Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
rausrücken als das da.«
Obi-Wan schob noch ein Bündel Credits in die Mitte des Tisches. Gogol zählte beide Bündel.
»Ich will wissen, was er gerade treibt«, sagte Obi-Wan.
»Das ist eine ganz schön heftige Frage, Kumpel.« Gogol sah auf. Er blinzelte hektisch. »Niemand kennt die volle Antwort auf diese Frage.«
»Dann sag mir, was du weißt. Hat er Deals mit den Colicoiden laufen?«
»Dieser Tisch sieht irgendwie furchtbar leer aus«, sagte Gogol.
Obi-Wan legte noch ein paar Credits mehr nach.
Gogol leckte sich zufrieden die Finger ab, als er die Credits zählte. Obi-Wan hoffte inständig, dass er ihm vertrauen konnte - zumindest was die Informationen betraf. Meistens wussten Typen wie Gogol, dass Lügen nur zu ihrem eigenen Nachteil waren. Sie brachten sie nur in noch größere Schwierigkeiten als sie ohnehin schon hatten.
»Man erzählt sich, dass die Colicoiden den Gewürzhandel übernehmen wollen«, sagte Gogol. »Sie haben heimlich die Kessel-Minen übernommen. Jetzt brauchen sie noch einen großen Planeten für die Weiterverarbeitung. Dafür wäre der Mond Nar Shaddaa ideal. Aber der einzige Weg daranzukommen, führt über Verhandlungen mit Krayn. Er kontrolliert die Fabriken von Nar Shaddaa. Und weil er aus den Höhlen dort nicht genügend Gewürz gewinnt, importiert er es aus Kessel. Eine absolute Traumhochzeit«, kicherte Gogol.
Obi-Wan kannte den Mond Nar Shaddaa. Er wurde auch oft Schmugglermond genannt, denn er war ein Hafen für alle möglichen Kriminellen. Außerdem war Nar Shaddaa ein wichtiges Bindeglied im illegalen Gewürzhandel. Obi-Wan hatte allerdings nicht gewusst, dass Krayn auch damit etwas zu tun hatte.
»Aga Culpa ist der Regent von Nar Shaddaa«, sagte Obi-Wan. »Kontrolliert er nicht auch die Fabriken?«
»Er regiert vielleicht den Mond, kontrollieren tut er ihn aber nicht. Auf Nar Shaddaa tanzt alles nach Krayns Pfeife. Krayn verspricht, keine colicoidischen Schiffe anzugreifen und die versprechen dafür, seine Sklaven für die Gewürzminen zu kaufen und seine Fabriken zu benutzen. Guter Deal, oder nicht, Kumpel?«
Ein sehr guter Deal, dachte Obi-Wan düster, wenn man den Umstand ignorierte, dass Grausamkeit, Habgier und der Verkauf von lebenden Wesen damit verbunden waren.
Er stand auf und ging schnell aus dem Dor. Draußen blieb er einen Augenblick stehen. Es hatte zu regnen begonnen und die Tropfen auf seinen Wangen waren ihm willkommen.
Die Erwähnung der Gewürzminen hatte bei ihm sofort wieder eine Erinnerung wachgerufen. Er wusste, dass Adi Gallias und Siris letzte gemeinsame Mission mit den Schmuggelaktivitäten an der Kessel-Passage zu tun gehabt hatte. Gewürz war eine gesetzlich kontrollierte Substanz und erzielte deshalb auch auf dem Schwarzmarkt enorme Preise. Man hatte die Jedi schon darum gebeten, dem illegalen Handel ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Doch Adi Gallia und Siri hatten keinen Erfolg gehabt. Etwas war auf der Mission geschehen, das eine tiefe Kluft zwischen ihnen aufgerissen hatte.
Konnte das etwas mit den Colicoiden ... und Krayn zu tun haben?
Obi-Wan lief los und suchte ein Lufttaxi. Als er sich nicht sicher war, in welcher Richtung er als Nächstes vorgehen sollte, kam ihm wie immer sein Meister in den Sinn. Er erinnerte sich an Qui-Gons Ratschläge -Ratschläge darüber, dass man auf seinen Instinkt vertrauen musste und dass man niemals zulassen durfte, dass Zorn das Urteilsvermögen vernebelte. Ratschläge, die Obi-Wan an Anakin weitergegeben hatte. Er hätte auf sein Herz hören sollen.
Sein Herz nämlich sagte ihm jetzt eine einfache Wahrheit. Siri würde die Jedi niemals verraten.
Kapitel 12
Wieder stand Obi-Wan vor dem Rat der Jedi. Dabei war das der letzte Ort, an dem er jetzt sein wollte. Er hatte seinen Padawan verloren, der von einem Sklavenhändler gefangen worden war. Die Colicoiden waren furchtbar wütend auf die Jedi und hatten vor dem Senat bereits Einspruch erhoben. Obi-Wan konnte sich vorstellen, dass der Rat mit den Ergebnissen seiner Mission nicht sonderlich zufrieden war.
Er verschwendete jedoch keine Zeit damit, zu erklären, was schief gegangen war. Jedi konzentrierten sich immer auf Lösungen.
»Ich habe herausgefunden, dass die Colicoiden möglicherweise mit Krayn im Bunde stehen«, sagte Obi-Wan sofort, nachdem er die Ratsmitglieder respektvoll begrüßt hatte. »Sie wollen den Gewürzhandel übernehmen und Krayn möchte der einzige Lieferant von Sklaven für die Gewürzminen sowohl im
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