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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Rhyme. Jesse Corn hatte in der Ausrüstungskammer der Sheriff-Dienststelle einen für sie besorgt. Sachs öffnete den staubigen Metallaktenkoffer. Er enthielt nicht einmal ein Zehntel der Ausrüstung, die sie aus New York gewohnt war, aber das Wichtigste war zumindest dabei: Pinzette, Taschenlampe, Latexhandschuhe und Beweismitteltüten.

    »Schmalspurausstattung« , sagte sie.

    »Wir sind hier wie ein Fisch auf dem Trockenen, Sachs.«

    »Da sind wir einer Meinung, Rhyme.«
    Sie zog die Handschuhe an und blickte sich im Raum um. Garretts Schlafzimmer war ein so genannter sekundärer Tatort - nicht die Stelle, an der sich die eigentliche Straftat ereignet hat, sondern der Ort, an der sie beispielsweise geplant wurde oder an den der Täter flüchtete und sich nach der Tat versteckte. Von Rhyme hatte sie schon vor langer Zeit gelernt, dass diese Orte oftmals ergiebiger waren als der eigentliche Tatort, weil Straftäter hier für gewöhnlich sorgloser waren, Handschuhe und Kleidung abstreiften und Waffen oder Beweismaterial hinterließen. Sie fing mit der Untersuchung an, schritt das Zimmer systematisch ab - in einer Richtung hin, dann parallel dazu zurück, wie beim Rasenmähen, Schritt für Schritt, um schließlich den ganzen Bereich noch einmal lotrecht zu durchmessen.

    »Rede mit mir, Sachs, rede mit mir.«

    »Es ist eine gruslige Höhle, Rhyme.«

    »Gruslig« , grummelte er.

    »Was, zum Teufel, ist >gruslig    Lincoln Rhyme konnte unpräzise Beschreibungen nicht ausstehen. Er legte Wert auf handfeste - genaue - Angaben: kalt, matschig, blau, grün, scharf. Rhyme beschwerte sich sogar, wenn sie etwas als 
    »groß« oder 
    »klein« bezeichnete. ( 
    »Zentimeter-oder Millimeterangaben, Sachs, sonst brauchst du mir gar nicht davon zu berichten.«
    Wenn Sachs einen Tatort untersuchte, war sie mit einer Glock 10 ausgerüstet, mit Latexhandschuhen und einem Maßband, wie es auch Bauarbeiter benutzten.) Tja, dachte sie, ich grusle mich aber. Hat das denn gar nichts zu sagen?

    »Er hat Poster aufgehängt. Von den Alien-Filmen. Und von Starship Troopers große Käfer, die Menschen anfallen. Ein paar davon hat er selbst gemalt. Sie sind scheußlich. Der ganze Raum ist verdreckt. Speisereste, ein Haufen Bücher, Klamotten, die Viecher in den Gläsern. Viel mehr ist da nicht.«

    »Ist die Kleidung schmutzig?«

    »Ja. Hier zum Beispiel - eine Hose, voller Flecken. Die muss er oft angehabt haben - da sind bestimmt tonnenweise Spuren drin. Und alle mit Aufschlägen. Gut für uns - die meisten Jungs in seinem Alter tragen nur Jeans.«
    Sie steckte sie in eine Plastiktüte für die Beweismittel.

    »Hemden?«

    »Nur T-Shirts« , sagte sie.

    »Alle ohne Taschen.«
    Kriminalisten mögen Hosenaufschläge und Taschen; dort verfangen sich allerlei wertvolle Hinweise.

    »Ich habe hier zwei Notizhefte, Rhyme. Aber Jim Bell und die anderen Deputys haben sie sich bestimmt schon angesehen.«

    »Stell keinerlei Vermutungen über die Tatortarbeit unserer Kollegen an« , sagte Rhyme trocken.

    »Schon klar.«
    Sie blätterte darin herum.

    »Das sind keine Tagebücher. Karten sind auch nicht drin. Kein Wort über eine Entführung... bloß Zeichnungen von Insekten... Bilder von den Tieren, die er in den Terrarien hier hält.«

    »Keine Mädchen oder junge Frauen? Mit sado-sexuellem Hintergrund?«

    »Nein.«

    »Nimm sie mit. Was ist mit den Büchern?«

    »Etwa um die hundert Stück. Schulbücher, Bücher über Tiere, Insekten... Moment - hier hab ich was - ein Jahrbuch von der Tan-ner's Corner High School. Sechs Jahre alt.«
    Rhyme stellte jemandem, der bei ihm im Zimmer war, eine Frage. Dann meldete er sich wieder.

    »Jim sagt, Lydia ist sechsundzwanzig. Sie ist seit acht Jahren aus der Schule. Aber schlag mal unter McConnell nach.«
    Sachs blätterte zum Buchstaben M.

    »Jawohl. Mary Beths Foto wurde mit irgendeiner scharfen Klinge herausgetrennt. Das passt zum typischen Spannerverhalten.«

    »Täterprofile interessieren uns nicht. Uns interessieren Spuren. Zu den anderen Büchern - denen auf dem Regal. Welche hat er am häufigsten gelesen?«

    »Woher soll ich -«

    »Am Schmutz der Seiten« , versetzte er unwirsch.

    »Fang mit denen an, die dem Bett am nächsten stehen. Nimm vier oder fünf mit.«
    Sie suchte vier heraus, deren Seiten am stärksten abgegriffen waren. Handbuch für Entomologen, Leitfaden zur Bestimmung der Insekten in North Carolina, Wasserinsekten von Nordamerika, Die Welt im Kleinen.

    »Ich

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