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Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung

Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung

Titel: Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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er tief in seinem Innern spürte. Er wusste, dass Kad einen Blick in das Innerste seines Herzens geworfen hatte. Obi-Wan war auch in seinen eigenen Augen ein Mörder.

Zwölf Jahre später

Kapitel 11

    Obi-Wan folgte dem Weg, der am See entlang führte. Eine frische Brise wehte über seine Haut. Sogar nach all den Jahren musste er sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass der Wind von Kühlventilatoren erzeugt wurde und die Schatten auf dem Waldboden von Illuminationsbänken herrührten, die den Auf- und Untergang einer Sonne simulierten.
    Er verlangsamte sein Tempo, als er die Rufe und das Lachen der Jedi-Schüler am Ufer des Sees hörte. Obwohl er eine Nachricht erhalten hatte, dass er und Anakin sich bei Yoda melden sollten, nahm er die paar Sekunden Verzögerung in Kauf. Anakin hatte so wenig Gelegenheiten zu spielen. Obi-Wan bedauerte, ihn dort wegholen zu müssen.
    Sie waren gerade von einer intensiven körperlichen Trainingseinheit zurückgekommen, als Obi-Wan die Schüler aus Anakins Jahrgang auf ihrem Weg zum See gesehen hatte. Und er hatte die Sehnsucht in Anakins Augen bemerkt, als die Schüler in das kühle Wasser gesprungen waren.
    »Nun geh schon«, hatte Obi-Wan zu ihm gesagt. »Nimm dir ein wenig frei.«
    Anakin hatte ihn unsicher angesehen, doch Obi-Wan hatte ihn weggeschickt. Es verwunderte ihn ohnehin, wie viel Zeit sein Padawan allein verbrachte. Anakin hatte ihm erzählt, dass er auf Tatooine gute Freunde gehabt hatte, ganz besonders einen Menschenjungen namens Kitster. Jetzt war er schon seit drei Jahren im Tempel und hatte noch keine einzige Freundschaft geschlossen, obwohl ihn die anderen Kinder gern mochten und er auch gut mit ihnen zurecht kam.
    Obi-Wan war schon mehrfach versucht gewesen, mit ihm darüber zu reden, doch der Junge hatte jedes Mal dicht gemacht. Seine Augen wurden dann geradezu undurchsichtig und sein Mund wurde zu einer dünnen Linie. Es schien dann so, als wäre er sehr, sehr weit weg. In solchen Situationen wusste Obi- Wan nicht, wie er ihn erreichen konnte. Doch diese Stimmungen traten nur unregelmäßig auf und gingen ebenso schnell vorüber, wie sie gekommen waren - beinahe wie ein Regenschauer.
    Als sie sich kennen gelernt hatten, war Anakin ein netter, offenherziger neunjähriger Junge gewesen. Jetzt war er zwölf und der Lauf der Zeit hatte ihn verändert. Er war zu einem Jungen geworden, der verbarg, was in seinem Herzen lag.
    Obi-Wan hatte versucht, Anakin zu erklären, dass Freundschaften, die im Tempel geschlossen wurden, immer bestehen würden. Obi-Wans alte Freunde aus seiner Trainingszeit -Garen, Reeft und Bant - durchstreiften jetzt die Galaxis. Er sah sie nicht oft, doch ihre enge Verbindung bestand noch immer. Er wünschte sich dasselbe für Anakin.
    Qui-Gon war jetzt seit drei Jahren tot. Manchmal kam es Obi-Wan vor, als wäre es eine Ewigkeit her, manchmal aber auch, als wäre es erst gestern geschehen. Besonders dann, wenn er den Rat seines Meisters brauchte. Er würde Qui-Gon immer als seinen Meister ansehen. Er war ihm einfach zu früh genommen worden und Obi-Wan spürte noch immer seine Gegenwart an seiner Seite. Er wusste sogar, was Qui-Gon jetzt sagen würde.
    Du kannst keine Freundschaften für deinen Padawan schließen, Obi- Wan. Du kannst ihm nur durch dein Vorbild zeigen, wie wichtig dir Bindungen mit anderen sind.
    Qui-Gon hatte genau das getan. Obi-Wan begegnete heute noch überall in der Galaxis Wesen, die voller Respekt, Freude oder Humor über ihre tiefe Freundschaft mit seinem Meister sprachen. Obi-Wan war nie klar gewesen, wie viele Bindungen Qui-Gon mit den verschiedensten Charakteren geschmiedet hatte.
    Obi-Wan blieb lächelnd hinter einer Baumreihe stehen. Er konnte nicht anders als einen Augenblick zuzusehen, wie sich Anakin mit den anderen vergnügte. Er suchte die ausgelassen plantschende Gruppe ab, das Lächeln noch immer auf dem Gesicht. Es verschwand langsam, als ihm klar wurde, dass Anakin nicht hier war. Obi-Wan wandte sich mit einem Seufzen ab.
    Er ging schnell zum nächsten Turbolift. Er wusste, wo Ana-kin war. Der Junge zog sich manchmal in seine Unterkunft zurück.
    Obi-Wan stieg auf Anakins Stockwerk aus und ging eilig zum Quartier des Jungen. Als er dort ankam, rotierte gerade die untere Hälfte eines Protokoll-Droiden aus der Tür. Einen Augenblick später folgte der halben Maschine ein Astromech-Droide, der holperte und dann gegen die Wand knallte.
    Obi-Wan blieb stehen. Wie erwartet lief einen Sekundenbruchteil

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