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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Latzhose?«, fragte er.
    »Nein. Garrett hat sich das ausgedacht. Damit ich ihn heraushole. Er hatte alles von Anfang an geplant. Er wollte uns in die Irre führen, zu den Outer Banks. Er hatte ein Boot versteckt, mit Proviant. Er hatte vorgesorgt, falls die Deputys anrücken. Hatte sogar einen sicheren Unterschlupf - den Wohnwagen, den du gefunden hast. Durch den Schlüssel, stimmt's? Den ich in dem Wespenglas gefunden habe? Dadurch hast du uns aufgespürt.«
    »Es war der Schlüssel«, bestätigte Rhyme.
    »Daran hätte ich denken müssen. Wir hätten woanders übernachten sollen.« Er sah, dass sie Handschellen trug, und bemerkte Garrett, der am Fenster stand und wütend herausstarrte, eine Schusswaffe in der Hand. Damit handelte es sich um eine Geiselnahme -Garrett würde nicht freiwillig herauskommen. Höchste Zeit, das FBI zu verständigen. Rhyme hatte einen Freund, Arthur Potter, jetzt im Ruhestand, aber dennoch der beste Verhandlungsführer bei Geiselnahmen, den die Bundespolizei je gehabt hatte. Er wohnte in Washington D.C. und konnte in ein paar Stunden hier sein. Er wandte sich wieder an Sachs.
    »Und Jesse Corn?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich wusste nicht, dass er es war, Rhyme. Ich dachte, es wäre einer von Culbeaus Freunden. Ein Deputy hat sich auf mich gestürzt, und meine Waffe ging los. Aber es war meine Schuld - ich habe mit ungesicherter Waffe ein nicht eindeutig identifiziertes Ziel erfasst. Ich habe gegen Regel Nummer eins verstoßen.«
    »Ich werde dir den besten Anwalt im ganzen Land besorgen.«
    »Das spielt doch keine Rolle mehr.«
    »Es spielt durchaus eine Rolle, Sachs. Eine große sogar. Wir werden uns etwas einfallen lassen.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Dazu fällt uns nichts ein, Rhyme. Es ist ein Tötungsdelikt. Ein eindeutiger Fall.« Dann blickte sie auf, an ihm vorbei. Runzelte die Stirn. Stand auf.
    »Was -?« Plötzlich ertönte eine Frauenstimme.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind! Amelia, Sie sind festgenommen.« Rhyme versuchte sich umzudrehen, aber er konnte den Kopf nicht weit genug wenden. Er blies in die Strohhalmsteuerung und setzte im Halbkreis zurück. Er sah Lucy Kerr und zwei andere Deputys, die geduckt aus dem Wald auf sie zurannten. Sie hatten die Waffen gezogen und ließen die Fenster der Hütte nicht aus den Augen. Die beiden Männer suchten hinter Bäumen Deckung. Aber Lucy lief beherzt auf Rhyme, Thom und Sachs zu, den Revolver auf Sachs' Brust gerichtet. Wie hatte der Suchtrupp die Hütte gefunden? Hatten sie den Bus gehört? Hatte Lucy Garretts Spur wieder gefunden? Oder hatte Bell seine Zusage nicht eingehalten und ihnen Bescheid gegeben? Lucy ging geradewegs zu Sachs und versetzte ihr einen heftigen Fausthieb, der die Polizistin am Kinn traf. Sachs keuchte vor Schmerz kurz auf und wich zurück. Sie sagte nichts.
    »Nein!«, rief Rhyme. Thom trat vor, doch Lucy packte Sachs am Arm.
    »Ist Mary Beth da drin?«
    »Ja.« Blut tropfte von ihrem Kinn.
    »Ist sie okay?« Ein Nicken. Lucy blickte zum Fenster der Hütte.
    »Hat er Ihre Waffe?«
    »Ja.«
    »Herrgott.« Lucy wandte sich zu den anderen Deputys um.
    »Ned, Trey, er ist da drin. Und er ist bewaffnet«, rief sie.
    »Ich rate Ihnen, in Deckung zu gehen«, blaffte sie Rhyme an. Dann zerrte sie Sachs grob hinter den Bus, auf die Seite, die der Hütte abgewandt war. Rhyme fuhr hinter den Frauen her, begleitet von Thom, der den Rollstuhl auf dem unebenen Boden abstützte. Lucy drehte sich zu Sachs um, packte sie am Arm.
    »Er war's, oder? Mary Beth hat's Ihnen erzählt, stimmt's? Garrett hat Billy umgebracht.« Sachs blickte zu Boden.
    »Ja...«, sagte sie schließlich.
    »Es tut mir Leid. Ich -«
    »Damit ist hier niemandem gedient, am allerwenigsten Jesse Corn... Hat Garrett noch andere Waffen da drin?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine gesehen.« Lucy wandte sich der Hütte zu.
    »Garrett«, rief sie.
    »Kannst du mich hören? Ich bin's, Lucy Kerr. Ich möchte, dass du die Waffe niederlegst und rauskommst, mit den Händen auf dem Kopf. Und zwar sofort, okay?« Keine Antwort, nur die Tür wurde zugeknallt. Kurz darauf hallten leise Hammerschläge über die Lichtung, als Garrett die Tür entweder vernagelte oder verkeilte. Lucy zückte ihr Handy und wollte eine Nummer wählen.
    »Hey, Deputy«, unterbrach sie eine Männerstimme.
    »Braucht ihr Hilfe?« Lucy drehte sich um.
    »O nein«, murmelte sie. Rhyme drehte sich ebenfalls nach der Stimme um. Ein großer Mann mit Pferdeschwanz und einem Jagdgewehr in

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