Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung
Geschichte begonnen hatte, war er von Sano Sauro mit Fragen bombardiert worden. Der Anwalt hatte ihm die Worte nur so im Mund herumgedreht. Er hatte ihn dazu gebracht, sich ständig zu wiederholen und wenn Obi-Wan dann auch nur ein winziges Detail anders dargestellt hatte, war ihm Sano Sauro beinahe an die Kehle gesprungen.
Der Anwalt hatte gehört, dass Obi-Wan und Bruck Rivalen gewesen waren. Oder vielleicht hatte er einfach irgendjeman-dem die Frage gestellt in der Hoffnung, die richtige Antwort zu erhalten.
»Im Tempel gibt es keine Rivalen«, sagte Obi-Wan. »Es gibt bestimmte Bereiche, in denen manche besser sind. Das respektieren wir. Jeder hat ein besonderes Talent. Zusammenarbeit ist eine der Grundregeln unseres Ordens.«
»Stimmt es, dass ihr einst einen Kampf gegeneinander geführt habt, der nicht von euren Lehrern gestattet war? Dass Bruck dich geschlagen hat und du deine Wunden verstecken musstest?«
Obi-Wan sah ihn perplex an. Wie konnte Sano Sauro das wissen? Obi-Wan konnte sich nur vorstellen, dass Bruck es Xanatos erzählt hatte und der wiederum Vox Chun. »Bruck hat mich nicht geschlagen«, sagte er. »Der Kampf ging unentschieden aus.«
»Das sagst du jetzt.« Sano Sauro lächelte kalt. »Aber du hast gekämpft.«
»Bruck wollte Qui-Gons Padawan werden«, sagte Obi-Wan. »Er wollte verhindern, dass ich diese Ehre haben würde.«
Sano Sauro griff wieder an. »Und das hat dich gestört.«
Obi-Wan musste ihm die Wahrheit sagen. »Ja«, erklärte er zögernd. »Damals war das so.«
»Bruck Chun hatte also vor seinen Jedi-Lehrern zugegeben, den Kampf geführt zu haben, während du versucht hast, ihn geheim zu halten.«
Obi-Wan hatte einen Augenblick Mühe, die Antwort auf diese Frage zu finden. Es stimmte, dass der verwundete Bruck geradewegs in das Med Center gegangen war, aber nur, um Obi-Wan in Schwierigkeiten zu bringen. Obi-Wan hatte seine Wunden selbst behandelt.
»Stimmt das oder nicht?«, bohrte Sano Sauro.
»Es stimmt«, sagte Obi-Wan. »Aber ...«
Sano Sauro wirbelte herum und ging zurück zu seinem Tisch. »Und das war der Junge, von dem du sagst, dass er kein Rivale war.« Er warf den Senatoren einen Blick zu. Senator Bicon Ransa nickte leicht.
»Das habe ich so nicht gesagt«, sagte Obi-Wan leise.
»Du hast dich in der Tat angestrengt, es nicht zu sagen«, sagte Sano Sauro unbeschwert mit einem weiteren Blick zu den Senatoren. »Aber lasst uns fortfahren, bevor wir uns noch tiefer in Jedi-Logik verstricken. Ist es wahr, dass du einst den Jedi-Orden verlassen hast?«
Bant warf Obi-Wan einen erschrockenen Blick zu. Obi-Wan war ebenso erstaunt. Aber warum? Xanatos hatte Bruck offensichtlich nach Informationen über Qui-Gon und seinen Padawan ausgequetscht. Und er hatte es Vox Chun erzählt.
»Ja«, sagte er mit fester Stimme.
»Und du warst zum Zeitpunkt von Brucks Tod noch nicht wieder offiziell als Jedi aufgenommen?«
»Das ist korrekt«, sagte Obi-Wan.
Obi-Wan erwartete noch mehr Fragen darüber, warum er den Orden verlassen hatte, doch Pi T'Egal unterbrach Sano Sauro.
»Ist das für den Tod von Bruck Chun relevant, Sano Sauro?«, fragte er in strengem Ton. »Lasst uns fortfahren.«
»Wie Ihr wünscht, Euer Ehren«, sagte Sano Sauro mit einer leichten Verneigung.
Pi T'Egal wandte sich an Obi-Wan. »Bitte erzähl uns jetzt, was an jenem Tag geschah.«
Obi-Wan begann mit seinem Bericht. Er erläuterte noch einmal Qui-Gons Plan, Xanatos aufzuhalten. Wie er Bruck zum Saal der Tausend Quellen verfolgt hatte. Brucks Versuch, Bant umzubringen .
Sano Sauro unterbrach ihn. »Wie genau bedrohte er ihr Leben?«
»Er sagte, dass Bant sterben würde und dass er nicht einmal etwas dafür tun müsste. Und dass ich dabei zusehen müsste.« Als Obi-Wan diese Worte wiederholte, spürte er die Kälte, die ihn damals durchflossen hatte. Bant schaute auf ihre gefalteten Hände in ihrem Schoß.
»Aha«, sagte Sano Sauro in einem Tonfall, der zweifellos zum Ausdruck bringen sollte, dass er Obi-Wan nicht glaubte.
»Und woher konntest du wissen, dass das stimmte? Wusstest du, dass Bant im Sterben lag? Wusstest du, dass Bruck sie sterben lassen würde?«
»Die Macht war sehr dunkel in Bruck«, versuchte Obi-Wan zu erklären.
»Ah, die Macht!«, stieß Sano Sauro aus und riss die Arme hoch. »Ich habe schon darauf gewartet, dass sie in deiner Aussage auftauchen wird! Die berühmte Macht, die den Jedi sagt, was sie zu tun und zu lassen haben!«
»Sie sagt uns nicht, was wir tun sollen«,
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