Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung
Informanten der Absoluten.«
»Manex?«
Eritha nickte. »Ich habe das Gefühl, dass Roans Bruder machthungriger ist, als er zugibt. Er möchte seinen Einfluss behalten.«
»Ich brauche eine Möglichkeit, um mit dir in Kontakt zu bleiben«, sagte Qui-Gon. »Ich werde ständig in Bewegung sein.«
Eritha biss sich auf die Lippe. »Könnt Ihr hier ein paar Minuten warten? Ich bin kurz davor herauszufinden, wo Balog sich versteckt. Dieser Konferenzraum wird nicht mehr oft benutzt. Ich bin in ein paar Minuten zurück.«
»Wenn du aufgehalten wirst.«
»Das werde ich nicht«, sagte Eritha zuversichtlich und ging eilig hinaus.
Qui-Gon seufzte. Eritha trug die ganze Ungeduld und den ganzen Optimismus der Jugend in sich. Wenn sie nicht zurückkommen würde, hätte er keine Möglichkeit, mit ihr in Kontakt zu treten. Er würde sich in die Residenz des Gouverneurs schleichen müssen.
Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Er konnte vielleicht zehn oder fünfzehn Minuten erübrigen. Qui-Gon setzte sich auf einen Stuhl und dachte über alles nach, was an diesem Morgen vorgefallen war. Er hatte überall Hinweise gestreut, dass er Informationen kaufen und fürstlich dafür bezahlen wollte. Er hatte sogar Hinweise auf die Existenz einer Liste gegeben. Immer wieder hatte er einen Funken von Interesse im Blick eines Assistenten oder eines Ratsmitglieds gesehen, doch er war sich in keinem Fall sicher gewesen, ob es sich um Wissen oder pure Habgier gehandelt hatte.
Fünf Minuten vergingen. Qui-Gon stand ruhelos auf und ging zum Fenster. Er sah auf die dicht bevölkerte Straße jenseits der Mauer vor dem Ratsgebäude hinab. Bewegte Balog sich frei umher, oder versteckte er sich tagsüber und ließ seine Verbündeten wie Alani den Weg für seine Rückkehr ebnen?
Die Tür öffnete sich mit einem Zischen. Doch anstatt Eritha erschien ein verwirrt dreinblickender Assistent im Türrahmen. »Entschuldigt bitte - trifft sich hier nicht das Unterkomitee für das Gesetz über die Förderung des Felsabbaus?«
»Ich fürchte nein«, sagte Qui-Gon.
»Oh. Entschuldigt nochmals.« Der junge Mann nickte und zog sich zurück. Die Tür schloss sich hinter ihm mit dem üblichen Zischgeräusch.
Eine unbedeutende Störung, dachte Qui-Gon. Aber vielleicht auch nicht. Er dachte über das Auftauchen des jungen Mannes nach. Er hatte die blaue Tunika eines Ratsassistenten getragen, und doch .
Seine Stiefel. Es waren die Stiefel eines Sicherheitsoffiziers. Er hatte den Raum überprüft. Und er könnte Qui-Gon erkannt haben.
Der Jedi-Meister zog schnell sein Lichtschwert. Er würde später mit Eritha Kontakt aufnehmen. Er schnitt ein sauberes Loch in das Fenster und stieg hinaus auf den Sims. Mit Hilfe seines Seilkatapults ließ er sich jenseits der Mauer auf den Gehweg hinab.
»Da ist er!« Splitter der Felsmauer flogen ihm um die Ohren, als das erste Blasterfeuer einschlug. Qui-Gon sah nach oben. Zwei Sicherheitsoffiziere zielten mit ihren Blastern auf ihn.
»Keine Bewegung!«, rief einer von ihnen.
Qui-Gon lief los. Er lenkte das Blasterfeuer mit dem Lichtschwert ab, während er im Zickzack den kurzen Weg zwischen der Mauer und dem Ratsgebäude hinter sich brachte. Er sprang auf die Mauer und auf der anderen Seite wieder hinunter.
Die Fußgänger zuckten zusammen, als er landete. Sie sahen ihn neugierig an, doch er passte sich sofort dem Tempo der Menge an und ging weiter. Als sie ihr Interesse verloren hatten, beschleunigte er seinen Schritt und bog in eine Seitenstraße ab. Er strich eine Zeit lang zwischen den Gebäuden des Vereinten Rates umher, bis er eine Seitengasse gefunden hatte, in der er seinen Übermantel und die Kapuze ablegen konnte. Eine aktualisierte Beschreibung seines Äußeren befand sich zweifelsohne schon jetzt auf dem Datapad eines jeden Sicherheitsoffiziers. In seinem Reisemantel war er nun unauffälliger.
Qui-Gon stieg in einen Repulsorlift-Schwebebus und fuhr bis zur Endstation mit. Er beschloss, zurückzugehen und Eritha im Schutz der Dunkelheit aufzusuchen.
Balog war ihm bislang immer einen Schritt voraus gewesen. Dieses Mal, das wusste er sicher, würde er schneller sein.
Kapitel 11
Das Holotape von Tahl als Absoluter hatte den Jedi geschadet. Doch Qui-Gons Haftbefehl machte alles noch schlimmer. Wo auch immer Mace Informationen sammeln wollte, stieß er auf Granit. Die Unterstützung von Manex genügte jetzt nicht mehr.
Obi-Wan bemerkte, wie die Frustration Maces Gesichtszüge mehr und mehr
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