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Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Titel: Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Der Stein war sein wertvollster Besitz und er hasste es, ihn nicht bei sich zu haben.
    Doch er hatte sich zurückgehalten. Was hätte Obi-Wan wohl unternommen?
    Einmal tief durchatmen und nachdenken, Anakin.
    Also hatte er sich zunächst einmal die Frage gestellt, weshalb Marit den Stein überhaupt an sich genommen hatte. Sie musste doch davon ausgehen, dass er sofort wissen würde, wer ihn hatte. Wollte sie eine Konfrontation provozieren? Wollte sie sehen, was er unternehmen würde?
    Anakin hatte beschlossen zu warten. Ihm war das nicht leichtgefallen. Ganz und gar nicht. Aber Marit brachte ihn irgendwie durcheinander, sie faszinierte ihn und er wollte, dass sie dasselbe fühlte. Sollte Ferus doch Reymet nachstellen. Anakins Instinkt sagte ihm, dass hinter Marit mehr steckte, als er wusste.
    Deshalb drehte er sich auch nicht um, als er Marits Blick spürte. Er nahm auch keine Notiz von ihr, als die Professorin die Schüler in Gruppen aufteilte und Marit in seiner Gruppe war. Er reagierte auch nicht, als sie versuchte, Blickkontakt mit ihm aufzunehmen - nicht einmal während des langweiligsten Teils des Unterrichts.
    Er wusste, dass sie zu ihm kommen würde. Nach dem Unterricht würde sie einen Vorwand finden, um ihn anzusprechen. Er machte sie nervös, weil er einfach nur abwartete.
    Es ist besser, auf sein Opfer zu warten, als zu früh zuzuschlagen.
    Obi-Wan hatte ihn immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es war, geduldig zu sein. Und jetzt endlich begriff er, weshalb sein Meister so großen Wert darauf gelegt hatte. Geduld führte zum Erfolg. Zumindest manchmal.
    Der Unterricht war zu Ende. Anakin trat durch die breite, mit Schnitzereien verzierte Tür hinaus. Er ging den Korridor entlang und öffnete die gebürstete Durastahltür, die auf den Innenhof führte. Obwohl der Hof von Fenstern einsehbar war, vermittelte er doch das Gefühl, abseits zu sein. Es war ein bewölkter, düsterer Tag und Anakin hatte den Hof für sich allein. Die Schüler vermieden es derzeit, sich an abgeschiedenen Orten aufzuhalten. Sie waren nur in Paaren und Gruppen unterwegs und gingen direkt zum Unterricht.
    »Also gut, ich gebe den Kampf auf«, sagte Marit hinter ihm.
    Er drehte sich um. »Ich wusste nicht, dass wir miteinander kämpfen.«
    Sie hielt den Stein hoch. »Du weißt, dass ich den habe. Willst du ihn nicht zurückhaben?«
    »Schon«, sagte Anakin. Sogar in dem dämmrigen Licht schien der Stein zu leuchten. Seine glänzende schwarze Oberfläche reflektierte das Licht wie ein Spiegel.
    »Und du hast mich nicht verpetzt.«
    »Nein.«
    »Dieser Stein bedeutet dir viel. Das spüre ich. Aber warum?«
    »Er ist ein Geschenk«, sagte Anakin.
    »Von deinem Vater?«
    Sehnsucht stieg in ihm hoch. Er hatte keinen Vater. Shmi hatte das immer deutlich gesagt. Er verstand es zwar nicht, akzeptierte es aber. Er dachte nicht darüber nach, hatte noch nie darüber nachgedacht. Und doch stieg immer wieder der Schmerz in ihm hoch und erwischte ihn eiskalt.
    Dann dachte er an Obi-Wan und der Schmerz verschwand wieder.
    »Ja«, sagte er. »Gibst du ihn mir zurück?«
    Sie hielt den Stein hoch und betastete ihn nachdenklich. »Ich weiß noch nicht.«
    Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, sich den Stein mit Hilfe der Macht zurückzuholen. Stattdessen setzte er seinen Körper ein. Sein Tritt berührte kaum ihre Finger, doch der Stein flog ihr aus der Hand und geradewegs auf Anakin zu. Er streckte eine Hand aus und fing ihn auf.
    Marit blinzelte. Sie sah zu ihrer noch immer ausgestreckten, aber jetzt leeren Hand hinab. »Ich habe nicht einmal eine Bewegung gesehen. Wie hast du das gemacht?«
    »Ein Test«, sagte Anakin. »Habe ich ihn bestanden?«
    Marit lächelte nur und wechselte das Thema. »Ich habe dich gestern im Flugsimulator gesehen. Du warst ziemlich gut.«
    Das war der einzige Bereich, in dem er seine Fähigkeiten nicht verbarg. Für Anakin war es mehr als schwer, in einem Cockpit zu sitzen und nicht schnell und unter Einsatz aller seiner Flugkenntnisse zu fliegen. »Danke.«
    »Ich würde dich gern mit ein paar Freunden von mir bekannt machen. Hast du Lust, gleich mitzukommen? Wir haben eine Freistunde.«
    Anakin nickte. Marit hatte seine Frage zwar nicht beantwortet, ob er den Test bestanden hatte, aber das war auch nicht mehr nötig. Er hatte den Test bestanden. Die Frage war nur: wofür?

Kapitel 7

    Obi-Wan sah konzentriert die Holodatei an. Es schien ihm, als würde er all die Daten nun schon zum tausendsten Mal durchsehen.

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