Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung
seiner Freundin vertrauen.
»Dann soll es vielleicht so sein«, sagte er.
»Und doch darf ich nicht darauf warten«, sagte Bant. »Das weiß ich.«
Obi-Wan erspähte die hoch gewachsene Gestalt seines Meisters Qui-Gon Jinn, der auf dem verschlungenen Pfad zum Teich kam. Er stand erwartungsvoll auf.
Auch Bant erhob sich. »Ich habe Euch Obi-Wans Zeit gestohlen«, sagte sie zu Qui-Gon, als sie auf ihn zuging. »Es tut mir Leid. Aber ich brauchte seinen Rat.«
Qui-Gon lächelte Bant auf die besonders warme Art an, die er nur für sie reserviert hatte. »Ich bin froh, dass Obi-Wan dich zur Freundin hat, Bant. Du kannst so viel Zeit mit ihm verbringen, wie du möchtest. Aber jetzt bittet der Rat um Obi-Wans Anwesenheit.«
»Der Rat?«, fragte Obi-Wan ungläubig. Vom gesamten Rat gerufen zu werden, war überaus selten. Obi-Wans Erfahrung nach bedeutete das nie etwas Gutes. Bant warf ihm einen besorgten Blick zu.
Qui-Gon nickte. »Trockne dich ab, Padawan. Sie erwarten uns sofort.«
Obi-Wan trocknete sich schnell die Haare und legte seinen Gürtel an. Er wünschte, er hätte Zeit gehabt, eine frische Tunika anzuziehen. Er hatte nichts falsch gemacht . in letzter Zeit. Weshalb also fühlte er sich plötzlich so, als hätte er etwas falsch gemacht?
Kapitel 2
Obi-Wan und Qui-Gon standen in der Mitte des runden Ratssaals. Ein stetiger Regen prasselte gegen die Fenster, durch die man einen überwältigenden Panoramablick auf die geschäftigen Luftstraßen von Coruscant hatte.
Qui-Gon war Obi-Wans Nervosität aufgefallen und er war stolz, wie sein Padawan jetzt dastand: gerade, mit erhobenem Haupt und scheinbar unberührt von den Blicken so vieler Jedi-Meister. Nur Qui-Gon wusste, wie nervös Obi-Wan tatsächlich war. Der Junge hatte schon einmal vor dem Rat gestanden. Es gab einen Grund für seine Nervosität. Er wusste, wie streng die Jedi-Meister sein konnten.
Wie immer wurde die Sitzung von Mace Windu eröffnet. Der Jedi blickte immer ernst drein, doch an diesem Tag konnte Qui-Gon eine ungewöhnliche Unruhe spüren. Qui-Gon hatte gehofft, dass diese plötzliche Einladung bedeutete, dass der Rat sie auf eine besondere Mission entsenden wollte. Doch jetzt befürchtete er, dass etwas nicht in Ordnung war.
»Sei nicht nervös, Obi-Wan«, sagte Mace Windu und sah den Padawan mit seinem eindringlichen Blick an. »Du bist nicht hier, um zurechtgewiesen zu werden.«
Es war ungewöhnlich, dass Mace Windu irgendjemanden beruhigte. Qui-Gons Unbehagen wuchs. Er warf einen kurzen Blick zu Yoda hinüber, konnte aber wie immer nicht erkennen, was der dachte. Dann ließ er seinen Blick zu Adi Gallia schweifen. Ihr Äußeres strahlte die gewohnte Würde aus, doch ihr Blick war voller Mitgefühl für Obi-Wan.
Mace Windu legte die Arme auf die Lehne. »Wir haben eine Kommunikation von Vox Chun erhalten, Bruck Chuns Vater.«
Obi-Wan zuckte zusammen. Qui-Gon war ebenso überrascht.
»Er wurde erst vor kurzem von seiner Strafe für seine Verbrechen gegen den Planeten Telos begnadigt«, fuhr Mace Windu fort. »Jetzt möchte er zum Tempel kommen und einen Bericht über den Tod seines Sohnes hören. Dies ist sein gutes Recht und der Tempel hat zugestimmt.«
Obi-Wan nickte. Er war jedoch blass geworden. »Muss ich mit ihm reden?«, fragte er.
»Ja, du musst die Details vom Tod seines Sohnes darlegen«, gab Mace Windu in einem Tonfall zurück, der eine für ihn ungewohnte Sanftheit in sich barg.
»Wir wissen, dass nicht leicht dies für dich ist, Obi-Wan«, sagte Yoda.
»Er wird in zwei Tagen hier sein«, sagte Mace Windu. »Qui-Gon wird bei dir sein. Möge die Macht mit dir sein.«
Sie wurden entlassen. Qui-Gon und Obi-Wan verneigten sich, wandten sich um und verließen den Saal. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, blieb Obi-Wan stehen.
»Muss ich das wirklich tun?«, fragte er Qui-Gon.
»Du kennst die Antwort auf diese Frage«, gab der Jedi-Meister zurück. »Ich weiß, dass es schwer für dich sein wird. Aber ich habe das Gefühl, dass es dir auch nützen kann, Pada-wan. Du wirst über etwas reden müssen, von dem du denkst, dass du es nicht kannst. Etwas, das tief in deinem Herzen verborgen liegt. Vielleicht wird es endlich aufhören, dass die Ereignisse dich in deinen Träumen quälen, wenn du sie klar und deutlich vor dir siehst.«
Obi-Wan schaute ihn überrascht an.
»Ja, ich weiß, wie sehr es dich noch immer quält«, sagte Qui- Gon sanft. »Findest du nicht, dass es an der Zeit ist, dem ein Ende zu
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