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Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Titel: Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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kein Wasser erkennen. Dann glaubte er etwas Flüssiges schillern zu sehen, doch es war sehr weit weg. Plötzlich wurde ihm klar, dass sich das Wasser seit heute Nachmittag um hunderte von Kilometern zurückgezogen hatte.
    Als er in die andere Richtung schaute, erblickte er eine Gruppe von Kodaianern am Strand. Sie trugen Fackeln und standen um etwas herum, das wie die Ruine eines alten Bauwerks aussah. Sie gruben wie wild auf dem Meeresboden, offensichtlich in dem Versuch, Dinge zu retten, die vor hunderten von Jahren vom Meer überflutet worden waren.
    Obi-Wan sah ihnen aus der Entfernung zu und wurde plötzlich von einer tiefen Traurigkeit erfüllt. Es musste furchtbar sein, so viel von der eigenen Geschichte an die tosende See zu verlieren. Und alle zehn Jahre von der Aussicht gequält zu werden, die zerstörten Reste vielleicht zu finden.
    Obi-Wan wandte sich wieder dem Wasser zu - oder besser gesagt: dem zurückgewichenen Wasser. In der fast vollkommenen Dunkelheit konnte er nicht einmal sicher sein, ob die fernen Reflexionen tatsächlich vom Wasser stammten.
    Da kamen Obi-Wan plötzlich ein Bild und eine Stimme in den Sinn. Lundi, wie er aus dem Lagerhaus auf Nolar gestürmt war. »Es ist nur eine Frage des Timings«, hatte er gesagt.
    Obi-Wan wurde schlagartig klar, dass Lundi darauf gewartet hatte, dass sich das Wasser zurückzog, damit er an den Holo-cron kam. Das kodaianische Meer würde nur für eine Stunde innerhalb von zehn Jahren seinen tiefsten Punkt erreichen.
    Obi-Wan rannte durch die Dunkelheit zurück zum Hotel. Draußen vor dem Gebäude sah er jemanden weglaufen. Omal? Unglücklicherweise war es zu dunkel, um das sagen zu können und er hatte keine Zeit, der Gestalt zu folgen. Er musste zu Qui-Gon gehen. Als er mit dem Comlink keine Verbindung bekam, lief er zum Zimmer des Professors.
    »Meister!«, rief Obi-Wan, blieb aber abrupt stehen. Qui-Gon stand nicht auf seinem Beobachtungsposten und die Tür zum Zimmer des Professors war weit offen. Der Raum war leer.
    Plötzlich stand Qui-Gon hinter ihm. Der Jedi überblickte schnell die Szenerie. »Ich war nur einen Augenblick weg«, keuchte er. »Ich habe eine Kommunikation von Jocasta Nu empfangen. Er kann nicht weit sein.«
    Wieder spürte Obi-Wan Frustration in sich hochkochen. Wie sollten sie jetzt Lundi und den Holocron finden?
    »Wir müssen auf unseren Instinkt bauen«, sagte Qui-Gon, so als hätte er die Gedanken seines Padawans gelesen. »Wenn wir gut auf die Macht hören, wird sie uns leiten.«
    Obi-Wan wusste, dass sein Meister Recht hatte. Außerdem hatten sie ohnehin keine andere Wahl.
    Obi-Wan führte Qui-Gon leise ans Wasser. Der anscheinend endlose Strand war jetzt voller Kodaianer mit Grabewerkzeugen. Obi-Wan blieb einen Moment stehen, schloss die Augen und konzentrierte sich. Er spürte, dass es etwas weiter nördlich einen Bereich am Strand gab, der relativ verlassen war. Etwas war besonders an diesem Stück Strand.
    Die Jedi legten so schnell wie möglich die wenigen Kilometer dorthin zurück. Überall sahen sie, wie Kodaianer Gegenstände ausgruben, die die Flut unter sich begraben hatte. Ein paar hielten ihre neu entdeckten Schätze lachend über ihre Köpfe, während andere weinend auf die Knie sanken. Obi-Wan fühlte mit ihnen.
    Vor ihnen erstreckte sich ein wüstenhafter, etwas höher gelegener Landstreifen. Auf beiden Seiten der Erhöhung arbeiteten Kodaianer, während der Hügel selbst vollkommen leer war.
    »Es scheint beinahe so, als hielte sie eine unsichtbare Barriere von diesem Bereich fern«, sagte Obi-Wan.
    »Vielleicht ist das so«, bemerkte Qui-Gon und sah sich um.
    Die Jedi liefen weiter. Ein paar Kodaianer hörten auf zu graben und starrten ihnen hinterher. Dieses Mal hielten sie die Augen nicht gesenkt. Ein paar von ihnen stießen sogar Warnrufe aus. Die Jedi ignorierten sie. Doch Obi-Wan spürte etwas Dunkles und Mächtiges um sich herum, je weiter sie kamen. Angst und Erleichterung prallten in seinem Innern aufeinander. Sie gingen definitiv auf den richtigen Ort zu. Der Sith-Holocron war ganz in der Nähe.
    Obi-Wan ließ seine Angst davonfließen wie Wasser durch ein Sieb und ging weiter. Er war so sehr darauf aus, Lundi und den Holocron zu finden, dass er den Spalt im Boden vor sich übersah.
    »Obi-Wan, bleib stehen!«, rief Qui-Gon von hinten.
    Obi-Wan kam rutschend zum Stehen, nur ein paar Zentimeter vor einem gähnenden schwarzen Abgrund. Er spähte hinunter, konnte aber nichts als Dunkelheit sehen. Eine

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