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Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Titel: Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Welle böser Energie schwappte zu ihm hoch. Der Holocron.
    Ohne ein weiteres Wort holten die Jedi ihre Seilkatapulte hervor und verankerten die Enden sicher in dem Meeresboden rechts und links der Spalte. Obi-Wan gingen tausende Dinge durch den Kopf und er wollte sie alle seinem Meister mitteilen. Doch das war jetzt unmöglich.
    Die beiden Jedi warfen sich noch einmal einen kurzen Blick zu und seilten sich dann gleichzeitig über den Rand der Spalte ab. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Öffnung über sich aus den Augen verloren.
    Der Rand der Spalte war nass und rutschig. Obi-Wan holte tief Luft, als er sich weiter und weiter nach unten sinken ließ. Ein Teil von ihm wollte wissen, was ihn dort unten erwartete, ein anderer Teil wiederum nicht.
    Da spürte Obi-Wan plötzlich, wie irgendetwas an seinem Seil zog. Eine Sekunde später flog sein Anker über die Kante und er stürzte in die Dunkelheit hinab.

Kapitel 12

    Qui-Gon sah eine Gestalt über ihnen am Rand des Abgrunds stehen. Sie hatte sich einen Augenblick über die Kante gebeugt und war dann verschwunden. Noch einen Augenblick später sah Qui-Gon, wie das Seil seines Padawans sich lockerte und der Junge mit erschreckender Geschwindigkeit an ihm vorbei hinunterfiel.
    Qui-Gon verschaffte sich sofort einen Halt in der Felswand und griff nach der Macht, um Obi-Wans Sturz aufzuhalten. Doch die dunkle Energie der Spalte arbeitete dagegen. Er fühlte sich seltsam erschöpft und konnte sich kaum konzentrieren.
    Qui-Gon verdrängte seine Schwäche schnell und konzentrierte sich noch stärker. Er brachte seinen Padawan dazu, dasselbe zu tun.
    Das kratzende Geräusch von Obi-Wans Anker an der Spalte war Musik in Qui-Gons Ohren. Nach ein paar endlos erscheinenden Sekunden fand Obi-Wan Halt und er blieb abrupt hängen. Er baumelte irgendwo unterhalb von Qui-Gon in der Luft.
    »Alles in Ordnung, Obi-Wan?«, rief Qui-Gon nach unten. Seine Stimme hallte von den Wänden der Spalte wider.
    »Es geht mir gut«, gab Obi-Wan zurück. »Und ich kann den Boden der Spalte sehen.«
    Qui-Gon prüfte die Spannung seines Seiles. Es war noch immer sicher. Dann ließ er sich den Rest des Weges so schnell wie möglich hinuntersinken. Als er am Boden des Abgrunds ankam, hatte Obi-Wan sein Seilkatapult bereits wieder an den Gürtel gehängt und suchte die Umgebung mit einem Leuchtstab ab. Der Boden war felsig und von glitschiger Vegetation bedeckt. Sie mussten vorsichtig sein.
    »Ich sehe nichts«, sagte Obi-Wan. Seine Stimme klang eigenartig hohl und Qui-Gon war sich nicht sicher, ob das an der Spalte lag, an seinem Sturz oder weil er so nahe an dem Holocron war. Qui-Gon fühlte sich selbst ebenfalls etwas geschwächt. Doch das seltsam leere Gefühl ließ Qui-Gon auch wissen, dass sie auf der richtigen Spur waren. Er fühlte sich zugleich angezogen und abgestoßen.
    Qui-Gon entzündete einen zweiten Leuchtstab und die beiden Jedi suchten die Umgebung ab, bis sie einige Fußabdrücke fanden. Aufgrund der nassen Vegetation auf dem Boden war es unmöglich zu sagen, ob es sich um eine oder mehrere Spuren
    handelte.
    Als sie sich weiter von ihrem Landepunkt entfernten, hörte Qui-Gon ein tiefes Donnern. Es klang, als würde ein Sturm aufziehen. Oder stieg etwa der Meeresspiegel wieder? Der Zeitpunkt der niedrigsten Ebbe war nun vorüber und das Wasser müsste eigentlich wieder steigen.
    Ein Blitz erhellte den Himmel über der Spalte. In der kurzen Lichtflut glaubte Qui-Gon eine Gestalt erkannt zu haben, die auf sie zukam. Doch noch bevor er sicher sein konnte, begann ein gewaltiger Strom von Wasser durch ein Loch in der Felsplatte zu tosen, auf der sie standen. Das Wasser schoss mehrere Meter über Qui-Gons Kopf hinaus, blockierte ihm die Sicht und riss die beiden Jedi beinahe von den Beinen. Während das Wasser auf sie nieder regnete und in seine Stiefel geriet, musste Qui-Gon verwundert feststellen, dass es heiß war.
    Mit einem plötzlichen Anflug von Angst wurde sich Qui-Gon bewusst, dass sie sich in einer Spalte befanden, dass es aber unter ihnen noch viele weitere Spalten geben konnte. Der Meeresboden war wie ein Schwamm. Sie standen keineswegs auf festem Grund.
    Das Wasser drang mit bemerkenswerter Wucht aus der Spalte in der Wand. Es stand außer Zweifel, dass die Flut zurückkehrte. Als der Druck endlich nachließ, standen sie bis zu den Knöcheln in heißem Meereswasser. Ein paar Meter vor ihnen, auf der anderen Seite der Spalte, konnte Qui-Gon eine zusam-mengekauerte Gestalt

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