Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
Vom Netzwerk:
der Hand marschierte durch das Gras auf sie zu.
    »Culbeau«, blaffte sie ihn an.
    »Ich bin hier im Einsatz und kann dich dabei nicht gebrauchen. Hau bloß ab, mach, dass du wegkommst.« Dann bemerkte sie einen weiteren Mann, der langsam auf die Hütte zukam. Er war mit einem schwarzen Sturmgewehr bewaffnet und erkundete aufmerksam und mit zusammengekniffenen Augen das Gelände.
    »Ist das Sean?«, fragte Lucy.
    »Ja«, sagte Culbeau.
    »Und Harris Tomel ist da drüben.« Tomel ging auf den großen afroamerikanischen Deputy zu. Sie plauderten zwanglos miteinander, wie zwei alte Freunde. Culbeau ließ nicht locker.
    »Wenn der Junge in der Hütte ist, könnt ihr vielleicht doch ein bisschen Hilfe gebrauchen. Was sollen wir machen?«
    »Das ist Sache der Polizei, Rich. Ihr drei verzieht euch jetzt. Und zwar sofort. Trey!«, rief sie dem schwarzen Deputy zu.
    »Jag sie weg.« Ned, der dritte Deputy, ging auf Lucy und Culbeau zu.
    »Rich«, rief er,
    »es gibt keine Belohnung mehr. Schmink sie dir ab und -« Der Schuss aus Culbeaus schwerem Jagdgewehr schlug mitten in Neds Brust ein und schleuderte ihn rücklings zu Boden. Trey starrte auf Harris Tomel, der nur noch ein paar Meter entfernt war. Beide schauten einander erschrocken an und rührten sich einen Moment lang nicht vom Fleck. Dann stieß Sean O'Sarian ein lautes Hyänengeheul aus, legte das Sturmgewehr an und jagte Trey drei Kugeln in den Rücken. Unter schrillem Gelächter tauchte er im Gelände unter.
    »Nein!«, schrie Lucy und richtete ihren Revolver auf Culbeau, doch als sie abdrückte, war der Mann längst in dem hohen Gras, das rings um die Hütte wucherte, in Deckung gegangen.

... Siebenunddreißig
    Rhyme wollte sich unwillkürlich zu Boden werfen, aber er blieb natürlich aufrecht in seinem Rollstuhl sitzen. Kugeln schlugen in den Bus ein - genau dort, wo Sachs und Lucy, die jetzt flach am Boden lagen, eben noch gestanden hatten. Thom hatte sich hingekniet und versuchte den schweren Storm Arrow, der im weichen Boden stecken geblieben war, wieder flott zu bekommen.
    »Lincoln!«, schrie Sachs.
    »Alles okay! Los! Geht auf die andere Seite des Busses. In Deckung.«
    »Aber dort kann uns Garrett ins Visier nehmen«, sagte Lucy.
    »Verflucht, der schießt aber nicht auf uns!«, herrschte Sachs sie an. Ein weiterer Schuss aus der Schrotflinte ging um Haaresbreite vorbei - die Kugeln prasselten auf die Veranda hinter ihnen. Thom schaltete den Rollstuhl auf Leerlauf und schob ihn mit voller Kraft auf die der Hütte zugewandte Seite des Busses.
    »Zieh den Kopf ein«, sagte Rhyme zu seinem Betreuer, der sich nicht um die Kugel scherte, die an ihnen vorbeischwirrte und ein Seitenfenster des Fahrzeugs zertrümmerte. Lucy und Sachs gingen ebenfalls zwischen Hütte und Bus in Deckung.
    »Warum, zum Teufel, machen die das?«, rief Lucy. Sie gab mehrere Schüsse ab, worauf sich O'Sarian und Tomel schleunigst in Deckung warfen. Rhyme konnte Culbeau nirgendwo sehen, aber er wusste, dass er irgendwo unmittelbar vor ihnen sein musste. Das Gewehr, mit dem er bewaffnet war, hatte eine hohe Durchschlagskraft und war mit einem Zielfernrohr bestückt.
    »Nehmen Sie mir die Handschellen ab, und geben Sie mir die Waffe«, rief Sachs.
    »Geben Sie sie ihr«, sagte Rhyme.
    »Sie kann besser schießen als Sie.«
    »Kommt nicht in Frage!« Die Polizistin schüttelte ob dieser Zumutung ungläubig den Kopf. Weitere Kugeln schlugen in den Bus ein, rissen Holzsplitter aus der Veranda.
    »Verflucht, die haben Gewehre!«, brüllte Sachs.
    »Da können Sie nicht mithalten. Geben Sie mir die Waffe!« Lucy legte den Kopf an das Blech und starrte wie benommen auf die Deputys, die tot im Gras lagen.
    »Was geht hier bloß vor?«, murmelte sie weinend.
    »Was ist da los?« Allzu lange konnten sie in ihrer Deckung - hinter dem Bus -nicht mehr ausharren. Er schützte sie zwar vor Culbeaus Jagdgewehr, aber die beiden anderen konnten ihnen in die Flanke fallen. In ein paar Minuten würden sie das Kreuzfeuer eröffnen. Lucy gab zwei weitere Schüsse ab - ins Gras, dorthin, wo kurz zuvor die Schrotflinte losgegangen war.
    »Verschwenden Sie Ihre Munition nicht«, herrschte Sachs sie an.
    »Warten Sie, bis Sie ein Ziel erfasst haben. Sonst -«
    »Halt die Fresse«, fauchte Lucy. Sie klopfte ihre Taschen ab.
    »Ich hab das verfluchte Telefon verloren.«
    »Lincoln«, sagte Thom.
    »Ich nehme dich aus dem Stuhl. Du könntest sonst getroffen werden.« Rhyme nickte. Der Betreuer löste die Haltegurte,

Weitere Kostenlose Bücher