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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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dem stand. Sie enthielt die Flüssigkeit, die Bell auf Rhymes Bitte hin aus dem
      prozentigen Schwarzgebrannten - aus einer der Saftflaschen, die ein Deputy weggebracht hatte, als Rhyme die Asservatenkammer übernommen und zum Labor umfunktioniert hatte. Das war die Probe, die Ben soeben im Chromatographen untersucht hatte.
    »Zucker und Hefe«, fuhr der Ermittler fort.
    »Diese Zutaten sind in Schnaps enthalten. Und die Zellulose in dieser Ladung Schwarzgebranntem da«, erklärte Rhyme weiter, während er auf den Monitor blickte,
    »stammt vermutlich von den Papierfasern -ich nehme an, dass man Schwarzgebrannten bei der Herstellung filtern muss.«
    »Richtig«, bestätigte Bell.
    »Und die meisten Schwarzbrenner benutzen dazu ganz normale Kaffeefilter.«
    »Genau solche Fasern haben wir an Garretts Kleidung gefunden. Und die Dextrose und die Fructose - Traubenzucker und Fruchtzucker, Zuckerverbindungen, die in Obst enthalten sind -stammen von den Fruchtsaftresten, die in der Flasche zurückgeblieben waren. Ben sagt, der Geschmack sei säuerlich herb - wie Preiselbeersaft. Und Sie haben mir erklärt, Jim, dass diese Behältnisse bei Schwarzbrennern besonders beliebt sind. Stimmt's?«
    »Ocean Spray.«
    »Folglich«, fasste Rhyme zusammen,
    »hält Garrett Mary Beth in einer Schwarzbrennerhütte fest - vermutlich in einer, die seit der letzten Razzia verlassen ist.«
    »Was für eine Razzia?«, fragte Mason.
    »Nun ja, es verhält sich so wie mit dem Wohnwagen«, erwiderte Rhyme kurz und knapp, weil er es nicht ausstehen konnte, wenn er Offenkundiges immer wieder lang und breit erklären musste.
    »Wenn Garrett Mary Beth dort versteckt, muss die Hütte verlassen sein. Und was ist der einzige Grund dafür, eine funktionstüchtige Destille aufzugeben?«
    »Die Steuerfahnder haben sie ausgehoben«, erwiderte Bell.
    »Richtig«, sagte Rhyme.
    »Gehen Sie ans Telefon und stellen Sie den Standort einer jeden Destille fest, die in den letzten zwei fahren aufgeflogen ist. Es muss sich um ein Gebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert handeln, das in einem Gehölz steht und braun gestrichen ist - was indes nicht der Fall gewesen sein muss, als man dort eine Razzia durchführte. Es ist vier, fünf Meilen von Frank Hellers Wohnort entfernt und liegt an einer CarolinaBay, oder aber man muss um ein solches Gewässer herumgehen, um vom Paquo aus dorthin zu gelangen.« Bell ging hinaus, um bei der Steuerfahndung anzurufen.
    »Das ist ziemlich gut, Lincoln«, sagte Ben. Sogar Mason Germain war sichtlich beeindruckt. Kurz darauf kam Bell wieder in den Raum gestürmt.
    »Ich hab's!« Er musterte den Zettel, den er in der Hand hielt, und fuhr mit dem Finger über die Karte, bis er auf Planquadrat B-4 stieß. Er kreiste die Stelle ein.
    »Genau hier. Der Chef der Steuerfahndung hat gesagt, es war ein Großeinsatz. Sie haben die Razzia vor einem Jahr durchgeführt und die Destille ausgehoben. Einer seiner Agenten hat die Hütte vor zwei, drei Monaten überprüft und dabei bemerkt, dass jemand sie braun gestrichen hat. Deshalb hat er sie sich näher angeschaut, um festzustellen, ob sie wieder benutzt wird. Aber er hat gesagt, sie wär verlassen, deshalb hat er sich nicht weiter darum gekümmert. Ach, und sie ist etwa zwanzig Meter von einer ziemlich großen CarolinaBay entfernt.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, mit dem Wagen dorthin zu gelangen?«, fragte Rhyme.
    »Muss wohl so sein«, erwiderte Bell.
    »Alle Destillen sind in Straßennähe - damit man die Zutaten hinschaffen und den Schwarzgebrannten wegbringen kann.« Rhyme nickte.
    »Ich muss eine Stunde mit ihr allein sein«, sagte er entschieden.
    »Um sie zur Aufgabe zu bewegen. Ich weiß, dass ich das schaffe.«
    »Das ist riskant, Lincoln.«
    »Ich brauche diese Stunde«, beharrte Rhyme und sah Bell fest in die Augen.
    »Okay«, sagte Bell schließlich.
    »Aber wenn Garrett diesmal entkommt, wird er auf Gedeih und Verderb gejagt.«
    »Das ist mir klar. Meinen Sie, mit meinem Bus kann man dort hinfahren?«
    »Die Straßen sind nicht gut, aber -«
    »Ich bringe dich hin«, sagte Thom entschlossen.
    »Wie auch immer, aber ich bringe dich hin.« Nachdem Rhyme aus dem Gebäude der Bezirksverwaltung gerollt war, wartete Mason Germain noch fünf Minuten, bis er sah, dass Bell in sein Büro zurückkehrte. Dann trat er hinaus auf den Korridor, passte auf, dass ihn keiner bemerkte, und begab sich zum Ausgang des Gebäudes. In der Bezirksverwaltung gab es dutzende Telefone, die Mason hätte

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