Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
irgendwo sein Lichtschwert hatte. Wenn ja, würde sie es sicherlich bald benutzen.
Sie wurden in einer Hochsicherheitszelle auf der untersten Ebene von Krayns Komplex eingesperrt. Anakin legte die Handflächen auf die Tür, so als könnte er sie damit öffnen.
»Die Colicoiden sind bereits für ein Treffen hier«, sagte Siri. »Es wird wohl nicht mehr lange dauern.«
Anakin entgegnete nichts.
Die Wachen hatten Siri ihre Waffen abgenommen, doch sie griff in einen Schlitz unter ihrem Gürtel und holte ein kleines Gerät hervor. Sie aktivierte es.
»Keine Abhöreinrichtungen«, murmelte sie. »Gut.«
Anakin sagte nichts. Wenn sie dachte, er würde mit einer Verräterin sprechen, war sie ebenso verrückt wie bösartig.
»Anakin«, sagte Siri ruhig. »Ich bin noch immer ein Jedi. Ich stelle verdeckte Ermittlungen an.«
Er drehte sich überrascht um. »Und woher soll ich wissen, dass Ihr die Wahrheit sagt?«
»Du kannst es nicht wissen. Du musst mir einfach vertrauen. Nicht einmal Obi-Wan wusste es. Niemand im Tempel weiß es, nur der Rat der Jedi. Dies war unser letzter Versuch, auf Nar Shaddaa aufzuräumen und Krayns Terror ein Ende zu setzen.«
Anakin wartete ab und ließ Siris Worte auf sich einwirken. Er wog ihre Worte nicht mit seinem Verstand ab. Er ließ zu, sie zu fühlen und Siris wahres Innere zu ertasten.
»Ich glaube Euch«, sagte er schließlich.
»Gut.« Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. »Nicht etwa, dass es uns im Augenblick etwas bringt, dass ich ein Jedi bin. Aber es macht die Dinge hier drinnen etwas angenehmer.«
Anakin fühlte plötzlich ein stechendes Schuldgefühl. »Ich habe Eure Tarnung auffliegen lassen!«
Sie winkte ab. »Das ist schon in Ordnung.«
»Nein, ist es nicht! Ich habe die gesamte Mission gefährdet. Obi-Wan hat mich immer davor gewarnt, vorsichtig zu sein, was ich im Zorn sage.«
»Er hat dir aber sicher auch gesagt, dass ich mein eigenes Risiko trage«, sagte Siri entschieden. »Und ich bin mir sicher, dass er dir auch beigebracht hat, die Gefahr deiner Impulsivität zu erkennen und dann ohne Schuldgefühle, aber weiser fortzufahren.«
Anakin lächelte. »Ihr klingt genau wie er.« »Ich kenne ihn gut. Er hat die Angewohnheit, einem immer dann die Wahrheit zu sagen, wenn man sie nicht hören will.«
Anakin lachte und erkannte, dass er Siri mochte. Er setzte sich ihr gegenüber hin.
»Ich habe immer auf dich Acht gegeben, Anakin«, sagte sie. »Ich bin von deiner Freundlichkeit und Tapferkeit beeindruckt. Ich habe gesehen, wie du versucht hast, den Schwachen zu helfen, wann immer du konntest.«
Anakins Lächeln verschwand. »Ich weiß, was es bedeutet, ein Sklave zu sein.«
»Ja. Und es ist äußerst unglücklich, dass dich die Umstände hierher getrieben haben. Du hast bemerkenswert viel Geduld und einen starken Willen gezeigt. Ich bin mir sicher, dass du ein guter Jedi werden wirst.«
»Wenn ich nicht vorher exekutiert werde.«
»Es ist noch nicht vorbei«, sagte Siri. »Ich bin mir sicher, dass Obi-Wan sich irgendwo auf Nar Shaddaa befindet. Der Rat hat ihn hierher geschickt.«
Anakins Miene hellte sich auf. »Ja? Aber wie kann er zu uns gelangen?«
»Er wird einen Weg finden.«
»Und Krayn steckt also mit den Colicoiden unter einer Decke«, sagte Anakin. »Deshalb war Captain Anf Dec hier.«
»Die Colicoiden übernehmen den Gewürzhandel und sie müssen mit Krayn ins Geschäft kommen, um das Gewürz hier auf Nar Shaddaa weiterverarbeiten zu können. Der Regent des Planeten wird wie immer wegschauen.«
Anakin nickte nachdenklich. Was Siri ihm gerade erzählt hatte, bestärkte seinen eigenen Verdacht - und den Plan, den er die ganze Zeit schmiedete.
»Wir können es uns nicht erlauben, hier die ganze Zeit auf Rettung zu warten«, sagte Anakin zu Siri. »Wenn die Colicoiden hier auf Nar Shaddaa sind, müssen wir sofort reagieren.«
»Und was sollten wir tun?«
»Wenn wir die Colicoiden davon überzeugen können, dass es in ihrem Interesse ist, das Geschäft auf Nar Shaddaa zu übernehmen, wird Nar Shaddaa unter die Gesetze der Galaktischen Republik fallen, da die Colicoiden ja seit neuestem Mitglieder sind.«
»Das stimmt«, gab Siri zu.
»Dann wird die Sklaverei abgeschafft.«
»Und genau deshalb würden sie es niemals tun«, sagte Siri. »Sie brauchen Sklaven. Oder besser gesagt, reden sie es sich vor lauter Habgier ein.«
»Genau. Wir müssen die Colicoiden davon überzeugen, dass sie auch ohne Sklaven noch immer enormen Profit
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