Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst
so wie ich. Wir stehen uns sehr nahe.«
»Natürlich«, sagte Obi-Wan. »Lasst mich diesen Bericht mitnehmen und ich werde Euch auf dem Laufenden halten.«
»Was auch immer ich für meinen Sohn tun kann, werde ich tun«, sagte Berm.
»Das weiß ich zu schätzen, Senator Tarturi«, gab Obi-Wan zurück. Er glaubte, dass der Senator aufrichtig war. Er glaubte allerdings nicht, dass Tarturi ihm alles erzählt hatte. Senatoren behielten gern einen Teil der Wahrheit für sich, um in einem besseren Licht zu stehen. Es lag in ihrer Natur. Er musste sich ein objektives Bild über die Rolle machen, die Tarturi im Senat spielte. Und er wusste genau, wen er dazu befragen musste.
Obi-Wan drückte den Türöffner von Tyro Caladians Büro, doch die Tür öffnete sich nur ein paar Zentimeter und bewegte sich dann nicht mehr.
»Tyro?«, rief er durch den Spalt.
»Geht weg«, gab eine gedämpfte Stimme zurück.
»Ich bin es, Obi-Wan!«
»Obi-Wan! Um der Sterne Willen, rührt Euch nicht von der Stelle!« Obi-Wan hörte, wie es rumpelte und polterte. »Ich komme ... uff! Geht nicht ... bin fast da ... ah!«
Die Tür öffnete sich langsam, zur Seite geschoben von Tyro. »Könnt Ihr . «, keuchte er, » . nicht Eure Macht . zu Hilfe nehmen?«
Obi-Wan lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete Tyro bei seinen Anstrengungen. »Dazu gefällt mir das zu sehr.«
Tyro schaffte es schließlich, die Tür zu öffnen. Er wischte sich die Stirn ab, dort, wo sein Fell vom Schweiß verklebt war. »Es ist mir eine Freude, Euch zu erfreuen«, sagte er. »Danke.«
Obi-Wan trat ein. In Tyros Büro standen unzählige Plastoid-Kisten, die voll gestopft waren mit Durabögen aller Art. An einer der Wände waren noch mehr Kisten aufgestapelt. Ein paar davon standen auch vor der Tür. Deshalb hatte er sie nicht öffnen können. »Was geht hier vor sich?«
»Ich sagte Euch doch, dass ich etwas über Sano Sauro herausfinden würde«, begann Tyro und kletterte über eine Kiste zu einem Schreibtisch, der unter der Last von Holodoku-menten beinahe zusammenbrach. »Ich habe alle Dokumente aus dem Senatsarchiv angefordert, in denen es um seine Heimatwelt geht. Er konnte nicht alles sperren - nur seine persönlichen Daten.« »Alle Dokumente?«, fragte Obi-Wan ungläubig. »Aber er ist seit neun Jahren Senator!«
Tyro sah sich betreten in dem voll gestopften Büro um. »Na ja, es könnte schon einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber was kann ich für Euch tun, Obi-Wan? Ich stehe wie immer zu Euren Diensten.«
»Was wisst Ihr über Berm Tarturi?«, fragte Obi-Wan. Er hob eine Hand und schob mit Hilfe der Macht einen Stapel Dokumente zur Seite, um sich setzen zu können.
Tyro sah angesichts der Leichtigkeit dieser Geste zur Tür, an der er sich gerade abgemüht hatte. Seine Ohren zuckten, als er sich setzte. »Ich könnte diese Macht gut gebrauchen. Bedenkt nur, was ich dem Reinigungsdienst alles ersparen würde. Wie auch immer - Tarturi. Sein Sohn wurde entführt.«
Obi-Wan war überrascht. »Woher wisst Ihr das? Es wurde nicht offiziell bekanntgegeben.«
Tyro lächelte und entblößte dabei seine kleinen spitzen Zähne. »Weshalb seid Ihr in diesem Büro?«
Obi-Wan legte den Kopf zurück. »Weil Ihr alles hört.«
»Was genau wollt Ihr wissen?«, fragte Tyro. »Ich weiß eine Menge über Senator Tarturi. Zum Beispiel, dass er im Augenblick den wichtigsten Kampf seiner politischen Karriere kämpft.«
»Wer ist sein größter Feind im Senat?«, fragte Obi-Wan.
»Wollt Ihr mich auf den Arm nehmen?«, fragte Tyro. »Wisst Ihr das nicht?«
»Weshalb wäre ich sonst wohl hier?«, fragte Obi-Wan leicht genervt. »Weil ich Archivarbeit liebe?«
»Sano Sauro ist sein größter Feind«, sagte Tyro.
»Sauro?« Obi-Wan spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. »Tarturi erwähnte ihn nicht.«
Tyro schnaubte. »Natürlich nicht. Sie führen einen verbissenen Kampf um die Neuaufteilung der Handelsrouten. Eigentlich ein typisches, ganz normales Gerangel innerhalb der Senatsbürokratie, aber für die beiden könnte es um Leben oder Tod gehen. Die Handelsrouten sind gleichbedeutend mit Geld, Profit . und der Wiederwahl. Der Kampf hat sie zu Todfeinden gemacht.«
»Aber weshalb hat Tarturi mir das nicht erzählt?«, fragte sich Obi-Wan.
»Weil Senatoren niemals zugeben, dass sie Feinde haben, Obi-Wan«, erklärte Tyro geduldig. »Habt Ihr das denn noch nicht bemerkt? Wenn sie ihre Gegner zur Kenntnis nehmen, verleihen sie ihnen dadurch nur noch mehr
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