Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung
Mediziner sind beschäftigt.«
»Sie ist eine Mon Calamari«, sagte Obi-Wan verzweifelt. »Sie kann sich nicht länger als vier Stunden außerhalb von Wasser aufhalten. Wir müssen sie jetzt untertauchen. Sofort!«
»Das kann ich nicht gestatten«, sagte Vero und schüttelte den Kopf. »Sie wird warten müssen.«
»Sie wird sterben!«, rief Obi-Wan. Bant spielte mit, indem sie weiter zusammensackte.
»Ich habe von den Mon Calamari gehört«, sagte jemand aus dem Wartebereich. »Es stimmt, was er sagt.«
»Das wird in Eure Personalakte eingetragen!«, warnte Obi-Wan Vero. Er hätte fast an sein Gewissen appelliert, war sich aber nicht sicher, ob Vero überhaupt eines hatte. »Wollt Ihr das?«
Bei der Erwähnung seiner Personalakte zuckte Vero zusammen. »Schon gut, schon gut«, sagte er. »Hinten gibt es eine Tauchröhre. Ich nehme sie mit.«
Obi-Wan übergab Bant an Vero, der sie mit Abscheu am Arm nahm. Er schleppte sie zu den Behandlungskammern.
Obi-Wan verschwendete keine Zeit. Er schlich sich zur Empfangstheke und griff schnell auf die Holodateien zu.
Ja! Oleg war erst ein paar Tage zuvor da gewesen. Und seine Adresse war auch verzeichnet. Obi-Wan prägte sie sich schnell ein und trat wieder hinter der Theke vor. Er hatte sich gerade auf einen Stuhl im Wartebereich gesetzt, als Vero zurückkam.
»Deine Freundin nimmt ihr Bad«, sagte Vero mit einem Stirnrunzeln.
Bant erschien wenige Minuten später, noch immer nass. Obi-Wan nickte ihr zu, um sie wissen zu lassen, dass er erfolgreich gewesen war. Sie verließen schnell die Klinik und suchten eine Straßenkarte an einem Kiosk, den sie in der Nähe fanden. Auf der Karte konnten sie die Adresse ausmachen. Sie führte sie zu einem kleinen Hotel, doch die Suche hatte ein Ende, als sie dort hörten, dass Oleg ausgezogen war.
»Über den wurden einfach zu viele Fragen gestellt«, sagte der Hoteleigentümer mit düsterer Miene. »Und für euch habe ich keine Antworten.«
Obi-Wan ging enttäuscht auf den Gehweg hinaus. Er hatte das Gefühl, als hätte Qui-Gon nicht so einfach aufgegeben.
»Wir könnten das Hotel ja beobachten«, sagte Bant unsicher. »Oder die Klinik.«
»Sein nächster Termin ist erst in zwei oder drei Wochen«, sagte Obi-Wan mutlos.
»Dann lass uns Mace kontaktieren und ihm sagen, dass wir in eine Sackgasse geraten sind«, schlug Bant vor.
Obi-Wan war nicht gerade begeistert bei dem Gedanken, Mace diese Neuigkeiten überbringen zu müssen, doch er griff nach seinem Comlink.
Als Mace antwortete, erklärte er ihm kurz, was sie bislang unternommen hatten und wo sie sich jetzt befanden.
Maces Stimme klang seltsam. »Sagt mir euren Aufenthaltsort noch einmal.« Als Obi-Wan die Adresse wiederholte, gab es eine lange Pause. »Mir kam gerade die Nachricht zu, dass in der Nähe eine Leiche gefunden wurde. Trefft euch dort mit mir. Ich breche jetzt auf.« Mace nannte Obi-Wan die Adresse und beendete die Kommunikation.
Obi-Wan sah Bant an. Er wusste, was sie beide befürchteten. Er konnte die Angst nicht aussprechen, doch sie wurde immer stärker und kostete ihn Kraft. Der Leichnam war vielleicht Qui-Gon.
Ohne ein weiteres Wort drehten sie um und liefen zu der Adresse, die Mace ihnen genannt hatte. Sie war nur ein paar Blocks entfernt.
Sie blieben vor einem Lagerhaus stehen. Davor standen Fahrzeuge der Sicherheitskräfte und Wachleute liefen ein und aus.
Obi-Wan ging zur Tür, so als gehörte er dazu. Er konnte keine Sekunde länger warten.
»Wir sind Jedi. Manex hat uns beauftragt, hier Ermittlungen anzustellen«, sagte er entschlossen.
Zu seiner Überraschung winkte der Sicherheitsmann sie durch. Manex musste den Jedi tatsächlich alle Zugangsrechte verschafft haben.
Der Leichnam lag unter einer Plane im Korridor. Obi-Wan spürte, wie Erleichterung die restliche Kraft aus seinen Muskeln zog. Er konnte bereits an den Umrissen erkennen, dass der Körper zu klein und schlank für Qui-Gon war.
Er beugte sich vor und hob eine Ecke der Plane an. Sanfte blaue Augen starrten ihn überrascht an. Ganz gleich wie oft Obi-Wan den Tod schon gesehen hatte, er wollte sich nicht daran gewöhnen.
Er erriet, wer der junge Mann war. »Wisst Ihr, wer es ist?«, fragte er einen der Sicherheitsleute in der Nähe.
»Sein Name war Oleg«, gab der Mann zurück, nachdem er etwas in ein Datapad getippt hatte.
»Wurde bei dem Leichnam etwas gefunden?«, fragte Bant.
»Nur ein Blaster. Er hatte offensichtlich keine Chance, ihn noch zu benutzen. Ein
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