Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
Hand.
»Nein«, sagte Anakin und versuchte, es ihr zurückzugeben.
»Du bist jung. Du brauchst deine Energie.« Mazie zog sich schnell zurück. Wenn er ihr folgen würde, würde er die Aufmerksamkeit der patrouillierenden Droiden auf sich lenken und das wusste sie.
Anakin schob das Stück Brot in die Tasche und leerte die letzten Tonnen aus. Er würde das Brot einem Arbeiter auf der unteren Ebene geben, bei dem ihm aufgefallen war, dass er jeden Tag schwächer wurde.
Er stieg wieder auf den Gravschlitten und drückte auf den Fahrtknopf, um sich auf den Weg durch den langen Tunnel zu den Höhlen unter ihm zu machen.
Doch plötzlich stand Siri vor ihm. Sie hatte die Hände in die Hüften gestützt. Anakin bremste den Gravschlitten abrupt ab.
»Was hast du da in deiner Tasche?«, fragte sie.
Er gab keine Antwort.
Ihre Lippen wurden schmaler. »Komm mit mir, Sklave.«
Anakin stieg vom Gravschlitten. Siri führte ihn zu einer Ecke, die etwas von den patrouillierenden Droiden, von den scheuen Blicken der Sklaven und vom Lärm der Maschinen entfernt lag.
Sie wandte sich sofort zu ihm um und sah ihn mit ihren blitzenden blauen Augen an. »Es ist dumm, hier die Regeln zu übertreten. Du sollst dich während der Arbeitszeit nicht mit den anderen Sklaven unterhalten. Es ist nicht erlaubt zu sprechen - außer ein paar Worte, wenn es die Arbeit betrifft.«
Wieder wühlte die Wut den müden Anakin auf. »Ihr müsst die Regeln nicht für mich wiederholen.«
»Also hast du sie absichtlich gebrochen? Das ist sehr dumm. Du wirst noch Aufmerksamkeit erregen und das bedeutet hier nichts Gutes. Deine Pflicht besteht darin, deinen Blick gesenkt zu halten und zu überleben.«
»Ich bin ein Sklave, Siri«, sagte Anakin. Er gab sich keinerlei Mühe, seine Abscheu in seiner Stimmung zu verbergen. »Ich bin Euer Gefangener. Reicht Euch das nicht? Nehmt mich nicht auch noch zur Seite, um es mir unter die Nase zu reiben. Wie könnt Ihr das nur wagen?«
Siri sah ihn schockiert an.
»Wer seid Ihr, dass Ihr glaubt, mir meine Pflichten erklären zu müssen«, stieß Anakin hervor. »Ihr habt uns alle verraten. Ihr habt den Jedi den Rücken gekehrt und Euch zur Dunklen Seite geschlagen. Jetzt seid Ihr Krayns Spionin. Die Verbündete eines Sklaventreibers, des abscheulichsten, niedrigsten Wesens in der gesamten Galaxis ...«
Ein tiefes Kichern drang an seine Ohren. Anakin hielt inne, als Krayn um die Ecke kam.
»Welch eine Lobesrede«, sagte er spöttisch. »Wie viel Glück ich habe, meinem Eigentum ein solches Bild des Bösen zu sein. Das bedeutet, dass ich etwas richtig mache.«
»Ich war gerade dabei, diesen Sklaven zurechtzuweisen«, sagte Siri. »Er ist neu und kennt die Regeln nicht.«
Krayn wandte sich zu ihr. Er sah sie alles andere als amüsiert an. »Du bist also ein Jedi. Wie hat er dich genannt? Siri?«
»Nicht mehr«, sagte Siri. »Ich habe sie vor langer Zeit verlassen, doch sie besitzen diesen lachhaften Kodex der Loyalität. Sie denken, ich gehöre ihnen. Ich gehöre niemandem!«
»Oh, jetzt vergisst du aber etwas«, sagte Krayn. »Du gehörst mir.«
Siri sah ihn stechend an. »Ich gehöre niemandem, Krayn.«
Plötzlich erschienen Wachdroiden hinter der Ecke und umstellten sie.
»Ich habe die Jedi für immer verlassen«, sagte Siri. In ihrer Stimme war keinerlei Flehen zu vernehmen. »Ich war immer deine loyale Begleiterin, Krayn.«
»Ja, die beste, die ich jemals hatte«, sagte Krayn traurig. »Und doch kann ich nicht das Risiko eingehen, dass du eine Spionin bist. Ob du loyal bist oder nicht, spielt keine Rolle. Du bist ein Risiko. Du warst es selbst, die mir riet, keine unnötigen Risiken einzugehen, Zora. Ist es nicht Ironie, dass du jetzt wegen deines eigenen Ratschlags den Tod findest?«
Er wandte sich an die Droiden. »Das sind zwei Jedi. Bringt sie ins Sicherheitsgefängnis, wo sie auf die Exekution warten sollen.« Er lächelte Siri an. »Ich glaube, dass eine kleine Vorführung vor den Colicoiden gut für meine neue Geschäftsbeziehung mit ihnen sein wird.«
Die Wachen umstellten Anakin und Siri in einem engen Kreis. Dann führten sie die beiden Gefangenen an den anderen Sklaven vorbei zum Ausgang. Mazie sah Anakin heimlich an und versuchte, ihn mit ihrem Blick aufzumuntern. Er sah sie ebenfalls bedeutungsvoll an.
Die Wachen führten Anakin und Siri zu Krayns Komplex hoch über der Fabrikebene. Anakin war überrascht, dass Siri keinen Widerstand leistete. Er fragte sich, ob sie wohl noch immer
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