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Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung

Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung

Titel: Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Beweisstück«, sagte Pi T'Egal streng. »Ihr habt auch nicht gezögert, ihn für Eure eigene Zwecke heranzuziehen - um Sympathien für Euren Mandanten hervorzurufen.«
    Qui-Gon drückte in die schmale Kerbe in dem Griff und holte eine kleine Diskette hervor. »Ich brauche einen Recorder.«
    Der Techniker der Anhörung nahm die Diskette und schob sie in den Recorder, der auf seinem Tisch stand.
    »Lasst uns zum Datum und der Uhrzeit von Brucks Tod vorspulen«, sagte Pi T'Egal.
    Der Techniker gab die entsprechenden Informationen in den Recorder ein. Einen Augenblick später hörte Obi-Wan Brucks spöttisch klingende Stimme.
    Ich war schon immer besser als du. Und jetzt bin ich noch stärker.
    Auf einmal drang alles wieder auf Obi-Wan ein. Wie schwer er sich getan hatte, seinen Zorn loszulassen, wie Brucks Worte ihn verletzt hatten, wie er erkannt hatte, dass Bruck ihn nur hatte wütend machen wollen .
    Hatte er seinen Zorn wirklich beiseite gelassen und ausgeglichen und mit Ruhe gekämpft? Sano Sauro hatte Recht gehabt: Bruck war sein Rivale gewesen. Es hatte große Animositäten zwischen ihnen gegeben. Und er war nicht in der Lage gewesen, das einfach zu ignorieren. Nicht einmal an der Felswand.
    Es war eine Zeit gewesen, in der ihm nichts wichtiger gewesen war, als zu den Jedi zurückzukehren. Dieses Verlangen hatte wie ein Fieber in ihm gebrannt. Er hatte sich an jenem Tag gesagt, dass er frei von Zorn gekämpft hatte. Aber hatte er sich das nur eingeredet, um sich selbst und Qui-Gon davon zu überzeugen, dass er ein wahrer Jedi war?
    Jetzt waren nur noch die Geräusche des Kampfes zu hören, das heftige Atmen der beiden Kontrahenten, die rutschenden Füße, das Summen der aufeinander treffenden Lichtschwerter. Dann ertönte wieder Brucks Stimme. Sie kam wie ein Giftpfeil.
    Sie sieht nicht allzu gut aus, oder?
    Kad Chuns Schultern zuckten zusammen.
    Obi-Wan hörte, wie seine eigene Stimme aus dem Recorder Bants Namen schrie. Er klang wie er selbst - andererseits aber auch wieder nicht. Er klang wie jemand, der kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren. Wie jemand, der vollkommen verzweifelt war.
    Bant verbarg das Gesicht in den Händen.
    Und dann war wieder Brucks Stimme zu hören, voll bösartigen Triumphes.
    Das stimmt, Obi- Wan. Bant stirbt. Ich muss nicht einmal etwas dafür tun. Ich sorge nur dafür, dass du dabei zusiehst. Wir hätten sie befreit, wenn wir unseren Schatz bekommen hätten. Aber jetzt wird deinetwegen jemand sterben. Genau vor deinen Augen.
    Pi T'Egal machte eine schneidende Handbewegung in Richtung des Recorders. Der Techniker schaltete die Maschine ab.
    »Ich glaube nicht, dass wir der Familie mehr dieser Aufzeichnungen zumuten müssen«, sagte Pi T'Egal. »Die Mitglieder dieser Kommission werden den Rest allein anhören, sich beraten und ein Ergebnis verkünden.«
    Von der Decke des Raumes fuhr eine dunkle Leinwand herunter und verdeckte die Senatoren. Obi-Wan und Qui-Gon konnten nun nichts mehr von ihren Gesprächen hören. Vox und Kad Chun drehten ihnen den Rücken zu, während sie sich mit Sano Sauro besprachen.
    »Es wird bald überstanden sein«, sagte Qui-Gon leise.
    »Aber wie wird es ausgehen?«, fragte Obi-Wan.
    »Geduld«, gab Qui-Gon zurück.
    Die Minuten vergingen nur zäh, doch irgendwann erschienen die Senatoren wieder. Pi T'Egal sah zuerst Obi-Wan an, dann Vox und Kad Chun.
    »Der Tod eines jungen Wesens ist immer tragisch«, sagte er. »Das Bedürfnis, einen Schuldigen zu finden ist verständlich. Manchmal ist es auch gerechtfertigt. Aber wir denken in diesem Fall nicht so. Wir verkünden hiermit, dass Obi-Wan frei von jeder Schuld am Tode von Bruck Chun ist.«

Kapitel 10

    Obi-Wan schloss einen Moment lang die Augen. Dankbarkeit, die seine kalte Haut erwärmte, überkam ihn. Seit Tagen war sein Blut wie gefroren gewesen und nun fühlte es sich an, als ob es wieder zu fließen beginnen würde.
    Vox Chun sprach mit Sano Sauro. Seine Stimme war aber laut genug, um ans andere Ende des Raumes zu dringen. »Ich hätte wissen müssen, dass ich hier keine Gerechtigkeit finden würde. Der Senat beugt sich wieder einmal dem Willen der Jedi!«
    »Es gibt keinen Anlass für Feiern oder Gratulationen«, sagte Qui-Gon sanft zu Bant und Obi-Wan. »Wir sind froh, dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde. Aber wir haben einen Jedi verloren.«
    Obi-Wan presste die Lippen zusammen und nickte. Jetzt, da die Erleichterung etwas nachließ, wurde ihm klar, dass die Schuldgefühle nicht

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