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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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früher in Pestiziden enthalten, wurde aber Anfang der achtziger Jahre verboten. Verwendet wurde es hauptsächlich Ende des neunzehnten Jahrhunderts als Brennstoff für Lampen. War seinerzeit das Allermodernste - hat den Walfischtran verdrängt. Damals so alltäglich wie Erdgas. Versuchst du einen unbekannten Verdächtigen dingfest zu machen?«
    »Er ist kein Unbekannter, Mel. Er ist bestens bekannt. Wir können ihn bloß nicht finden. Alte Lampen? Eine Camphenspur könnte also möglicherweise darauf hindeuten, dass er sich in irgendeinem Gebäude oder einer Anlage aufhält, die im neunzehnten Jahrhundert errichtet wurde.«
    »Wahrscheinlich. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Hier steht, dass Camphen derzeit nur noch für Duftstoffe verwendet wird.«
    »Was für welche?«
    »Parfüms, Aftershaves und Kosmetika hauptsächlich.« Rhyme dachte darüber nach.
    »Wie hoch ist der prozentuelle Anteil von Camphen an einem Parfüm?«, fragte er.
    »Nur gering. Ein paar Promille.« Rhyme hatte seinen Mitarbeitern immer erklärt, dass man beim Auswerten der Spuren keine Angst vor kühnen Schlussfolgerungen haben dürfte. Dennoch war er sich schmerzlich bewusst, dass die beiden Frauen möglicherweise nur mehr kurze Zeit zu leben hatten, daher meinte er, dass ihre Mittel und Möglichkeiten ihnen erlaubten, nur einem dieser Hinweise nachzugehen.
    »Diesmal müssen wir alles auf eine Karte setzen«, teilte er mit.
    »Wir nehmen an, dass das Camphen von alten Laternen stammt, nicht von Parfüms, und gehen dementsprechend vor. Nun denn, Mel, ich schicke dir eine Fotokopie von einem Schlüssel. Du musst für mich die Herkunft feststellen.«
    »Mit Leichtigkeit. Von einem Auto?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ein Hausschlüssel?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Jüngeren Datums?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist vielleicht doch nicht so leicht, wie ich dachte«, sagte Cooper schwankend.
    »Aber schaff ihn her, dann sehe ich zu, was ich machen kann.« Als sie aufgelegt hatten, befahl Rhyme Ben, beide Seiten des Schlüssels zu fotokopieren und an Cooper zu faxen. Dann versuchte er Sachs über Funk zu erreichen. Es funktionierte nicht. Er rief sie mit seinem Handy an.
    »Hallo?«
    »Ich bin's, Sachs.«
    »Geht das Funkgerät nicht?«, fragte sie.
    »Kein Empfang.«
    »Wo sollen wir hin, Rhyme? Wir sind auf der ändern Seite des Flusses, aber wir haben die Spur verloren. Und um offen zu sein« - sie flüsterte jetzt -,
    »die Einheimischen geben keine Ruhe. Lucy möchte mir am liebsten den Kopf abreißen.«
    »Ich habe die Untersuchungen im Wesentlichen abgeschlossen, aber ich weiß nicht, was ich mit all den Ergebnissen anfangen soll - ich warte auf den Mann von der Fabrik. Diesen Henry Davett. Er müsste jeden Moment hiersein. Aber hör zu, Sachs, ich muss dir noch etwas sagen. Ich habe an Garretts Kleidung und an dem Schuh, den er verloren hat, eindeutig Spuren von Ammoniak und Nitraten gefunden.«
    »Eine Bombe?«, fragte sie mit dumpfem Unterton, der ihre Bestürzung verriet.
    »Sieht so aus. Und die Angelschnur, die du gefunden hast, ist zu dünn für einen halbwegs schweren Fisch. Meiner Meinung nach benutzt er sie als Stolperdraht, mit dem der Sprengsatz ausgelöst wird. Geht langsam. Achtet auf Fallen. Wenn ihr auf irgendetwas stoßt, das wie ein Hinweis aussieht, dann denkt daran, dass es manipuliert sein könnte.«
    »Wird gemacht, Rhyme.«
    »Rührt euch nicht von der Stelle. Ich hoffe, ich habe bald ein paar Hinweise für euch.« Garrett und Lydia hatten weitere drei, vier Meilen zurückgelegt. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel. Es müsste etwa zwölf Uhr mittags sein, und die Luft kochte förmlich. Das Wasser, das Lydia im Steinbruch aus der Flasche getrunken hatte, hatte nicht lange vorgehalten, und sie war halb ohnmächtig vor Hitze und Durst.
    »Wir sind bald da«, sagte Garrett, als ob er es gespürt hätte.
    »Dort ist es kühler. Und ich hab mehr Wasser.« Das Gelände hier war offen. Lichte Wälder, Moore. Keine Häuser, keine Straßen. Es gab viele alte Pfade, die sich in allerlei Richtungen verzweigten. Das reinste Labyrinth - nahezu ausgeschlossen, dass irgendein Suchtrupp feststellen konnte, welchen Weg sie eingeschlagen hatten. Garrett deutete mit dem Kopf auf einen der schmalen Pfade -auf der rechten Seite Felsen, auf der linken ging es fünf, sechs Meter steil nach unten. Sie liefen etwa eine halbe Meile weit auf diesem Weg, dann blieb er stehen. Er blickte zurück. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass

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