Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung
protestierend mit den Armen ruderte.
Mace hastete zur Tür und sagte über die Schulter zu Qui-Gon: »Ich schlage vor, Ihr sucht Euch einen anderen Ausgang.«
Mace raffte seine Robe zusammen und ging schnell ins Haus. Sie hörten die ärgerliche Stimme eines Sicherheitsoffiziers.
»Ich weiß, dass er hier ist. Wir haben den Beweis! Er hatte den Sucher-Droiden gekauft, der das Ratsmitglied Pleni tötete.«
Qui-Gon versteckte sich hinter den ausladenden Büschen des Grundstücks. Er blieb stehen und hörte sich an, was der Offizier sagte.
»Qui-Gon, Ihr müsst gehen«, drängte Obi-Wan. »Ich komme mit Euch.«
Qui-Gon zögerte. Er schaute Obi-Wan in die Augen. »Nein. Es tut mir Leid, dass ich dir Schwierigkeiten verursacht habe, Padawan«, sagte er. »Ich muss dies auf meine Art erledigen.«
»Aber.«, begann Obi-Wan. Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, hatte er das Gefühl, dass seine Worte vom Wind davongetragen wurden.
Qui-Gon war wieder ein Schatten geworden, der sich über das weiche, grüne Gras bewegte. Dann verschwand er.
Kapitel 12
Qui-Gon lief durch die Nacht. Er war dankbar, dass die Neumonde die Nacht nicht so sehr erhellten. Er bewegte sich geräuschlos von Schatten zu Schatten. Erst als er eine beachtliche Strecke zwischen sich und die Residenz von Manex gebracht hatte, verlangsamte er sein Tempo.
Er war müde, wollte aber weiterlaufen. Nur wenn er seinen Körper bis an die Grenze belastete, konnte sein Verstand sich vollkommen ausschalten. Sich Mace zu stellen, war schwer gewesen. Obi-Wan zu sehen, war noch schlimmer. Er wusste, dass er bei den Jedi hätte sein müssen. Und doch konnte er nicht umhin, allein zu suchen. Seine Gefühle waren jetzt zu übermächtig, zu unkontrollierbar. In der Gegenwart der Jedi fühlte er sich bloßgestellt. Mace würde sehen, wie schwer es ihm fiel, Ruhe zu bewahren. Er konnte Qui-Gon sogar zum Tempel zurückbeordern. Das aber durfte Qui-Gon nicht zulassen.
In Wirklichkeit fürchtete er den Moment, in dem er wieder in den Tempel zurückkehren und feststellen würde, dass Tahls Schritte nie wieder durch die Gänge hallen würden. Der Tempel würde ihn niemals wie einst willkommen heißen. In Zukunft würde er im Tempel Verlust ebenso spüren wie Schutz.
Sein fieberhaftes Verlangen, Balog zu finden, kämpfte mit seiner Furcht vor der Zukunft, die ihn nach Abschluss dieser Mission erwartete. Er würde dann seinen Schmerz ertragen müssen und auf die kommenden Jahre der Leere blicken. Was würde dann mit ihm geschehen?
Ein Anflug von eisiger Kälte ließ ihn erschaudern. Der kühle Wind trocknete seinen Schweiß. Vor sich sah er einen Sicherheitsoffizier, also bog er schnell in eine Seitenstraße. Auch heute Nacht würde er wieder nicht schlafen. Er musste wach bleiben. Jeder Sicherheitsmann in der Stadt suchte jetzt nach Qui-Gon Jinn.
Doch er hatte etwas erkannt. Sie unterstellten ihm einen Mord, der mit Hilfe von Sucher-Droiden verübt worden war. Er wusste nicht, weshalb die Droiden jemanden angegriffen hatten, anstatt nach Balog zu suchen - worauf sie ja ursprünglich programmiert gewesen waren. Er fragte sich, ob die beiden Droiden, die nach dem Angriff auf ihn verschwunden waren, gar seine eigenen gewesen waren. Es war eigenartig, dass sie einfach abgedreht hatten. Bedeutete das, dass seine Sucher-Droiden auch Oleg angegriffen hatten? Dann musste sie irgendjemand umprogrammiert haben.
Er brauchte dringend Antworten auf diese Fragen und er wusste sogar, wo er sie finden konnte. Er würde dem Schwarzmarkthändler Mota, der ihm die Droiden verkauft hatte, einen Besuch abstatten. Wenn sie umprogrammiert worden waren, so war Mota mit Sicherheit das Bindeglied zu der Person, die diese Programmierung vorgenommen hatte. Und wenn diese Person Balog war, würde es einen Weg geben, ihn zu kontaktieren.
Qui-Gon drehte sich um und sah die Straße hinunter. Der Sicherheitsoffizier war verschwunden. Also überquerte er schnell die Straße und ging in den Park. Dort gab es mehr Verstecke für den Fall, dass man ihn entdeckte. Und eine Abkürzung durch den Park würde ihn auch näher an den Arbeiter-Sektor bringen.
Qui-Gon spürte plötzlich, dass irgendjemand hinter ihm war. Es versuchte, sich dessen Schritten und dessen Tempo anzupassen. Der Jedi zog sich in den Schutz der Bäume zurück. Er ging einen weiten Bogen und gelangte so hinter seinen Verfolger. Als er den Schimmer von goldfarbenen Haaren in der Dunkelheit sah, wusste er, dass es Eritha war.
Er
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