigstens verstand Qui-Gon seine Entscheidung. »Ona Nobis ist im Augenblick nur ein Störfaktor für uns. Doch diese Nachricht beunruhigt mich. Astri hat sich bei Tahl nicht gemeldet. Wenn Ona Nobis sie als Lockvogel benutzen konnte, muss sie wissen, dass Astri auf Sorrus ist. Sie muss ihren Aufenthaltsort kennen.«
»Siri und ich können sie suchen ...«
»Nein«, unterbrach Qui-Gon ihn. »So schwer das auch sein mag, doch ich stimme mit Tahl überein. Astri hat ihre eigene Entscheidung getroffen. Sie hat nicht um unsere Hilfe gebeten.«
»Aber .«
»Obi-Wan, hör mir zu. Unternimm
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