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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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meinen, es geht um Tarnung.«
    »Hier riecht's nach Stinktier«, sagte Ben und schnupperte an der Kleidung.
    »Das hat Sachs auch gesagt«, erwiderte Rhyme.
    »Nützt uns aber nichts. Noch nicht jedenfalls.«
    »Warum nicht?«, fragte der Zoologe.
    »Weil sich der Aufenthaltsort eines wilden Tieres nicht feststellen lässt. Ein gefangenes Stinktier würde uns weiterhelfen, ein frei lebendes nicht. Sehen wir uns die Spuren an der Kleidung an. Schneiden Sie zwei, drei Stücke Stoff aus der Hose und geben Sie sie in den Chromatographen.« Während sie auf die Ergebnisse warteten, untersuchte Rhyme die übrigen Spuren aus dem Zimmer des Jungen.
    »Zeig mir mal das Notizheft, Thom.« Der Betreuer tat, wie geheißen, und blätterte für Rhyme um. Es enthielt nur schlechte Zeichnungen von Insekten. Er schüttelte den Kopf. Nichts Verwertbares.
    »Die anderen Bücher?« Rhyme nickte zu den vier gebundenen Büchern hin, die Sachs im Zimmer des Jungen sichergestellt hatte. Eines Die Welt im Kleinen war so oft gelesen worden, dass es fast auseinander fiel. Rhyme bemerkte, dass etliche Abschnitte eingekreist, unterstrichen oder mit Sternchen versehen waren. Aber keine dieser Stellen enthielt einen Hinweis darauf, wo sich der Junge aufgehalten haben könnte. Allem Anschein nach handelte es sich um populärwissenschaftliche Aussagen über Insekten. Er befahl Thom, sie wieder beiseite zu legen. Dann schaute sich Rhyme die Gegenstände an, die Garrett in dem Wespenglas versteckt hatte: Geld, Bilder von Mary Beth und seiner Familie. Der alte Schlüssel. Die Angelschnur. Bei dem Geld handelte es sich um einen zusammengeknüllten Haufen von Fünfern und Zehnern sowie um einige Silberdollar. Rhyme bemerkte keinerlei Notizen am Rand der Scheine (wo Kriminelle gern Nachrichten oder Pläne niederschreiben - belastende Anweisungen an Mittäter wird man rasch los, indem man etwas kauft und den Schein damit wieder in Umlauf bringt). Rhyme hatte Ben das Geld mit dem Polilight - einer alternativen Lichtquelle - untersuchen lassen und dabei festgestellt, dass sowohl die Scheine als auch die Silberdollar mindestens hundert unvollständige Fingerabdrücke aufwiesen, zu viele, um daraus einen verwertbaren Hinweis abzuleiten. Weder an dem Bilderrahmen noch an der Angelschnur befand sich ein Preisschild, und daher gab es keine Möglichkeit, die Geschäfte ausfindig zu machen, die Garrett aufgesucht haben könnte.
    »Die Angelegenheit hält allenfalls drei Pfund aus«, stellte Rhyme fest, während er die Rolle musterte.
    »Die ist dünn, nicht wahr, Ben?«
    »Damit kann man kaum einen Sonnenfisch fangen, Sir.« Auf dem Computerbildschirm wurde angezeigt, was die Untersuchung der an der Hose des Jungen gefundenen Spuren ergeben hatte. Rhyme las sie laut vor:
    »Kerosin, noch mehr Ammoniak, noch mehr Nitrate und wieder dieses Camphen. Eine weitere Tabelle, Thom, wenn du so freundlich wärst.« Er diktierte. FUNDE AM SEKUNDÄREN TATORT - GARRETTS ZIMMER Stinktiersekret Abgerissene Kiefernnadeln Zeichnungen von Insekten Bilder von Mary Beth und Familienfoto Bücher über Insekten Angelschnur Geld Unbekannter Schlüssel Kerosin Ammoniak Nitrate Camphen Rhyme starrte auf die Tabellen.
    »Thom«, sagte er schließlich,
    »ruf Mel Cooper an.« Der Betreuer griff zum Telefon und wählte aus dem Gedächtnis. Cooper, der bei der forensischen Abteilung des NYPD arbeitete, wog vermutlich nur halb so viel wie Ben. Er wirkte wie ein schüchterner Gerichtsschreiber, war aber einer der besten Kriminaltechniker im ganzen Land.
    »Kannst du den Lautsprecher einschalten, Thom?« Der Betreuer drückte die Taste, und einen Moment später ertönte Coopers sanfter Tenor.
    »Hallo, Lincoln. Etwas sagt mir, dass du nicht in der Klinik bist.«
    »Wie bist du denn darauf gekommen, Mel?«
    »Dazu gehört nicht viel kriminalistischer Spürsinn. Die Anruf-kennung lautet Bezirksverwaltung des Paquenoke County. Schiebst du die Operation hinaus?«
    »Nein. Ich helfe bloß bei einem Fall hier aus. Hör zu, Mel, ich habe nicht viel Zeit, und ich brauche eine Auskunft über einen Stoff namens Camphen. Schon mal was davon gehört?«
    »Nein, aber bleib dran. Ich gehe mal in die Datenbank.« Rhyme hörte hektisches Tastenklicken. Cooper war außerdem der schnellste Tipper, dem Rhyme je begegnet war.
    »Okay, da hätten wir's... interessant...«
    »Ich brauche nichts Interessantes, Mel. Ich brauche Fakten.«
    »Es ist ein Terpen - ein Kohlenwasserstoff. Wird aus Pflanzen gewonnen. War

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